Inhaltsverzeichnis
- Wichtige Hinweise fürs Fasten:
- 1. Heilfasten nach Buchinger
- Fasten mit der F.X. Mayr-Kur
- Fasten mit Suppen
- Fasten mit Früchten
- Fasten nach der Schrothkur
- Eignet sich Fasten zum Abnehmen und was bringt es wirklich für die Gesundheit?
Fasten hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Egal ob Heilfasten nach Buchinger oder Suppenfasten: Viele Menschen verzichten für einige Tage teilweise oder vollständig auf Nahrung, um vermeintlich ihren Körper zu „reinigen“ und dabei vielleicht das ein oder andere Kilo zu verlieren. Doch nicht alle Methoden sind wissenschaftlich belegt oder gesund. Wir stellen euch die bekanntesten Fastenmethoden vor – und was ihr dazu wissen solltet.
Wichtige Hinweise fürs Fasten:
- Dauer: Eine Heilfastenkur, bei der nur getrunken wird, sollte nicht länger als zwei Wochen durchgeführt werden und idealerweise unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
- Flüssigkeitszufuhr: Während des Fastens ist ausreichendes Trinken essenziell. Täglich sollten mindestens zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Kräutertee konsumiert werden.
- Vorbereitung: Zwei Tage vor dem Fastenstart sollten sogenannte Entlastungstage eingelegt werden, bei denen leichte Lebensmittel in kleineren Mengen gegessen werden.
- Wiedereinstieg: Nach dem Fasten ist es wichtig, langsam wieder mit leichter Kost zu beginnen, bevor nach und nach normale Mahlzeiten hinzukommen.
1. Heilfasten nach Buchinger
Das Buchinger-Heilfasten ist eine der bekanntesten Fastenmethoden. Es handelt sich dabei um eine reine Trinkkur, bei der feste Nahrung komplett weggelassen wird. Der Körper schaltet währenddessen auf „Sparflamme“ und greift auf seine Fettreserven zurück.
Studien zeigen moderate gesundheitliche Vorteile, etwa bei der Verbesserung von Blutzuckerwerten und der Reduktion von Entzündungsmarkern. Allerdings sollte man beachten, dass der Großteil des anfänglichen Gewichtsverlustes auf den Verlust von Wasser zurückzuführen ist und nicht auf Fettabbau.
Fasten nach Buchinger: So geht’s
Nach zwei Entlastungstagen, an denen ausschließlich Früchte, Gemüse und Reis sowie Wasser und Tees gegessen bzw. getrunken werden sollten, kann das eigentliche Fasten nach Buchinger losgehen. In der Regel dauert das Fasten mindestens fünf Tage und sollte nach maximal 14 Tagen beendet werden.
Der erste Fastentag beginnt direkt nach dem Aufstehen mit einer gründlichen Darmentleerung. Dafür mischst du ¼ Liter lauwarmes Wasser mit einem Teelöffel Bittersalz, das du in jeder Apotheke bekommst. Sollte in den folgenden Tagen eine Verstopfung auftreten, solltest du den Darm alle zwei Tage durch Einläufe oder Abführtees reinigen.
Der Tagesablauf während des Fastens ist klar strukturiert:
Morgens startest du mit einer großen Tasse Tee. Besonders empfehlenswert sind Basen- oder spezielle Fastentees, die du im Drogeriemarkt oder Reformhaus findest.
Zur Mittagszeit wird hefefreie Gemüsebrühe gereicht.
Abends kannst du zwischen einem Glas verdünntem Obst- oder Gemüsesaft wählen.
Wichtig dabei: Die Säfte sollten immer mit Wasser gemischt werden. Darüber hinaus ist es entscheidend, während der gesamten Fastenzeit ausreichend Wasser und Kräutertees zu trinken.
Wenn du dich zwischendurch mal etwas schwach fühlst oder leichte Schwindelgefühle auftreten, kannst du deine Getränke bei Bedarf mit etwas Honig süßen.
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Fasten mit der F.X. Mayr-Kur
Die F.X.-Mayr-Kur zielt auf eine Kombination aus Schonung, Reinigung und Schulung des Verdauungstrakts ab. Diese milde Form des Fastens verwendet Brötchen und Milch, um schlechte Essgewohnheiten zu verändern und gleichzeitig den Körper zu „entsäuern“. Wissenschaftlich ist jedoch belegt, dass der Säure-Basen-Haushalt des Körpers weitgehend unabhängig von der Ernährung reguliert wird.
