Ich geb’s zu: Ich hab’s selbst getan. Damals, im ersten Frühling mit eigenem Garten, bin ich voller Elan in die Gärtnerei gestapft – bereit, mein Staudenbeet in ein Blütenparadies zu verwandeln.
Und was sagt die Verkäuferin? „Lupinen sind pflegeleicht und machen ordentlich was her.“ Zack, gekauft. Was sie mir nicht gesagt hat: Dass die Dinger sich verhalten wie die Schnecken in meinem Garten – unkontrolliert, übergriffig und einfach überall.
Damit du dir Frust, Schweiß und stille Verzweiflung im Beet ersparst, kommen hier drei Stauden, die du lieber gleich aus deinem Bepflanzungsplan streichst.
1. Lupinen: Schönheiten mit Kolonialdrang
Sie wirken harmlos, fast edel: Diese hoch aufragenden Blütenkerzen in Rosa, Blau, Violett und Weiß. Aber glaub mir, Lupinen haben’s faustdick hinter den Wurzeln. Ursprünglich aus Nordamerika, wurden sie bei uns gerne als Bodenverbesserer eingesetzt – doch im Garten sind sie der Inbegriff einer invasiven Art.
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Was das heißt? Sie breiten sich schneller aus als Klatsch auf der Gartenparty. Mit ihren dicken Pfahlwurzeln graben sie sich tief ein, verdrängen heimische Pflanzen und machen es dir quasi unmöglich, sie wieder loszuwerden. Und dabei sehen sie nur bienenfreundlich aus – die meisten Züchtungen sind für Hummeln und Co. völlig uninteressant.

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Bessere Stauden-Alternative: Wenn’s hoch und bunt sein soll, lieber Fingerhut oder Rittersporn (Achtung: giftige Pflanzen!) oder Ehrenpreis pflanzen – die machen sich hübsch und denken dabei auch an die Insekten.
Tränendes Herz: Drama-Queen mit Diva-Allüren
Ich war verliebt. Diese zarten Herzblüten, die wie kleine Märchensymbole von den Zweigen im verwunschenen Waldgarten meines Elternhauses hängen – ein Traum! Nur leider auch ein absoluter Pflegekrimi.
Das Tränende Herz (Dicentra spectabilis) ist der Inbegriff einer Sensibelchen-Staude: zu viel Sonne? Geht ein. Zu wenig Wasser? Schmollt. Falscher Boden? Verabschiedet sich gleich ganz. Standort, Boden, Regenmenge – für meinen Garten (und sehr viele andere) ist diese Staude ein absoluter Fehlkauf.
Dazu kommt, dass sich die Pflanze nach der Blüte komplett einzieht – also tschüss Optik, hallo leeres Loch im Beet. Beim Staudenbeet anlegen also unbedingt bedenken!
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Bessere Stauden-Alternative: Greif zu heimischen Stauden wie Akelei oder Storchschnabel-Arten. Die sehen romantisch aus, sind unglaublich pflegeleicht und bleiben auch dann noch cool, wenn Frühling und Sommer wettertechnisch mal wieder verrückt spielen.
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Drüsiges Springkraut: Aggressiver Dauerläufer
Falls du es irgendwo wild wachsen siehst: Lass es stehen. Und zwar da, wo es ist. Das Drüsige Springkraut, auch indisches Springkraut genannt, ist ein echter Blender – sieht mit seinen pinken Blüten nach Sommeridyll aus, verbreitet sich aber wie ein Flächenbrand.
Die Samen springen meterweit. Dazu kommt, dass die eingewanderte Pflanze alles um sich herum erstickt und so Bienen und anderen Insekten die Vielfalt nimmt.
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Bessere Stauden-Alternative: Wie wär’s mit Wiesensalbei oder Glockenblumen? Die sind charmant, insektenfreundlich und benehmen sich, ohne sich dabei zu breit zu machen.
Wenn du nach pflegeleichten Stauden suchst, die wenig Arbeit machen, empfehle ich dir diese hübschen Kandidatinnen:

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Lavendel sieht nicht nur schön aus und ist pflegeleicht, sondern hält mit seinem Duft auch Schnecken fern.

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Frauenmantel kann als pflegeleichter Bodendecker gesetzt werden, der als Schneckenschutzzaun wirkt.

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Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine mehrjährige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt wild wächst. Sie bevorzugt sonnige Standorte und ist pflegeleicht.

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Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen wenig Wasser und gedeihen auch in praller Sonne prächtig. Noch dazu halten sie Schnecken fern.

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Mädchenauge gedeiht an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden. Pflegeleicht aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden- und Klimabedingungen.

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Fetthenne bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie hat eine hohe Trockenheitstoleranz und geringe Ansprüche an die Bodenqualität.

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Katzenminze bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie muss selten gegossen werden.

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Rosmarin bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Er ist resistent gegenüber Schädlingen und braucht nur wenig Wasser.
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