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Bitcoin und Co.: Was ist eine Kryptowährung?

Eine Hand hält ein Smartphone mit Börsen-App, das steigende Aktienkurse zeigt, im Hintergrund unscharfe Börsendiagramme.
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Bitcoin: Das sind die wichtigsten Fakten

Kryptowährungen wie der Bitcoin gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Überall ist die Rede von Bitcoin und Kryptowährungen. Doch was genau ist das eigentlich und woher kommen Kryptos?

Die ganze Welt redet von Krypto, Bitcoin und aktuell vom sogenannten Trump-Coin. Doch was genau sind Kryptowährungen überhaupt und lohnt es sich für eine „Normal“-Verdienerin bzw. einen „Normal“-Verdiener in Krypto zu investieren oder sollte man besser die Finger davon lassen?

Dieser Artikel ist keine Investmentempfehlung, sondern dient lediglich der Information.

Kryptowährung: Was ist das?

Ganz grob gesagt, ist eine Kryptowährung dem Bargeld gar nicht so unähnlich. Eine Transaktion ist nämlich anonym und findet von Person zu Person statt, allerdings digital. Bei der Transferierung bedarf es keiner Institution wie einer Bank als Vermittler.

Die erste Kryptowährung, quasi die Mutter aller Kryptowährungen, ist der Bitcoin. Du kannst mit dem Bitcoin auch bezahlen, aber ausschließlich digital. Außerdem wird der Bitcoin noch nicht überall als Zahlungsmethode akzeptiert.

Wichtig zu wissen: Kryptowährungen sind rechtlich gesehen keine Währung, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ausführt. Der Wert von Bitcoin bemisst sich danach, wie viel andere bereit sind, für einen Bitcoin auszugeben. Kryptos werden nicht staatlich reguliert und haben dementsprechend auch keine Einlagensicherung.

Der Begründer des Bitcoins ist unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt. Seine wahre Identität ist bis heute nicht geklärt. Die erste Kryptowährung entstand infolge der Bankenkrise im Jahr 2008. Der Bitcoin basiert auf einem Programmierprotokoll, das open source, also offen zugänglich ist.

Um Inflation zu verhindern und eine Knappheit zu gewährleisten, gibt es für den Bitcoin eine Obergrenze, die von Beginn an auf etwa 21-Millionen festgelegt wurde. Das bedeutet, es können nicht mehr als 21 Millionen Münzen existieren. Sobald diese Grenze erreicht ist, können keine neuen Münzen geschürft werden.

Anstatt eines Portemonnaies hat man für Kryptos eine digitale Geldbörse, sogenannte Wallets. Die Wallets sind anonym, weil man bei der Erstellung weder seinen Namen noch seine Adresse angeben muss. Bei Transaktionen wird lediglich die eigene Wallet-Nummer ersichtlich. Diese Anonymität macht die Zahlung mit Bitcoin auch vergleichbar mit Bargeld-Zahlungen.

Möglich wird ein solcher Transfer ohne Bank durch die sogenannte Blockchain-Technologie. Diese Technologie gibt es auch bereits wesentlich länger als Kryptowährungen.

Exkurs: Blockchain-Technologie einfach erklärt

Bei Blockchain geht es vereinfacht gesagt um eine Aneinanderreihung von Daten. Beispiel: Person A sendet Person B Geld in Form von Bitcoin. Die Daten der Transaktion bilden einen Datenblock. Die Daten bleiben jedoch nicht an einem Ort, sondern werden dezentral an alle Computer gesendet, die sich im Blockchain-Netz befinden.

Wurde die Transaktion validiert, wird der Datenblock an die Chain (Kette) angehängt. Das Geld in Form von Bitcoin wird nun von Person A an Person B gesendet.

Die Validierung erfolgt über kryptografische Verfahren. Daher auch der Name „Kryptowährung“. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um verschlüsselte Codes, die im Rahmen komplexer Berechnungen entschlüsselt werden.

Die Blockchain-Technologie ist also vergleichbar mit einer großen dezentralisierten Datenbank. Das bedeutet, jede*r kann auf die gesammelten Daten zugreifen.

