Früher haben mir meine Eltern immer gesagt, dass ich so oft von Mücken gestochen werde, weil mein Blut besonders süß ist. Das machte die juckenden Stiche zwar nicht besser, gab mir aber irgendwie das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.
Auch heute noch werde ich immer zuerst von Mücken attackiert, bevor der Rest meiner Familie dran ist. Aber woher kommt das? Liegt es wirklich an meinem Blut, dass mich Mücken und auch Bremsen schneller und häufiger stechen als andere Menschen?
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Geruch und Körpertemperatur
Mücken werden nicht, anders als ich lange Zeit dachte, von Licht angezogen, wie etwa Motten, Fliegen oder andere Fluginsekten. Nein, Mücken lieben den menschlichen Geruch einfach. (Weswegen es auch kein probates Anti-Mücken-Mittel ist, das Licht im Schlafzimmer auszulassen, wenn man in lauen Sommernächten bei weit geöffnetem Fenster schläft. Sie finden den Eingang trotzdem.)
Nach Mensch riechen ja nun aber alle Menschen. Aber nicht alle werden gleich oft gestochen. Wie kann das sein? Schuld daran sind vor allem unterschiedlich starke Gerüche von Ammoniak, Harn- oder Milchsäure, die beim Schwitzen ausgeschieden werden. Der Schweiß wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark auf der Haut zersetzt. Je mehr ein Mensch danach riecht, umso attraktiver ist er für Mücken.
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Manche Personengruppen riechen also für die Stechtierchen besonders schmackhaft. Das zeigte auch eine 2015 veröffentlichte Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine. So zeigten die Versuche zum Beispiel, dass Schwangere und korpulente Menschen bevorzugt gestochen werden. Auch Personen, die eine höhere Körpertemperatur aufwiesen, wurden besonders von Mücken geplagt.
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Weiterer Faktor, der Stechmücken anzieht: Je mehr Kohlenstoffdioxid ein Menschen ausatmet, umso beliebter ist er bei Mücken. Zudem deuten die Ergebnisse der Tests darauf hin, dass Frauen in bestimmten Menstruationszyklen bevorzugt gestochen werden.
Vielleicht sind’s auch die Gene
Die britischen Forscher*innen vermuten außerdem, dass neben dem Geruch auch die Gene eine Rolle bei der Attraktivität auf Stechtiere spielen könnten. Dazu untersuchen sie aktuell Sockenpaare von eineiigen und zweieiigen Zwillingspaaren. Diese werden in einem Y-förmigen Windkanal voller Mücken platziert und es wird geschaut, welches der beiden Sockenpaare die Insekten bevorzugen.
Ein ähnlicher Versuch deutete in der Vergangenheit bereits darauf hin, dass eineiige Zwillinge gleich oft gestochen werden, zweieiige Zwillinge hingegen unterschiedlich oft. Das würde für einen genetischen Zusammenhang bei der Attraktivität auf Mücken sprechen.
Die Blutgruppe macht einen Unterschied
Man weiß zwar noch nicht genau, warum das so ist, aber es gibt Mückenarten, die bevorzugen die Blutgruppe 0. Forschende haben ermittelt, dass jemand mit Blutgruppe 0 doppelt so häufig von Mücken gestochen wird wie jemand mit Blutgruppe B.
Die Vorliebe für Blutgruppe 0 teilen sich Mücken im Übrigen mit Zecken und Wespen.
Was Mückengeplagte tun können
Wie die Versuche und Studien zeigen, kann man also nur bedingt etwas dagegen tun, damit Mücken einen nicht verschlingen. Deshalb gilt für Menschen wie mich, besonders auf Mückenschutz zu achten.
Sitzt man abends länger draußen, können Mückensprays und Duftkerzen die Tierchen etwas auf Abstand halten. Auch bestimmte Pflanzen im Garten können Mücken fernhalten. Am sichersten ist und bleibt es aber, ab der Abenddämmerung lange Sachen, inklusive Socken und Schuhe zu tragen.
Im eignen Zuhause bringt man idealerweise Mückenschutzgitter an den Fenstern der Schlafzimmer an. Nichtsdestoweniger schaffen es die Biester immer wieder rein. Hier können selbstgebaute Mückenfallen aber Abhilfe schaffen. Wie man die herstellt, erfahrt ihr hier: Mückenfalle bauen: Damit fängst du Stechmücken im Zimmer ein.
Zu Hause und auch auf Reisen können faltbare Pop-up Fliegen- oder Mückennetze (hier bei Amazon bestellen)* euch vor den Plagegeistern bewahren. So steht dem erholsamen Schlaf trotz Mücken im Zimmer nichts im Weg.
Wem das Summen der Biester dennoch den wertvollen Schlaf raubt, der schaut am besten mal hier vorbei und informiert sich, wie man Stechmücken im Zimmer zuverlässig findet.