Habt ihr schonmal eine Katze gestreichelt, die sofort anfing zu schnurren? Ein wirklich niedliches Geräusch! Geradezu als hätten die Samtpfoten einen winzigen Motor im Brustkorb sitzen.
Aber wieso können die Tiere überhaupt so ein Geräusch produzieren? Wir verraten euch, was es mit dem Schnurren auf sich hat.
Warum schnurren Katzen?
Wusstet ihr, dass nicht nur Hauskatzen, sondern auch Luchse, Geparden und Pumas schnurren? In der Regel wird das Schnurr-Geräusch mit einer zufriedenen Katze in Verbindung gebracht, die sich wohlig den Bauch streicheln lässt.
Gleichzeitig produzieren Katzen das Geräusch aber auch in ganz anderen Situationen. Darunter zum Beispiel:
- Hunger
- Nervosität
- Vorfreude
- Krankheit
- Schmerzen
Das Brummen scheint also mehrere Funktionen zu haben und stellt die Wissenschaft damit vor ein Rätsel.
Viele verschiedene Theorien zum Schnurren
Manche theoretisieren, dass es sich dabei um eine Art Kommunikation handelt, andere vermuten, dass durch die Schwingungen Muskeln und Knochen stimuliert und so gestärkt werden sollen – wie ein körpereigenes Vibrationstraining.
Oder ist es eine Art Reflex, mit dem die Katzen sich selbst (und andere) beruhigt? Jedenfalls wird das Verhalten oft zwischen Kätzchen und ihren Müttern beobachtet.
Was genau dahintersteckt, erfordert wohl noch zusätzliche Untersuchungen. Sicher ist nur: Katzen, die in aggressiver Stimmung sind, schnurren nicht. Auch die Vierbeiner kennen wohl strafendes Schweigen.
Auch lesen: 10 Dinge, die dein Stubentiger hasst
Wie schnurren Katzen?
Die genauen Vorgänge, durch die das Schnurren produziert werden, sind ebenfalls nicht gänzlich geklärt. Es gibt mehrere Theorien, jedoch wird vermutet, dass Muskeln und Nerven zusammenarbeiten, um das Geräusch zu erzeugen.
Das Wissensmagazin Spektrum der Wissenschaft erklärt die aktuell favorisierte Theorie folgendermaßen: Katzen versetzen die Stimmlippen in ihrem Kehlkopf mit Nervenimpulsen in Bewegung. Dabei öffnet und schließt sich die Stimmritze, welche die Stimmbänder umgibt.
Jedes Ein- und Ausatmen kombiniert mit den Schwingungen der Stimmbänder führt zu den Tönen, die wir als Schnurren wahrnehmen können. Die kleinen Pausen zwischen den Atemzügen nehmen wir Menschen dabei nicht wahr, denn sie dauern nur wenige Millisekunden.
Schon gewusst? Junge Katzen entwickeln ihr Schnurren in den ersten Tagen ihres Lebens – es ist nicht angeboren. Denn die Muskeln und die Nervenzentren in Rückenmark und Gehirn müssen erst lernen, entsprechend zusammenzuarbeiten.
Wieso schnurrt meine Katze nicht?
Wenn eure Katzen selten oder nie schnurren, bedeutet das nicht direkt, dass sie sich unwohl fühlen oder sie euch nicht mögen. Mache Katzen sind einfach mitteilsamer als andere.
Schade eigentlich, denn es wurde nachgewiesen, dass Katzenschnurren jede Menge positive Effekte auf den Menschen hat! So kann es etwa Stress verringern, den Blutdruck senken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Auch lesen: Katzensprache verstehen – das will deine Katze dir mitteilen