Gähnen ist für uns ein klares Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile. Abschließend wissenschaftlich geklärt, ist das aber nicht. Forscher*innen gehen davon aus, dass Gähnen ein sozialer Impuls ist. Das würde auch erklären, warum es ansteckend ist, wenn unser Gegenüber gähnen muss. Aber eins ist sicher: Intelligent sieht man nicht gerade aus, wenn man den Mund weit aufreißt und ein herzhaftes Gähnen von sich lässt. Laut Forschern der State University of New York lässt sich aber tatsächlich ein Zusammenhang zwischen dem Gähnen und der Intelligenz feststellen.
Forscher untersuchen Gähnverhalten
Für ihre Studie hat das Team um Psychologe Andrew Gallup rund 177 YouTube-Videos von gähnenden Tieren, darunter Mäuse, Katzen, Elefanten und Gorillas, angesehen und mit einer Stoppuhr die Dauer des Gähnens gestoppt.
Das Ergebnis: Die Gähndauer der Säugetiere sagt zuverlässig etwas über die Gehirngröße und die Anzahl der Neuronen aus, so Andrew Gallup. Zum Beispiel haben Mäuse die kürzeste Gähndauer mit 0,8 Sekunden und mit vier Millionen die geringste Anzahl an Nervenzellen. Der Mensch kommt auf die höchste Gähndauer von circa 6,5 Sekunden und besitzt auch die meisten Nervenzellen (21 Milliarden). Die zweitmeisten besitzen übrigens Afrikanische Elefanten und sie gähnen mit 6 Sekunden fast so lange wie ein Mensch. Größe und Gewicht des Körpers sollen darauf keinen Einfluss haben.
Wer länger gähnt, ist auch intelligenter
Warum es genau zu diesem Zusammenhang kommt, wissen die Forscher bisher nicht. Es wird vermutet, dass es mit der Temperaturregulierung im Gehirn zu tun hat. Denn das Gähnen sorgt dafür, dass unser Gehirn durchblutet und abgekühlt wird.
Erwischt man sich also beim nächsten Mal dabei, wie man vor seinen Kolleg*innen herzhaft gähnt, hat man zumindest eine gute Ausrede dafür.