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Erziehung: So solltest du auf Unsicherheiten deines Kindes reagieren

Junge, ca. 15 Jahre, sitzt im Schneidersitz auf dem Boden, vor ihm ein Tablet auf dem Boden und schaut melancholisch aus dem Fenster.
© AdobeStock/ Cavan for Adobe

Vorab im Video: Wie man Teenager richtig lobt, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken!

Und wie man sie nicht loben sollte.

Für uns Eltern sind unsere Kinder in nahezu jeder Hinsicht perfekt. Deshalb bricht es uns das Herz, wenn sie selbst an sich zweifeln. Wie man am besten reagiert, wenn das Kind mit Unsicherheiten kämpft, liest du bie uns.

Ich würde mal behaupten, dass ich als Kind keine Unsicherheiten gespürt habe. Ich habe mich gut gefühlt und nie bewusst hinterfragt, ob alles okay ist mit mir, ob ich irgendwo hineinpasse oder ob ich besser oder schlechter bin als andere Kinder. Das hat sich erst mit Eintritt in die Pubertät geändert. Plötzlich war ich zu viel für die einen, nicht genug für andere und zu einem Großteil verunsichert, wer ich überhaupt bin.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 100 Prozent geht das so gut wie jedem Teenager früher oder später so. Vor allem das eigene Aussehen rückt für viele plötzlich an erste Stelle. Man will gefallen, aber auch nicht negativ auffallen. Die Selbstzweifel, die Kinder dann spüren, können belastend sein. Was sagt man einem Teenager dann am besten?

„Es ist okay, sich manchmal unsicher zu fühlen.“

Jeder Mensch fühlt sich mal unsicher und das ist okay so. Besonders, wenn sich Dinge verändern, wenn wir uns verändern. Indem Eltern diese Gefühle validieren, geben sie ihrem Kind das Gefühl, dass es nicht alleine ist.

„Dein Aussehen ist nur ein kleiner Teil von dir.“

Die körperlichen und emotionalen Veränderungen, die jeder Teenager durchläuft, machen sie besonders sensibel, vor allem für ihr Aussehen. Es mag abgedroschen klingen, aber genau dann ist der Moment gekommen, gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass Schönheit mehr ist als die äußere Hülle, dass wahre Schönheit von innen kommt.

„Du bist genug, genau so, wie du bist.“

Da Teenager auf der Suche nach sich selbst sind, sind sie anfälliger für negative Gefühle. Sie fühlen sich schnell wegen Kleinigkeiten kritisiert und das nagt weiter an ihrem Selbstbewusstsein. Es ist wichtig, ihnen zu zeigen, dass es keinen perfekten Standard gibt und dass sie in ihrer Einzigartigkeit wertvoll sind.

Creatorin Elena Nicolaou hat dazu von ihrer Mutter einen Satz gehört, der sie bis heute begleitet: ‚You play the cards that you’re dealt‘ (zu Deutsch: Du spielst die Karten aus, die du bekommen hast).

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„Es ist nicht schlimm, nicht in allem gut zu sein.“

Jeder Mensch hat seine Stärken und auch Schwächen und das macht jeden von uns zu einer einzigartigen Person. Niemand kann in allem gut sein. Das wäre noch dazu stinklangweilig, weil wir dann alle gleich wären. Viel wichtiger als überall der oder die Beste zu sein ist, dass man Spaß hat bei den Dingen, die man macht.

„Es gibt immer Raum für Wachstum.“

Teenager können oft denken, dass sie in bestimmten Bereichen wie Intelligenz oder Sportlichkeit festgelegt sind, aber es ist wichtig, ihnen zu zeigen, dass Entwicklung und Verbesserung immer möglich sind. Ein wichtiger Leitsatz: Ist es dir wichtig, bleib dran, lerne dazu, versuche besser zu werden.

„Ich bin stolz auf dich, nicht nur wegen deiner Erfolge, sondern wegen deiner Anstrengungen.“

Kinder, die sich unsicher fühlen, denken oft, dass ihr Wert nur an ihren Leistungen gemessen wird. Indem du ihren Einsatz und ihre Anstrengung lobst, statt nur das Endergebnis, stärkst du ihr Selbstbewusstsein.

„Vergleiche dich nicht mit anderen.“

Es ist menschlich, sich mit anderen zu vergleichen, zu schauen, was sie haben und können. Soziale Medien wie Instagram oder TikTok machen es fast unvermeidbar. Doch jeder Mensch hat seine eigenen Stärken und Herausforderungen, und Vergleiche können das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Statt also immer nur zu schauen, was andere machen, solltest du dein Kind animieren, stets seinen eigenen Weg zu gehen.

„Du bist wichtig und wertvoll, unabhängig von deinen Fähigkeiten.“

Nicht schulische Leistungen oder sportliche Erfolge machen den Wert unserer Kinder aus, sondern ihre bloße Existenz macht uns und andere Menschen glücklich.

„Glaub an dich selbst.“

Oft liegt der wahre Grund für Unsicherheiten in einem Mangel an Selbstvertrauen. Es kann helfen, dein Kind zu ermutigen, an sich selbst zu glauben und die eigenen Fähigkeiten zu erkennen.

Die wichtigste Botschaft, die du deinem Kind vermitteln kannst, ist, dass es okay ist, unsicher zu sein, aber dass es immer Wege gibt, zu wachsen und sich selbst besser kennenzulernen. Indem du das Vertrauen in seine Fähigkeiten stärkst und es gleichzeitig daran erinnerst, dass es als Person bereits wertvoll und einzigartig ist, hilfst du ihm, sein Selbstwertgefühl zu entwickeln und gesunde, positive Perspektiven auf sich selbst zu entwickeln.

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