Ich sag’s dir, wie’s ist: Mein Garten war mal ein Ort der Hoffnung. Frische Erde, große Träume, Pinterest-Boards voller üppiger Blüten und eleganter Strukturen. Und dann kam der Japanische Staudenknöterich.
Ein unscheinbarer Strauch mit hübsch geformten Blättern – dachte ich. Leider hat er sich als Egomane im Garten entpuppt. Er hat sich breitgemacht, meinen Pflanzen den Platz weggenommen und alles überragt.
Neben dem Japanischen Staudenknöterich gibt es weitere Sträucher, die du besser von deiner Baumschul-Einkaufsliste streichst. Weil sie invasiv sind, unfassbar pflegeintensiv oder deinen Garten einfach in ein trostloses Grau verwandeln. Hier kommen echte No-Go Sträucher und Alternativen, die besser für die Natur, die Artenvielfalt und deine Nerven sind.
1. Der Kirschlorbeer: Die grüne Mauer des Grauens
Du willst Sichtschutz? Klar, wer will das nicht. Aber bitte nicht mit Kirschlorbeer. Dieser Strauch ist der Inbegriff der Monotonie: eine immergrüne Wand, die nichts kann außer „dicht“.
Null ökologischer Wert, Bienen interessiert er genauso wenig wie ein leeres Blütenbeet, und für heimische Vögel ist er auch keine allzu große Einladung. Ganz im Gegenteil: Mit seiner wachsartigen Oberfläche und den giftigen Blättern ist er fast schon ein Statement gegen Artenvielfalt.
Und hey – versuch mal, so ein ausgewachsenes Kirschlorbeer-Monster zurückzuschneiden. Viel Spaß dabei. Der wächst schneller nach, als du „Schredder“ sagen kannst.
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Besser: Eine Hecke aus Liguster. Sieht nicht nur schön aus, sondern macht auch Bienen, Vögel und dein Gewissen glücklich. Hier zeigen wir dir noch mehr insektenfreundliche Alternativen zum Kirschlorbeer.
2. Forsythie: Kurz hübsch, aber leider komplett nutzlos
Ich geb’s zu: Im März, wenn sonst alles noch grau und müde ist, leuchtet die Forsythie wie ein Highlighter im Beet. Aber das war’s dann auch.
Keine Nahrung für Insekten, keine Beeren für Vögel, keine spannende Struktur im restlichen Jahr. Einfach nur ein grellgelber One-Hit-Wonder-Strauch, der im Sommer traurig grün vor sich hin vegetiert und null zum Ökosystem beiträgt.
Was mich richtig ärgert: Viele Gärtnereien empfehlen sie immer noch. Als Frühlingshighlight. Als pflegeleicht. Aber für wen genau?
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Mein Rat: Hol dir lieber eine Zaubernuss (blüht auch Gelb) oder Felsenbirne (hat wundersachöne weiße Blüten) in den Garten. Auch diese Sträucher blühen früh, bieten Nahrung für Insekten und bleiben das ganze Jahr über interessant.
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3. Japanischer Staudenknöterich: Der Endgegner unter den Sträuchern
Ich sag nur: Lauf. Schnell und weit. Wenn dir jemand diesen Strauch andrehen will, lehn höflich ab – und blockiere die Nummer.
Der Japanische Staudenknöterich ist nicht nur aggressiv, er ist ein echter Gartenzerstörer. Einmal im Boden, bekommst du ihn kaum wieder raus. Die Wurzeln wachsen metertief, treiben immer wieder neu aus und durchbrechen sogar Pflastersteine (!). Klingt wie aus einem Horrorfilm? Ist es auch.
Was ihn so gefährlich macht: Er sieht erstmal harmlos aus – grün, buschig, sogar hübsch mit weißen Blüten. Aber gib ihm eine Saison, und er hat deinen Garten erobert. Und den deiner Nachbarn gleich mit.
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Besser: Setz lieber auf robuste, heimische Alternativen wie Holunder. Der wächst auch schnell, aber ohne den apokalyptischen Beigeschmack.
Fazit: Weniger ist manchmal mehr
Ich versteh den Impuls, sofort loszulegen, wenn’s draußen wieder grünt. Aber glaub mir: Ein bisschen Skepsis beim Sträucher-Kauf spart dir Jahre an Rückschnitt, Ausgrabaktionen und verzweifeltem Googeln nach „Strauch loswerden – aber wie?!“
Um Bienen, Vögeln und anderen Tieren im Garten einen Gefallen zu tun, kannst du blühende Stauden pflanzen, die ich dir in der Bildergalerie zeige. Sie sind nicht nur tierfreundlich, sondern auch schön und pflegeleicht. Win, win, win!

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Lavendel sieht nicht nur schön aus und ist pflegeleicht, sondern hält mit seinem Duft auch Schnecken fern.

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Frauenmantel kann als pflegeleichter Bodendecker gesetzt werden, der als Schneckenschutzzaun wirkt.

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Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine mehrjährige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt wild wächst. Sie bevorzugt sonnige Standorte und ist pflegeleicht.

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Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen wenig Wasser und gedeihen auch in praller Sonne prächtig. Noch dazu halten sie Schnecken fern.

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Mädchenauge gedeiht an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden. Pflegeleicht aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden- und Klimabedingungen.

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Fetthenne bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie hat eine hohe Trockenheitstoleranz und geringe Ansprüche an die Bodenqualität.

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Katzenminze bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie muss selten gegossen werden.

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Rosmarin bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Er ist resistent gegenüber Schädlingen und braucht nur wenig Wasser.
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