Die Zeit ist knapp in vielen Familien. So knapp, dass Eltern und Kinder selten bis keine Zeit haben, gemeinsam zu essen. Das ist bedauerlich. Nicht nur für den Zusammenhalt innerhalb der Familie.
Denn zahlreiche Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig mit Eltern und Geschwistern am Tisch Platz nehmen, sowohl körperlich als auch geistig stark davon profitieren. Wie genau, lest ihr hier:
1. Gemeinsam essen ist gut für die psychische Gesundheit
Eine in Kanada durchgeführte Studie zeigt, dass Kinder, die regelmäßig mit ihrer Familie essen, ein größeres Selbstwertgefühl haben und besser in der Schule sind.
Zudem sei die Gefahr geringer, dass sie Alkohol oder Drogen konsumieren. Essstörungen, Depressionen und gewalttätiges Verhalten komme nach Aussagen der Wissenschaftler*innen bei diesen Kindern ebenfalls seltener vor.
Vor allem die Psyche von Mädchen würde nach Angaben der Forschenden davon profitieren, regelmäßig mit den Eltern zu essen.
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2. Familienessen ist meist gesünder
Kinder, die mit ihren Eltern essen, ernähren sich zu großen Teilen gesünder. Aus dem einfachen Grund, dass häufiger gekocht wird und seltener Fast Food auf dem Teller landet.
Auch die Zeit, die man sich zwangsläufig nehmen muss, wenn man gemeinsam isst, spielt eine große Rolle in Sachen Gesundheit. Denn wer gemeinsam isst, unterhält sich währenddessen und isst automatisch langsamer.
3. Gemeinsam essen beugt Übergewicht vor
Eine über 10 Jahre durchgeführte Untersuchung aus den USA zeigt, dass schon ein bis zwei Familienessen die Woche ausreichen, um ein Kind besser vor Übergewicht schützen zu können. Je regelmäßiger Familien gemeinsam essen, so die Studienergebnisse, umso häufiger würden Kinder Obst und Gemüse essen und umso stärker sei der Effekt.
Der Grund dafür: Wer regelmäßig isst, drei oder viermal am Tag, snackt weniger zwischendurch. Zudem steigt das Bewusstsein für das eigene Hungergefühl, aus dem einfachen Grund, dass es bewusste Pausen zwischen den Mahlzeiten gibt. Aber auch das Sättigungsgefühl wird durch regelmäßiges Essen und Pausen geschult.
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4. Familienessen gibt Struktur
Vor allem kleinen Kindern hilft ein fester Plan dabei, sich innerhalb des Tages zu orientieren. Kleine Kinder wissen nicht, wie spät es ist und wann sie zum Beispiel schlafen gehen müssen.
Das regelmäßige Essen zu fixen Zeiten ist da eine riesen Hilfe. Das Kind gewinnt dadurch eine gewisse Sicherheit aus dem einfachen Grund, weil es weiß, was als Nächstes folgen wird, z. B. der Mittagsschlaf nach dem Mittagessen.
Auch ältere Kinder und wir Erwachsenen profitieren von der Struktur des Alltags durch gemeinsame Mahlzeiten. Sie helfen uns, zwischendurch abzuschalten, kurz neue Energie zu tanken und dann weiter durchzustarten.
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5. Kinder lernen Tischmanieren und Umgangsformen
Kinder, die häufig mit Geschwistern und Eltern essen, lernen ganz nebenbei die wichtigsten Tischmanieren. Und die braucht man wirklich ein Leben lang.
Auch ein freundlicher Umgang miteinander wird durch die gemeinsame Essensroutine gelernt.
Sich die Zeit zu nehmen, gemeinsam zu essen, hat viele Vorteile – nicht nur für die Kinder!