Kann man nur übers Sparen zum Millionär werden? „Unmöglich“, denkt sich jetzt wahrscheinlich der und die ein oder andere. Aber ist das wirklich so? Mitnichten! Denn es ist definitiv möglich, mit einem Durchschnittsgehalt nur übers Sparen zum Millionär zu werden. Selbst dann, wenn du bei null startest.
Allerdings kommt es auf bestimmte Faktoren an und du brauchst (zugegeben) einen längeren Atem. Anhand einer Beispielrechnung zeigen wir dir, wie das funktionieren kann.
Vermögensmillionär werden – Diese Beispielrechnung zeigt: Es geht!
Zunächst solltest du deine Einnahmen und deine Ausgaben detailliert aufschreiben. Nur so kannst du herausfinden, wie viel Geld du monatlich sparen kannst. Neben deinem Alter, deinem Einkommen und deinen Ausgaben kommt es unter anderem auch auf deine Bereitschaft an, Geld beiseite zu legen. Denn jedem sollte bewusst sein, dass es durchaus einer hohen Sparrate bedarf, um das ehrgeizige Sparziel von einer Million zu erreichen.
Im Rechenbeispiel sind wir von einem Zinssatz in Höhe von 7 % ausgegangen. Das ist etwas weniger als die durchschnittliche Jahresrendite eines Aktien-ETFs, wie der des MSCI World in den vergangenen Jahren. Diese lag laut Finanztip bislang bei 9,2 Prozent. Die Sparrate in diesem Beispiel liegt bei 600 Euro.
Rechenbeispiel:
Startkapital: 0 Euro
Sparrate: 600 Euro
Zinssatz: 7 %
Ansparzeit: 35 Jahre
Ergebnis: 1 Millionen Euro
Um mit dem gesparten Kapital inklusive der Zinsen auf eine Million Euro zu kommen, müsste man bei null gestartet, knapp 35 Jahre sparen. Genau genommen, 34,56 Jahre, was 34 Jahren und 7 Monaten entspricht. Zinsen werden dabei immer wieder neu angelegt, wodurch man vom Zinseszinseffekt profitiert.
Nach dieser Rechnung hat man am Ende der Sparzeit selbst nur 248.832,00 Euro investiert und insgesamt 751.340,51 Euro Zinsen erhalten.
Geht man davon aus, dass man zwischendurch auch Sondertilgungen leistet, hat man zum Beispiel das Weihnachtsgeld übrig und möchte das ebenfalls investieren, kommt man natürlich noch schneller ans Ziel.
Allerdings sollte man sich immer bewusst sein, dass man sich für dieses ehrgeizige Sparziel in Verzicht üben muss und das über viele Jahre hinweg. Gleichzeitig sollte man realistisch an die Sache rangehen.
Denn auch wenn man sich aktuell eine hohe Sparrate leisten kann, heißt das nicht, dass diese Möglichkeit auch langfristig besteht. Denn Lebensbedingungen verändern sich und damit auch Einnahmen und Ausgaben.
Stelle dir die Frage, wofür du dein Vermögen verwenden willst
Wer Vermögen aufbauen will, sollte sich als Erstes die Frage stellen, wofür er das Geld später einmal verwenden will. Soll dich das Vermögen im Alter absichern, willst du früher in Rente gehen oder planst du etwas ganz anderes, für das du irgendwann viel Geld benötigst? Davon hängt nämlich ab, wie hoch du dein Sparziel ansetzen solltest.
Generell ist es sinnvoll, für die private Altersvorsorge in einen ETF zu investieren, um langfristig vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Dennoch ist es auch eine individuelle Frage. Viele Arbeitnehmer*innen wollen ihr Vermögen nutzen, um früher in Rente zu gehen. Andere investieren lieber in Sachwerte und kaufen beispielsweise eine Immobilie.
Unabhängig davon, für welchen Weg du dich entscheidest, solltest du dein Sparziel immer im Blick behalten und deinen Vermögensaufbau realistisch angehen.
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Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um eine Anlageempfehlung. Wie du dein Geld investierst, kannst du nur selbst entscheiden. Wir können dir nur Anregungen und Tipps geben, die sich generell als sinnvoll erwiesen haben. Dennoch sind Finanzen ein sensibles Thema, das du individuell angehen solltest.
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