Jede*r Teilnehmende hat also eine Kopie der aneinandergereihten Daten und kann diese zurückverfolgen. Gleichzeitig hängt jeder neue Datenblock von den Datenblöcken davor ab. Um eine Transaktion zu manipulieren, müssten alle Datenblöcke davor ebenfalls verändert werden, was nahezu ausgeschlossen ist, weil die Veränderung allen, die eine Kopie der Blockchain haben, auffallen würde (Proof of Work). Hinzukommt, dass die Rechenleistung, die dafür benötigt werden würde, viel zu hoch ist.

Das macht die Blockchain-Technologie auch so sicher, weshalb sie im Finanzbereich auch eine große Rolle spielt. Allerdings lassen sich mit dieser Technologie auch Daten wie Bilder, Musik o.Ä. sichern.

So entstehen Kryptowährungen wie der Bitcoin

Die Entstehung von Kryptowährungen hängt eng mit der Instandhaltung des gesamten Systems zusammen.

Für neue Bitcoins sorgen die sogenannten Miner. Sie stellen ihre Rechner für die komplizierten Rechnungen, die für die Validierung notwendig sind, zur Verfügung. Ihr Ziel ist es, neue Bitcoins zu schürfen.

Erklärung: Wir haben oben regelmäßig von einem Netzwerk gesprochen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Miner. Sie erstellen neue Blöcke auf der Kette und sorgen mit der Validierung der Transaktionen für Sicherheit und stellen dafür eine enorme Rechenleistung bereit. Als „Belohnung“ erhalten sie dafür einen Bitcoin. Diesen Vorgang nennt man „Schürfen“.

Die Rechenleistung kostet jedoch vor allem eines: sehr viel Strom. Daher stecken hinter Minern in der Regel große Unternehmen, die Miningkomplexe da betreiben, wo der Strom günstig ist und die Bedingungen optimal sind. Das ist beispielsweise in Skandinavien der Fall. Aus ökologischer Sicht werden Kryptowährungen jedoch stark kritisiert, da die dafür benötigten Strommengen enorm hoch sind.

Laut Recherchen des ZDF für die Sendung „Leschs Kosmos“ liegt der Stromverbrauch für das Mining bei 90 Terrawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich, ein 1-Personen-Haushalt verbraucht im Jahr zwischen 1.300 und 1800 Kilowattstunden kWh durchschnittlich. 1000 kWh sind ein Megawatt. 1000 Megawatt sind wiederum ein Gigawatt. Und 1000 Gigawatt sind ein Terrawatt.

Fazit: Lohnt es sich, in Bitcoin zu investieren?

Kryptowährungen wie der Bitcoin und die Blockchain-Technologie haben den Finanzmarkt revolutioniert. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Einfluss von Kryptowährungen in Zukunft weiter zunimmt, ist groß. Wie sich der Markt entwickelt, ist nicht vorhersehbar.

Der Vorteil von Kryptowährungen wie dem Bitcoin liegen auf der Hand: Die Transaktionskosten bei Zahlungen sind sehr gering und man kann Kryptos weltweit nutzen, sofern man eine Internetverbindung hat. Sie sind transparent und anonym.

Das wohl größte Risiko bei Kryptos wie dem Bitcoin ist jedoch seine hohe Volatilität. Bedeutet: Der Wert schwankt stark. Ob und wie viel man in Kryptowährungen investieren will, ist individuell. Auch sollte man sich vorab intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Aufgrund des hohen Risikos, das damit verbunden ist, wird generell empfohlen, nur einen sehr geringen Prozentanteil des eigenen Vermögens in Krypto zu investieren, sofern man auf das Geld im Notfall auch verzichten kann.

Quellen:

ZDF „Leschs Kosmos“: Krypto, #Bitcoin & Co: Revolution oder Spekulation? (YouTube)

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin)

Finanztip

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BILD: Bitcoin & Blockchain: So funktioniert die Kryptowährung (einfach erklärt)

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