Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, ein Datum, das uns an die traurige Realität erinnert: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt – ob physisch, psychisch oder sexualisiert. Es ist ein Tag, der nicht nur die Betroffenen ins Zentrum rückt, sondern auch uns alle dazu aufruft, aktiv zu werden. Gewalt gegen Frauen ist kein Randthema, sondern ein tief verwurzeltes gesellschaftliches Problem, das in allen Kulturen, Schichten und Ländern vorkommt.
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Doch Veränderung beginnt im Kleinen, bei jedem Einzelnen von uns. Falls du dich jetzt fragst: Was kann ich schon tun? Die Antwort ist: Eine ganze Menge. Hier sind drei Dinge, die du sofort umsetzen kannst, um zu helfen.
1. Spenden oder eine Petition unterschreiben
Viele Organisationen kämpfen täglich gegen Gewalt an Frauen und unterstützen Betroffene mit Beratungen, Schutzräumen und Rechtsbeistand. Informiere dich beispielsweise über lokale Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen oder Anlaufstellen bei häuslicher Gewalt, wie z. B. der WEISSE RING. Eine kleine Spende kann einen großen Unterschied machen.
Alternativ kannst du auch Petitionen unterschreiben, die sich für stärkere Gesetze oder bessere Hilfsangebote einsetzen. Auf Plattformen wie change.org oder UN Women (Brandbrief: Stoppt Gewalt gegen Frauen – JETZT!) findest du regelmäßig aktuelle Aktionen. Jede Stimme zählt!
2. Zuhören und ansprechen
Gewalt beginnt oft subtil – manchmal sind es nicht Taten, sondern Worte, die erste Spuren hinterlassen. Abwertende Sprache, respektlose Kommentare oder herabwürdigende Witze über Frauen tragen dazu bei, dass Gewalt nicht ernst genommen oder sogar normalisiert wird. Was als „harmloser Spruch“ verkauft wird, kann in Wahrheit dazu führen, dass Grenzen verschwimmen und eine toxische Haltung gegenüber Frauen gesellschaftlich akzeptiert wird.
Deshalb ist es wichtig, nicht wegzuhören. Wenn du solche Äußerungen im Freundes- oder Familienkreis bemerkst, sprich sie direkt an – respektvoll, aber bestimmt. Es ist keine leichte Aufgabe, jemanden auf sein Verhalten aufmerksam zu machen, doch Schweigen bedeutet Zustimmung.
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Sage klar, dass solche Kommentare nicht in Ordnung sind, und erkläre, warum sie schädlich sind. Häufig sind sich Menschen nicht bewusst, welche Wirkung ihre Worte haben, und ein offenes Gespräch kann helfen, einen Perspektivwechsel anzustoßen.
3. Das Schweigen brechen: Sprich mit Familie und Freund*innen
Gewalt gegen Frauen ist noch immer ein Tabuthema. Indem du offen darüber sprichst, trägst du dazu bei, das Thema ins Bewusstsein zu rücken. Du weißt nie, wer in deinem Umfeld betroffen sein könnte – und manchmal kann ein offenes Gespräch dazu führen, dass sich jemand traut, Hilfe zu suchen.
Hilfe für Betroffene psychischer Gewalt:
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Tel. 08000 116 016, täglich, rund um die Uhr, anonym und kostenlos, mit Dolmetscherinnen bei sprachlichen Barrieren
Telefonseelsorge: Tel. 0800 111 0111 oder 0800 111 0222, rund um die Uhr
WEISSER RING e.V.: Opfertelefon des Weissen Ring e.V. Tel.: 116 006
Polizei: Infos und Kontaktstellen
www.frauenhauskoordinierung.de und www.frauen-gegen-gewalt.de: Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser in deiner Nähe