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Bienen hassen sie: 3 Stauden gehören nicht ins Blumenbeet

Gefüllte pinke Pfingstrose
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Vorab im Video: Bienenfreundliche Maßnahmen für Garten und Balkon

Diese 3 beliebten Stauden sind bei Bienen komplett durchgefallen – weil sie keinen Nektar oder Pollen bieten. Welche Alternativen wirklich summen lassen, liest du hier.

Ich geb’s dir ehrlich: Als ich mein erstes Staudenbeet angelegt habe, hab ich an alles gedacht – Farbharmonie, Blühzeiten, Höhe. Was ich nicht bedacht habe: ob da überhaupt jemand mitfliegt.

Und mit „jemand“ meine ich die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge. Ich wollte es schön. Und es wurde auch schön. Nur leider: komplett leblos. Keine Flügelschläge, kein Gesumme. Als hätte ich ein steriles Pflanzenmuseum eröffnet.

Und dann hab ich gelernt: Viele Stauden, die in Gärtnereien ganz oben auf dem Präsentierteller stehen, sind für Insekten schlicht nutzlos. Weil sie so überzüchtet sind, dass weder Pollen noch Nektar übrig bleibt.

Damit dir das nicht passiert, kommen hier drei beliebte Stauden, die du besser nicht ins Beet pflanzt – und ein paar Alternativen, die nicht nur toll aussehen, sondern auch summend gut ankommen.

1. Gefüllte Pfingstrosen: Mehr Schein als Sein

Pfingstrosen sind der Inbegriff von Gartenromantik. Riesige Blütenbälle, duftend, zartrosa, pink oder tiefrot – ein Traum wie aus Südengland.

Aber: Viele Sorten wurden auf „gefüllte“ Blüten gezüchtet, also mit besonders vielen Blütenblättern. Das sieht zwar spektakulär aus, hat aber einen Haken – die wichtigen Teile für Bienen, nämlich Nektar und Pollen, sind tief versteckt oder sogar komplett weggezüchtet. Ergebnis: Die Blüte ist schön, aber insektenmäßig eine Sackgasse.

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Pfingstrose in rosa
Die großen leuchtenden Blüten der gefüllten Pfingstrosen locken Bienen an, nur leider gibt es hier für sie nichts zu holen. Credit: Adobe Stock

Bessere Alternative: Greif zu einfachen, ungefüllten Sorten – oder pflanz gleich was wie Wiesenknopf, Storchschnabel oder Katzenminze daneben. Die sorgen für ordentlich Flugverkehr.

2. Schwertlilien: Bienen gefallen sie nicht

Schwertlilien sehen aus, als wären sie von Monet persönlich gemalt worden. Diese eleganten Blüten, die wie kleine Flammen aus dem Beet lodern – wow! Aber aus ökologischer Sicht: eher laues Lüftchen.

Viele moderne Züchtungen haben keinen echten Pollen mehr. Außerdem blühen sie nur kurz – oft nur zwei Wochen. Danach stehen sie wie Dekosoldaten stumm im Beet und tun … nichts.

Für Bienen ist das wie ein Restaurant mit geschlossener Küche: optisch nett, aber komplett unbrauchbar.

Blaue Iris
Schwertlilien, auch Iris genannt, sind leider für Bienen eine Sackgasse. Credit: Adobe Stock

Bessere Alternative: Wenn du die Form liebst, aber mehr Leben willst, probier’s mit Rittersporn oder hoch aufragenden Salbei-Arten – die bringen Höhe, Farbe und ordentlich Summ-Aktion ins Spiel.

3. Gefüllte Ranunkeln: Ein prachtvoller Irrgarten

Ranunkeln sind ein absoluter Frühlingsstar. Diese kugelrunden Blüten, die aussehen wie aus Seidenpapier gefaltet – in allen Farben von dunklem Blau, über zartem Rosé bis tiefem Magenta. Kein Wunder, dass sie in jedem Gartenratgeber und Blumenladen als Must-have angepriesen werden. Aber: Für Bienen sind gefüllte Ranunkeln ein echtes Desaster.

Warum? Weil die dicht gefüllten Blütenblätter den Zugang zu Pollen und Nektar komplett versperren. Insekten landen zwar neugierig auf den prachtvollen Kugeln – und finden dann: nichts. Keine Nahrung, keine Chance.

Ranunkeln gefüllt in Apricot-Rosa
Rankunkeln mit gefüllten Blüten bieten Bienen und anderen Insekten wenig bis keine Nahrung. Credit: Adobe Stock

Bessere Alternative: Greif zu Anemonen oder Akelei – sie bringen ebenfalls frühe Farbe ins Beet, ohne dabei die Tierwelt auszuschließen.

Fazit: Dein Beet kann mehr als nur schön sein

Es geht nicht darum, auf Blütenpracht zu verzichten – im Gegenteil! Du kannst ein Beet gestalten, das knallt, riecht und lebt. Du musst nur ein bisschen umdenken. Schönheit und Nutzen schließen sich nicht aus.

Und oft ist die bescheidene Staude mit der offenen Blüte wertvoller als die große Show-Pflanze, die nur fürs Auge da ist.

Also: Beim nächsten Gartencenterbesuch nicht nur nach der Optik, sondern auch nach dem Service für Bienen entscheiden.

Übrigens gibt es noch viele weitere Pflanzen, von denen du besser Abstand nehmen solltest. Entweder weil auch sie Nullnummern für Insekten und Vögel sind, sondern auch weil sie heimische Arten verdrängen oder extrem viel Pflege benötigen. Hier kommen Stauden, Sträucher und Blühpflanzen, die keine gute Idee sind: