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Die heimliche Freizeitkrise: Warum uns täglich 24 Minuten fehlen

Mann mit Laptop auf dem Schoß, der im Hintergrund sitzt, wo im Vordergrund eine Uhr mit einer Vase auf dem Tisch steht
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Weniger Freizeit, mehr Verpflichtungen: Woran liegt das?

Einer Umfrage nach haben Deutsche täglich 24 Minuten weniger Freizeit als noch vor drei Jahren.

Laut einer Umfrage haben die Deutschen 24 Minuten weniger Freizeit pro Tag zur Verfügung als noch vor drei Jahren. Woran liegt das?

Inhaltsverzeichnis

Viele Menschen beklagen sich über mangelnde Freizeit in ihrem Alltag. Umfrageergebnisse des Freizeit-Monitors 2023 können diesen Vorwurf nun bestätigen: Tatsächlich haben die Bundesbürger*innen weniger Freizeit-Budget als noch vor drei Jahren. Doch was ist der Grund dafür?

Hauptgrund: Homeoffice

Prof. Ulrich Reinhardt, Leiter der Stiftung, hat mehrere Begründungen für die Abnahme des Freizeit-Budgets. Während der Corona-Zeit im Jahr 2020 haben viele Arbeitnehmer*innen das Homeoffice in Anspruch genommen. Damals konnten die Menschen noch 4 Stunden und 19 Minuten für ihre persönlichen Aktivitäten am Tag nutzen.

Auch wenn viele Arbeitgeber*innen nach wie vor Homeoffice als Teilzeit anbieten, kehren viele wieder ins Büro zurück. „Die entsprechenden Wegezeiten fehlen im Freizeit-Budget.“, so Reinhardt.

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Andere Verpflichtungen nehmen zu

Dazu kommen anderweitige Verpflichtungen, wie etwa der Einkauf im Supermarkt oder das Treffen von Familienangehörigen. Aber auch das morgendliche „Fertigmachen“ oder die Stunden als Trainer*in in einem Verein können das Freizeit-Budget beeinflussen. All diese Dinge sind in Zeiten von Corona so gut wie kaum möglich gewesen.

So verteilt sich die Freizeit in Bevölkerungsgruppen

Laut Umfrage haben Eltern mit 3 Stunden am Tag am wenigsten Freizeit zur Verfügung. Jungsenioren und Paare stehen mit 3 Stunden und 45 Minuten bzw. 3 Stunden und 48 Minuten knapp dahinter. Ruheständler kommen mit 4 Stunden und 54 Minuten für persönliche Aktivitäten am Tag auf den Höchststand.

Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen

So nutzen Bürger*innen ihre Freizeit am liebsten

Für viele ist die Zeit des digitalen Wandels und Fortschritts aufregend und voller Abenteuer, aber auch mit Sorgen und Unsicherheiten geprägt. Daher verschlägt es viele von uns zurück in unser Eigenheim und an unseren Wohlfühlort: Die Couch.

Von je 100 Befragten gaben 97 Personen an, mindestens einmal pro Woche ihre Freizeit im Internet zu verbringen, dicht gefolgt von Fernsehen schauen und Musik hören. Nur 58 Personen gaben an, außerhalb der eigenen vier Wände zu telefonieren oder Zeit in der Natur zu verbringen.

Dennoch scheinen sich einige Trends abzuzeichnen: Während 2013 noch 35 von 100 Personen angaben, in ihrer Freizeit Sport zu treiben, stieg die Zahl im Jahr 2023 auf 50. Auch der einfache Spaziergang gewinnt im Vergleich mehr Befürworter*innen. Generell sprachen sich immer mehr Bürger*innen dafür aus, etwas Gutes für ihre Gesundheit zu tun.

Auch der Kulturbereich kann einen Anstieg verzeichnen: Museum- und Kunstausstellungen werden bei Bürger*innen immer beliebter, genauso wie Rock- und Popkonzerte. Clubs und Discotheken können von dem Boom leider nicht profitieren und vermerken einen leichten Abstieg.

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Zwischenmenschlicher Kontakt wird weniger

Auch wenn wir durch die heutige Zeit vernetzter sind als je zuvor, kommen zwischenmenschliche Aktivitäten nur noch in geringem Ausmaß zustande. Unternehmungen mit Kindern, Freunden oder Familie, aber auch der Austausch mit Nachbarn & Co. hat im Vergleich zum letzten Jahrzehnt abgenommen.

Grund dafür sind scheinbar die modernen Lebensumstände, die einem wenig Zeitraum für gesellige Zusammenkünfte bieten.

Zukunftsaussichten: Mehr oder weniger Freizeit?

Das kommende Jahr wird vermutlich ein ähnliches Ergebnis widerspiegeln. Um die Wirtschaft zu stabilisieren, wird auf viele Arbeitnehmer*innen eine höhere Belastung zukommen. „Deutlich mehr freie Zeit ist daher erst einmal unwahrscheinlich“, heißt es auf der Webseite des Freizeitmonitors.

Wie sich der Trend in den nächsten Jahren letzten Endes wirklich entwickelt, bleibt abzuwarten. Schließlich können, wie bei der Corona-Pandemie, viele äußere Faktoren das Freizeit-Budget beeinflussen und eine große Rolle in der Alltagsgestaltung spielen.