Anleitung für die F.X.-Mayr-Kur
Bevor du mit der F.X.-Mayr-Kur startest, solltest du darauf achten, deinen Körper bereits zwei Tage vorher mit leichter Schonkost zu entlasten. Die Kur selbst basiert auf einer speziellen Heilkost: drei Brötchen pro Tag – jeweils eins morgens, mittags und abends – und bis zu einem halben Liter Milch.
Wichtig ist dabei, dass du „Brötchen vom Vortag“ verwendest. Am besten kaufst du schon im Voraus etwa 12 Dinkel-, Roggen- oder Weizenbrötchen. Diese lässt du für bis zu drei Tage an einem kühlen Ort in einem Geschirrtuch trocknen. Falls du keine Kuhmilch möchtest, kannst du alternativ Naturjoghurt, Mandelmilch, Sauermilch oder Sojamilch verwenden.
Wie viele Fastenkuren, beginnt auch die F.X.-Mayr-Kur mit einer Darmentleerung: Ein Glas lauwarmes Wasser mit einem Teelöffel Bittersalz. Sollte während der Kur eine Verstopfung auftreten, kannst du wie bei der Buchinger-Fastenmethode mit Einläufen oder Abführtees nachhelfen.
Die Durchführung der F.X.-Mayr-Kur ist relativ unkompliziert. Entscheidend ist, dass zwischen den drei Brötchen-Mahlzeiten jeweils eine Essenspause von fünf Stunden eingehalten wird. Ein weiterer wichtiger Punkt: Du solltest jeden Bissen des Brötchens etwa 30-mal gründlich kauen und anschließend einen Schluck Milch schlürfen. Das regt den Speichelfluss an, was für einen guten Stoffwechsel entscheidend ist.
Zwischendurch sind Kräutertees erlaubt, gerne auch mit etwas Honig. Achte außerdem darauf, genügend Wasser zu trinken. Ein kleiner Tipp: Morgens und abends vor dem Essen unterstützt Basenpulver (ein Teelöffel auf 250 ml Wasser) die Entsäuerung deines Körpers.
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Fasten mit Suppen
Suppenfasten ist eine relativ leichte Form des Fastens, da die Gemüsesuppen sättigen und die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Die Methode ist für diejenigen geeignet, die nicht komplett auf Mahlzeiten verzichten, aber dennoch dem Körper eine Pause zu gönnen, das Verdauungssystem zu entlasten und Entgiftungsprozesse zu unterstützen. Der einzige Nachteil: Die Zubereitung der Suppen ist etwas aufwändiger. Dafür können die Suppen aber in einer Thermoskanne überall hin mitgenommen werden!
So funktioniert das Suppenfasten:
Zum Frühstück gibt es eine Hafercremesuppe, die den Körper entlastet: 4 Esslöffel Haferflocken in 400 ml Wasser und 100 ml Milch köcheln und dann ausquellen. Dann bei Bedarf mit etwas Honig und Zimt süßen. Diese Frühstückssuppe dient dazu, überschüssige Säure zu binden und soll den Körper entgiften.
Mittags und abends gibt es Basensuppe aus verschiedenen Gemüsesorten wie Karotten, Sellerie, Kohl und Brokkoli, die den Körper mit Nährstoffen versorgen und gleichzeitig die Kalorienaufnahme niedrig halten. In Kombination mit speziellen Gewürzen wie etwa Ingwer, soll der Körper gezielt entschlackt und die Fettverbrennung ankurbelt werden. Zudem sollen frisch gepresste Säfte, Tee und Wasser die Entschlackung aktivieren.
Der mögliche Gewichtsverlust beim Suppenfasten ist auf das Kaloriendefizit zurückzuführen. Der Gewichtsverlust ist in der Regel kurzfristig und auf den Abbau von Wasser und Muskeln zurückzuführen, nicht auf den Verlust von Fett.
