Der Herbst ist nicht nur bekannt für bunte Wälder und Kürbisse in allen Formen und Farben – Denn Herbst bedeutet auch: Es ist Pilzsaison! Schon als Kind habe ich es geliebt, im Herbst durch die Wälder zu spazieren und Pilze zu suchen. Sammeln durfte ich die Pilze zwar nie, aber spannend fand ich sie trotzdem. Besonders fasziniert haben mich natürlich die Pilze, die eine tolle Farbe hatten oder eine besondere Form aufwiesen.
Als ich dann mein erstes Pilzbuch in den Händen hatte, wurde mir aber schnell klar: Die schönsten Pilze sind fast immer ungenießbar oder sogar giftig.
Bestes Beispiel natürlich: der Fliegenpilz. Aber ist der Fliegenpilz auch der gefährlichste, den wir in unseren Wäldern finden können?
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Der Knollenblätterpilz ist der gefährlichste Pilz in Deutschland
Der mit Abstand gefährlichste und giftigste Pilz hierzulande ist der Grüne Knollenblätterpilz. 9 von 10 aller Pilzvergiftungen sind auf ihn zurückzuführen.
Besonders tückisch: Der Knollenblätterpilz entfaltet seine Giftwirkung zeitverzögert. Frühestens etwa vier Stunden nach dem Verzehr beginnen die ersten Symptome wie Übelkeit, Bauschmerzen und Erbrechen.
Danach geht es einem oft sogar etwas besser. Doch der Schein trügt. Denn dann erst setzt die Wirkung eines zweiten Gifts ein. Ohne rechtzeitige Behandlung kommt es zu irreparablen Leberschäden und zum Tod.
Knollenblätterpilz: Woran erkenne ich ihn?
Der Hut des grünen Knollenblätterpilzes ist etwa 4 – 15 cm breit und oliv, gelb oder grasgrün gefärbt. Die jungen Pilze sind meist weiß. Die Lamellen sind ebenfalls weiß und stehen eng aneinander. Außerdem sind sie nicht am Stiel angewachsen.
Die Knolle ist weiß bis blass-grün und hat ein Muster, ähnlich einer Schlangenhaut. Auch das Fleisch des Knollenblätterpilzes ist weiß. Junge Exemplare riechen süßlich, ältere unangenehm stark.
Auch sein Verwandter, der Kegelhütige Knollenblätterpilz, ist giftig. Blöderweise hat gerade der Knollenblätterpilz und insbesondere der Kegelhütige Knollenblätterpilz große Ähnlichkeit mit einer unserer beliebtesten Pilzsorten: dem Champignon.
Detaillierte Informationen zu Speisepilzen und deren giftige Doppelgänger findet ihr zum Beispiel auf der Seite NABU.
Weitere giftige Pilze, die in unseren Wäldern zu finden sind:
- Karbol-Champignon
- Orangefuchsige Raukopf
- Spitzgebuckelte Raukopf
- Nadelholzhäubling
- Pantherpilz
- Frühjahrs-Lorchel
- Kahle Krempling
- Fliegenpilz.
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Ein gutes Buch zur Pilzkunde findet ihr ansonsten auch hier bei Thalia: „Einfach sicher Pilze einsammeln“ von Rita Lüder*.
Achtung! Wenn ihr noch keine Erfahrung beim Sammeln von Pilzen habt, solltet ihr nicht blind auf eine App vertrauen und euch zunächst an einen Experten wenden und/oder einen Pilzkurs absolvieren.
Bevor man selbst Pilze sammelt, sollte man sich unbedingt ein fundiertes Wissen aneignen. Denn immer wieder kommt es zu Unglücken, bei denen Pilzsammler giftige Exemplare verzehrt haben und schwere Vergiftungen davontragen, die zum Tod führen können.
Daher gilt gerade bei Pilzen besser Vorsicht als Nachsicht und beim geringsten Zweifel den Pilz besser stehen lassen!
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