Es gibt Kombinationen, die machen das Leben einfach besser: Salsa und Nachos zum Beispiel, oder Gin und Tonic. Doch bei Ghostlighting ist genau das Gegenteil der Fall, denn es kombiniert die zwei wohl fiesesten Dating-Trends der letzten Jahre.
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Ghosting trifft auf Gaslighting
Wurdest du schonmal geghostet? Ghosting heißt übersetzt ‚wie ein Geist verschwinden‘ – denn genau das tut die Person, die man eigentlich gerade datet, anstatt geradeaus mit einem Schluss zu machen. Der geliebte Partner oder die Partnerin meldet sich plötzlich nicht mehr und/oder blockiert einen auf allen Kanälen.
Die absolute Funkstille hinterlässt einen fiesen Beigeschmack, bei dem man sich fragt „Habe ich etwas falsch gemacht?“ oder „Bin ich das Problem?“ – ohne jemals Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Wirklich unschön.
Gaslighting dürfte vielen ebenfalls ein Begriff sein und beschreibt eine Taktik der emotionalen Manipulation. Der Täter bringt dabei sein Opfer dazu, an der eigenen Realität zu zweifeln.
Er verbreitet gezielt Unwahrheiten, um sein Opfer mehr und mehr zu irritieren und ihm irgendwann das Gefühl gibt, reale Gegebenheiten nicht mehr richtig einschätzen zu können. Ein ganz klassisches Beispiel für Gaslighting ist zum Beispiel die Aussage: „Du bist verrückt, das ist nie passiert“.
Was ist Ghostlighting?
Bei Ghostlighting werden diese beiden Verhaltensweisen quasi verschmolzen. Zunächst bricht der Ghostlighter den Kontakt ab oder distanziert sich von dir – wie beim Ghosting. Das ist schmerzhaft und verwirrend. Doch in den meisten Fällen schafft man es nach einiger Zeit, darüber hinwegzukommen.
Was aber, wenn der „Ghost“ wieder auftaucht und behauptet, dich nie geghostet zu haben? Hier kommt der Gaslighting-Aspekt ins Spiel. Ghostlighter sind nämlich geschickt darin, deine Emotionen zu manipulieren.
Vielleicht nutzen sie Schmeicheleien, um dich dazu zu bringen, ihre Geschichte als die Wahrheit zu akzeptieren. Vielleicht setzen sie aber auch auf Mitleid oder versuchen, dir Schuldgefühle einzureden und sich selbst als das Opfer darzustellen.
Die genaue Taktik kann sich von Person zu Person unterscheiden. Was aber in jedem Fall gleich bleibt, ist das unschöne Gefühl beim Opfer: Als wäre das Ghosting nicht bereits belastend genug, muss man jetzt auch noch dagegen ankämpfen, als „verrückt“ abgestempelt zu werden oder plötzlich die gesamte „Schuld“ am Scheitern der Beziehung zu tragen.
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Woran erkenne ich Ghostlighting?
Ghostlighting zu erkennen, ist nicht immer einfach. Schließlich kann es ziemlich aufregend sein, wenn sich ein*e Verflossene*r plötzlich wieder meldet – vor allem, wenn man gar nicht damit gerechnet hat, jemals wieder etwas von der Person zu hören.
Im ersten Moment gibt die Situation dir vielleicht das Gefühl, es wert zu sein, für dich zu kämpfen. Versucht der Ghostlighter sich mit Komplimenten einzuschmeicheln, kann das außerdem dein Selbstbewusstsein pushen.
Du fühlst dich gut, sexy und bist einfach froh darüber, wieder Kontakt zu haben – und siehst es deshalb gar nicht kommen, wenn er versucht, dich zu manipulieren und/oder zu kontrollieren.
Solltest du deshalb das Gefühl bekommen, dass dein*e Ex bloß wieder aufgetaucht ist, um dir ein schlechtes Gewissen über eure Beziehung einzureden – oder sein Ghosting-Verhalten nicht erklären möchte – sollten deine Alarmglocken angehen.
Der Schutz deiner eigenen (mentalen) Gesundheit steht an erster Stelle. In einer Beziehung sind Respekt, Ehrlichkeit und eine offene Kommunikation sehr wichtig. Überlege deshalb, ob es dir wirklich guttut, die Beziehung bzw. den Kontakt fortzusetzen. Oder ob es nicht gesünder wäre, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen.