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Schimmel am Fensterrahmen: Was du jetzt auf keinen Fall tun solltest

Schimmel am Fenster
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Vorab im Video: Was du tun solltest, wenn sich Kondenswasser am Fenster bildet

Du entdeckst schwarze Flecken am Fensterrahmen oder in der Ecke des Fensters? Schimmel! Lies hier, was du jetzt auf keinen Fall tun solltest.

Hand aufs Herz: Entfernst du jeden Morgen das Kondenswasser, das sich über Nacht an deinen Fenstern gesammelt hat? Und lüftest du so, wie es Experten empfehlen? Ich habe das Thema Raumklima zu lange auf die leichte Schulter genommen – und es hat sich gerächt. An unseren Fensterrahmen hat sich Schimmel gebildet, den ich hätte verhindern können.

Das Wichtigste jetzt: Den Schimmel sorgfältig und fachgerecht entfernen. Nur so sorgst du dafür, dass er sich nicht weiter ausbreitet. Aber Vorsicht! Es gibt eine Sache, die du im Übermut auf keinen Fall tun solltest. Lies hier, wie du richtig vorgehst, wenn sich Schimmel am Fenster gebildet hat.

Der größte Fehler beim Entfernen von Schimmel am Fenster

Bevor ich ins Detail gehe, gleich der wichtigste Hinweis: Der größte Fehler beim Entfernen von Schimmel ist, ihn einfach trocken abzuwischen. Das klingt im ersten Moment vielleicht praktisch, macht das Problem aber sofort schlimmer.

Durch das trockene Abwischen wirbelst du die Schimmelsporen in die Luft, wo sie sich ungehindert in anderen Ecken der Wohnung verteilen können. Das Risiko: Der Schimmel breitet sich nicht nur weiter aus, sondern kann auch gesundheitliche Beschwerden wie Atemwegsprobleme, Allergien oder Kopfschmerzen verursachen.

Daher gilt: Immer feucht arbeiten und dabei auf die richtige Schutzausrüstung achten. Trage Handschuhe, eine Atemschutzmaske und, wenn möglich, eine Schutzbrille, um dich vor den Sporen zu schützen. Lüfte den Raum gut, am besten mit Durchzug, damit die Sporen nicht in der Luft bleiben.

Warum entsteht Schimmel am Fensterrahmen?

Schimmel bildet sich, wenn sich Feuchtigkeit staut – und Fensterrahmen sind dafür der perfekte Ort. Besonders im Winter trifft warme, feuchte Innenluft auf kalte Fensterscheiben. Die Folge: Kondenswasser, das sich an den Rändern des Fensters sammelt.

Besonders betroffen sind undichte Fensterdichtungen oder alte Holzfenster die mehr Kälte durchlassen. Auch schlecht belüftete Räume, in denen sich Feuchtigkeit staut, und hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen bieten den idealen Nährboden für Schimmel.

So entfernst du Schimmel effektiv

Bevor du loslegst, gilt: Sicherheit geht vor. Schimmelsporen können gesundheitsschädlich sein, besonders für die Atemwege. Trage deshalb Handschuhe, eine Atemschutzmaske und am besten auch eine Schutzbrille.

Lüfte den Raum gut durch, am besten mit Durchzug, um die Schimmelsporen aus der Luft zu entfernen. Vermeide es, den Schimmel trocken abzuwischen – das würde die Sporen nur verteilen.

#1 Schimmel mit Alkohol entfernen

Für kleine Schimmelflächen bis etwa 0,5 Quadratmeter reicht eine Mischung aus Wasser und 70-prozentigem Alkohol oder Spiritus. So gehst du vor: Den Bereich leicht anfeuchten, um die Sporen zu binden.

Die Alkohol-Lösung mit einem Lappen auftragen und kurz einwirken lassen. Danach feucht abwischen, um den Schimmel zu entfernen. Wichtig: Vermeide Essig – auf mineralischen Oberflächen kann er das Schimmelwachstum sogar fördern.

Wenn du Alkohol vermeiden möchtest, dann kannst du den Schimmel auch mit speziellen Reinigern entfernen. Achte darauf, dass sie chlorfrei sind und sich für Schlafräume eignen. Im Drogeriemarkt findest du entsprechende Produkte.

Entsorgung der Reinigungsmaterialien

Nach der Reinigung solltest du alle verwendeten Lappen oder Schwämme direkt in den Müll werfen. Waschbare Tücher kannst du bei mindestens 60 Grad waschen, um mögliche Schimmelsporen abzutöten.

So verhinderst du, dass der Schimmel am Fenster wiederkommt

Es gibt vier Dinge, die du in Sachen Raumklima und Einrichtung im Blick halten solltest, um Schimmel in den Wohnräumen zu verhindern:

Richtig lüften

Statt das Fenster den ganzen Tag gekippt zu lassen, solltest du lieber mehrmals täglich stoßlüften. Öffne dazu die Fenster je nach Außentemperatur für 5 bis 15 Minuten komplett. So wird die feuchte Luft effektiv ausgetauscht. Herrschen draußen Temperaturen um den Gefrierpunkt reicht es, dreimal für 5 Minuten täglich zu lüften.

Lies dazu auch: Lüften bei Minusgraden: Die 3×5-Regel verhindert Schimmel am Fenster

Besonders wichtig ist das Lüften nach dem Duschen, dem Kochen und nach dem Schlafen, da wir im Schlaf viel Feuchtigkeit abgeben. Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten, ist besonders effektiv.

Luftfeuchtigkeit im Blick behalten

Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40–60 %. Mit einem Hygrometer (gibt’s hier bei Amazon*) kannst du die Werte regelmäßig kontrollieren. Wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch ist, helfen Luftentfeuchter, das Raumklima zu verbessern.

Fenster und Dichtungen prüfen

Undichte Fenster sind wahre Schimmelmagneten. Kontrolliere daher regelmäßig, ob die Fensterdichtungen noch intakt sind. Alte oder poröse Dichtungen solltest du bei Bedarf austauschen, um das Eindringen von Kälte und Feuchtigkeit zu verhindern.

Möbel richtig platzieren

Stelle große Möbelstücke nicht direkt an Außenwände. Ein Abstand von 5–10 cm zur Wand sorgt dafür, dass die Luft besser zirkulieren kann – das beugt Schimmelbildung vor.

Wann solltest du einen Profi rufen?

Manchmal reicht der Griff zu Lappen und Reinigungsmittel nicht aus. Du solltest einen Fachmann rufen, wenn der Schimmel immer wiederkommt, obwohl du alles versucht hast, der Befall größer als 0,5 Quadratmeter ist oder sich tief ins Mauerwerk gefressen hat oder du gesundheitliche Beschwerden wie Atemprobleme, Husten oder Allergiesymptome bemerkst.

Ein Profi kann den Schimmel nicht nur effektiv entfernen, sondern auch die Ursache finden und beheben.

Handeln statt abwarten

Schimmel am Fensterrahmen ist ärgerlich, aber kein Drama – solange du richtig handelst. Der größte Fehler ist es, den Schimmel einfach trocken abzuwischen. Das verschlimmert das Problem und verteilt die Sporen in der Luft.

Mit der richtigen Vorgehensweise und ein paar cleveren Tricks zur Vorbeugung bleibt dein Zuhause schimmelfrei und gesund.