Bei meiner Recherche über Schneckenarten bin ich auf ein faszinierendes, aber ziemlich unbekanntes Tier gestoßen: den Bierschnegel (Limacus flavus).
Und nein, der Name ist kein Witz. Der Bierschnegel ist eine ganz besondere Schneckenart – und wenn du sie in deinem Garten entdeckst, solltest du nicht einfach wegsehen, sondern handeln.
Was den Bierschnegel so besonders macht
Der Bierschnegel ist kein typischer Gartenschädling. Er frisst keine lebenden Pflanzen an und zerstört auch keine Beete.
Im Gegenteil: Er gilt als echter „Aufräumer“. Seine Lieblingsspeisen sind abgestorbene Pflanzenreste, Pilze, Algen und sogar alte Holz- und Mauerreste. Damit spielt er eine wichtige Rolle beim natürlichen Recycling im Garten. Laut NABU wird der Bierschnegel sogar als nützlicher Bewohner unserer Siedlungsräume angesehen.
Bierschnegel ist gefährdet
Was ihn zusätzlich besonders macht: Der Bierschnegel ist vielerorts selten geworden. Durch den Verlust naturnaher Lebensräume, die Versiegelung von Böden und die zunehmende Trockenheit in unseren Gärten hat er es schwer, geeignete Verstecke und Nahrung zu finden.
NABU ruft deshalb dazu auf, Sichtungen dieser Art über das Meldeportal „naturgucker.de“ zu dokumentieren, um mehr über die Verbreitung dieser besonderen Schnecke zu erfahren.
Wie du den Bierschnegel erkennst
- Länge: etwa 7 bis 10 Zentimeter
- Farbe: gelblich bis olivgrün, oft mit dunklen Flecken oder Netzmuster
- Körper: schleimig-glänzend, auffällig langgestreckt
- Lebensweise: nachtaktiv, liebt feuchte, schattige Ecken
Im Gegensatz zu anderen Nacktschnecken richtet der Bierschnegel keinen Schaden an, sondern trägt zur Gesundheit des Gartenökosystems bei.

Bierschnegel oder Tigerschnegel: Wie unterscheidet man die Schnecken?
Auf den ersten Blick kann man den Bierschnegel leicht mit dem ebenfalls nützlichen Tigerschnegel (Limax maximus) verwechseln. Beide sind ähnliche Helfer im Garten, doch es gibt klare Unterschiede: Der Tigerschnegel ist deutlich größer (bis zu 20 Zentimeter) und auffällig gemustert.
Er zeigt dunkle, tigerartige Flecken oder Streifen auf hellem Grund. Der Bierschnegel dagegen bleibt kleiner, ist einheitlicher gefärbt und wirkt insgesamt zarter. Beide Arten sind geschützt und sollten unbedingt gefördert werden, da sie Schädlinge wie Nacktschneckenplagen eindämmen können.

Warum du bei der Meldeaktion mitmachen solltest
Wenn du einen Bierschnegel in deinem Garten entdeckst, ist das ein Zeichen für ein gesundes, naturnahes Umfeld. Um ihn zu unterstützen, kannst du ein paar einfache Dinge tun:
- Lebensräume erhalten: Lasse feuchte, geschützte Bereiche wie Holzstapel oder alte Mauern stehen.
- Chemie vermeiden: Auf den Einsatz von Schneckenkorn oder anderen Pestiziden verzichten.
- Für Feuchtigkeit sorgen: Ein natürlicher Gartenteich oder eine feuchte Ecke helfen, den Lebensraum zu verbessern.
- Sichtungen melden: Entdeckst du einen Bierschnegel, kannst du deinen Fund über das Portal nabu-naturgucker.de melden und damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.
Der Bierschnegel ist ein kleiner, unscheinbarer Helfer, den wir viel zu oft übersehen. Wenn du ihn in deinem Garten triffst, solltest du dich glücklich schätzen – und ein bisschen stolz sein: Dein Garten bietet einen sicheren Zufluchtsort für eine bedrohte Art. Also: handeln, schützen, bewahren – und gerne melden!
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