Es war mein erster Sommer als frischgebackene Gartenbesitzerin – und ehrlich gesagt: Ich war noch nicht so richtig im Game angekommen. Klar, ich hatte mir das alles schön ausgemalt: Frühstück im Grünen, Barfußlaufen übers frisch gemähte Gras, ein bisschen meditativ Unkraut zupfen. Spoiler: Die Realität hatte andere Pläne.
Wir waren ein paar Tage im Urlaub, kamen entspannt und leicht sonnenverbrannt zurück – und der Rasen? Stand mehr als knöchelhoch. Dazwischen: Löwenzahn. Und zwar nicht mehr in gelb, sondern voll aufgeplustert, mit Schirmchen bereit zur Eroberung.
Ich also: rein in die Garten-Crocs (wer hat sie nicht?), Mäher an – und alles kurz und klein geschnitten. Was ich dabei gemacht habe? Einen maximal folgenschweren Fehler: Ich habe die Löwenzahnsamen perfekt verteilt.
Und jetzt, im Frühling? Haben wir mehr Löwenzahn als Rasen. Glückwunsch, Anna – du hast dem Feind beim Einzug geholfen.
Pusteblumen niemals mähen
Wer Löwenzahn mäht, wenn er bereits zu Pusteblumen mutiert ist, macht genau das, was der Löwenzahn will. Die Schirmchen-Samen werden perfekt auf dem Rasen verteilt und das Unkraut breitet sich explosionsartig aus.
Glaub mir, das ist kein Spaß. Seit Wochen bin ich nur damit beschäftigt den Löwenzahn aus unserem Rasen auszustechen (kiloweise!), den ich letzten Sommer durch mein unbedachtes Mähen verursacht habe.

Wenn auch du den Fehler gemacht hast, dann solltest du schnell handeln. Ansonsten hast du den Kampf gegen das gelbblühende Unkraut für immer verloren.
Hier kommen die vier wichtigsten Tipps, im Löwenzahn im Zaum zu halten:
1. Pusteblumen vor dem Verblühen entfernen
Klingt banal, ist aber der Gamechanger. Sobald die gelben Blüten zu weißen Pustebällen werden, ist’s zu spät – dann fliegen die Samen bei jedem Windstoß (oder Rasenmäherdurchgang!) in alle Richtungen.
Also: frühzeitig mähen, bevor die Samenbildung startet. Wer’s ganz genau nimmt, zupft einzelne Blüten sogar schon vorher raus – ja, das ist Arbeit. Aber eine lohnende.
2. Mit einem Unkrautstecher tief rausziehen – mitsamt Wurzel
Löwenzahn ist ein zäher Kerl. Schneidest du ihn nur oben ab, wächst er munter weiter. Seine Pfahlwurzel bis zu 30 cm tief, und solange davon auch nur ein Teil im Boden bleibt, geht der Spaß von vorne los.
Also: Mit einem Unkrautstecher oder Löwenzahnzieher gezielt arbeiten – und richtig tief gehen. Am besten nach einem Regenschauer, wenn der Boden weich ist.
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3. Lücken im Rasen sofort nachsäen
Jede kahle Stelle ist für Löwenzahn wie ein offenes Hotelzimmer mit Frühstücksbuffet. Wo das Gras nicht dicht ist, keimt das Unkraut umso lieber.
Deshalb: Nach dem Ausstechen oder Mähen ruhig mal kritisch gucken – wo ist’s licht? Wo fehlt was? Dann direkt nachsäen. Rasensamen für Nachsaat ist superfein und keimt schnell – so wird der Rasen wieder zum dichten Teppich, den Löwenzahn gar nicht erst erobern kann.
4. Regelmäßig düngen – für einen starken Rasen
Ein gesunder, gut genährter Rasen ist wie ein gutes Immunsystem: Er lässt ungebetene Gäste einfach nicht rein.
Mit regelmäßigem Düngen (am besten im Frühling und Spätsommer) stärkst du die Graspflanzen, damit sie sich gegen Konkurrenz wie Löwenzahn durchsetzen können. Organische Rasendünger sind besonders nachhaltig – und deine Füße freuen sich später auch.
Lies auch: Die goldene Regel fürs Rasendüngen im Frühling
Bonus-Tipp für Gartenfaulenzer*innen: Wenn du nur wenige Löwenzahnpflanzen hast und nicht gleich zur Chemiekeule greifen willst – lass ihn blühen!

Die gelbe Blüte ist ein echter Bienenmagnet. Also einfach nur abschneiden, bevor sie zur Pusteblume wird. So hast du summendes Leben im Garten, aber keine Invasion. Win-win!