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Grippewelle rollt: Kinderärztin empfiehlt diese Hausmittel statt Medikamente

Junge Ärztin untersucht den Hals mittels Tastuntersuchung eines Mädchens, ca. 6 Jahre alt.
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Medikamente sorgen nicht dafür, dass wir schneller gesund werden, sondern sie lindern nur Symptome. Das schaffen diese Hausmittel auch.

Na, hat es euch schon erwischt oder gehört ihr zu den Glücklichen, die noch nicht husten und schnupfen? Bisher sind meine gesamte Familie und ich glimpflich durch die aktuelle Grippe– und Erkältungszeit gekommen. Vermutlich ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis jemand entsprechende Viren und Bakterien mit nach Hause bringt. Schulpflichtigen Kindern und Arbeitswege in öffentlichen Verkehrsmitteln sei Dank.

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Höchste Zeit also, sich auf die großen und kleinen Krankheitssymptome vorzubereiten. Aber nicht mit einem randvoll gefüllten Medizinschrank. Nein, nein, wie die Kinderärztin und stellvertretende Vorsitzende des niedersächsischen Kinder- und Jugendärzteverbandes, Tanja Brunner, im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung zu erklären weiß. Drei Hausmittel seien nämlich mindestens genauso effektiv wie Hustensaft, Nasenspray und Co.

Sie erklärt, dass viele Eltern oft schon bei einfachen Symptomen den Kinderarzt oder die Kinderärztin aufsuchen. Was zu randvollen Wartezimmern führt. Bei vielen der kleinen Patienten sei aber eine Untersuchung und die Verschreibung von Medikamenten gar nicht notwendig. Deshalb gibt sie drei Hausmittel-Tipps, die Eltern bei Erkältungssymptomen wie Husten und Schnupfen anwenden können.

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Frische, kalte Luft

Sowohl gegen eine verstopfte Nase als auch gegen gemeinen Reizhusten hilft frische, kühle Winterluft. Also packt eure verschnupften Kinder warm ein und macht einen entspannten Spaziergang zum Ententeich oder schaut mal am Spielplatz vorbei. Solange ein Kind kein Fieber hat oder Krankheitssymptome wie Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen zeigt, spricht nichts gegen einen kleinen Ausflug.

Kommen zu Erkältungssymptomen wie Husten und Schnupfen weitere Symptome hinzu, solltet ihr einen Kinderarzt bzw. eine Kinderärztin aufsuchen. Um knüppelvolle Wartezimmer zu vermeiden (in denen man sich noch andere Viren und Bakterien einfangen kann), ruft ihr idealerweise bei eurem Kinderarzt oder der Kinderärztin an. Bereits am Telefon wird man nämlich nach Symptomen und dem Allgemeinbefinden des Kindes gefragt und entsprechend der Dringlichkeit einbestellt.

Nasenspülungen

Nasenspray ist effektiv, ja, greift aber die natürliche Funktion der Nasenschleimhaut an, wenn man es mit dem Konsum übertreibt. Statt also rund um die Uhr die Nase mit Sprays zu befreien, wenn der Schnupfen so richtig nervt, versucht es mal mit einer Nasenspülung. Das ist, zugegeben, nicht die schönste Methode und sieht auch garantiert nicht appetitlich aus, wirkt aber. Und darauf kommt es an. Und Kinder gewöhnen sich schnell an das Spülen.

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Wer regelmäßig die Nase spült, kann einem erneuten Schnupfen sogar vorbeugen. Die Nasenschleimhaut wird nämlich schön befeuchtet und kann Viren und Bakterien so viel besser abwehren. Auch Allergikern ist eine Nasenspülung wärmstens ans Herz gelegt. Regelmäßig in der Pollensaison angewendet, lindert das Spülen allergiebedingte Symptome.

Honig

Besonders anstrengend für Kinder und Eltern ist Husten bei einer Erkrankung. Denn der quält einen Tag und Nacht. Statt jedoch in teuren Hustensaft zu investieren, der den Reiz vor allem nachts lindern soll, könnt ihr eurem Kind (ab 12 Monate) auch einen Löffel Honig geben. Der wirkt antibakteriell, legt sich wie ein kleiner Film auf den gereizten Hals und lindert den Hustenreiz und schmeckt noch dazu gut.

Für Kinder, die keine Fans von Honig sind, könnt ihr einen Teelöffel auch in einem Getränk wie Tee oder Milch auflösen. Dann schmeckt es nicht so vordergründig nach dem gelben Nektar. Und bitte das Zähneputzen nach dem süßen Drink oder dem puren Teelöffel nicht vergessen!

Kurieren braucht immer Zeit

Egal ob ihr Krankheitssymptome mit Hausmitteln oder Medikamenten behandelt, oft sorgt beides nur für eine Linderung von Symptomen, hilft aber nicht dabei, dass man schneller wieder gesund wird. Deshalb ist es oft besser, auf natürliche Hausmittel zur Linderung von Symptomen zu setzen. Die unterstützen den Körper in seinen natürlichen Abwehrfunktionen.

Das gilt im Übrigen besonders für Fieber bei Kindern. Viel zu oft greifen wir Eltern zu früh zum fiebersenkenden Mittel. Dabei ist Fieber per se ein gutes Abwehrzeichen des Körpers und hilft dem Körper dabei, ein starkes Immunsystem aufzubauen. Mehr dazu liest du gleich hier >> Ab wann sollte man Fieber beim Kind medikamentös senken?

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