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Fasten mit Früchten
Früchtefasten eignet sich ideal für diejenigen, die Süßes lieben und problemlos auf warme Mahlzeiten verzichten können. Da Obst relativ wenig Kalorien hat und reich an Ballaststoffen ist, kann es kurzfristig zu einer Gewichtsreduktion führen. Früchte sind reich an Vitaminen, Antioxidantien, Enzymen und Carotinoiden, die allgemein die Gesundheit fördern und den Körper bei verschiedenen Funktionen unterstützen können.
Allerdings enthält Obst auch Fruchtzucker, der bei übermäßigem Verzehr den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann. Diese Fastenform dauert in der Regel eine Woche, man verliert dabei das ein oder andere Kilo. Eine rein obstbasierte Ernährung kann langfristig zu Nährstoffmängeln führen, insbesondere bei Proteinen und Fetten.
Anleitung für das Früchtefasten
Von Äpfeln über Beeren bis hin zu exotischen Zitrusfrüchten darfst du dich an frischen Früchten satt essen. Iss bis zu fünf Mahlzeiten am Tag aus Früchten, trinke dazu mindestens zwei Liter ungesüßten Kräutertee sowie Wasser. Dosenfrüchte hingegen sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts verboten.
Gut zu wissen: Kalorientabelle: So viele Kalorien stecken in Äpfeln, Erdbeeren & Co.
Variante: Wer mag, kann statt einem reinen Früchtefasten das Obst mit Gemüse kombinieren.
Fasten nach der Schrothkur
Eine Fastenkur, bei der etwas mehr erlaubt ist als bei vielen anderen Methoden, ist die Schrothkur. Sie wurde im 19. Jahrhundert vom Bauern und Fuhrmann Johann Schroth entwickelt. Bei der Schrothkur wird die Flüssigkeitszufuhr stark variiert. Sie kombiniert Trink- und Trockentage mit Dunstwickeln. Während dieser Kur sollen die Selbstreinigungskräfte des Körpers angeregt und der Stoffwechsel durch Wickel und kalorienarme Ernährung unterstützt werden.
In der Regel wird die Schrothkur unter ärztlicher Betreuung in speziellen Kliniken oder Kurzentren durchgeführt. Sie gliedert sich in drei Bereiche: die Schrothdiät, die Trinkkur und spezielle Dunstwickel, die täglich gemacht werden.
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Anleitung für die Schrothkur
Die Schrothkur wird für einen Zeitraum von ein bis vier Wochen durchgeführt und variiert je nach Kurzentrum leicht im Ablauf. Typischerweise wechseln sich in einer Woche drei sogenannte Trockentage mit vier Trinktagen ab. An den Trockentagen ist die Flüssigkeitszufuhr auf 500 ml begrenzt. An den Trinktagen darf man hingegen so viel trinken, wie man möchte, einschließlich Wein. Dabei sollten Frauen jedoch nicht mehr als 250 ml und Männer nicht mehr als 500 ml Wein zu sich nehmen.
Während der gesamten Schrothkur liegt der Fokus auf einer stark kalorienreduzierten, fett- und salzarmen Ernährung, die zudem frei von tierischen Produkten ist. Erlaubt sind gegartes Gemüse, Obst sowie Vollkorn-, Leinsamen- und Knäckebrot. Die tägliche Kalorienzufuhr beträgt etwa 500 bis 700 kcal.
Neben der speziellen Ernährung und der Trinkkur sind tägliche Dunstwickel ein fester Bestandteil der Schrothkur. Diese Wickel sollen den Stoffwechsel anregen und den Körper bei der Entgiftung unterstützen.
Wissenschaftlicher Hinweis: Der Flüssigkeitsverzicht an den Trockentagen gilt als gesundheitlich bedenklich und wird von modernen Ernährungswissenschaftler*innen nicht empfohlen. Auch der Alkoholkonsum während einer Fastenkur ist umstritten und wird kritisch gesehen.
Eignet sich Fasten zum Abnehmen und was bringt es wirklich für die Gesundheit?
Fasten kann kurzfristig zu Gewichtsverlust führen, doch die Abnehmerfolge sind oft nicht von Dauer. Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigt: „Bei einer Fastenkur schwinden die Kilos. Doch man lernt während dieser Zeit nicht, wie man sich gesund und ausgewogen ernährt. Nach der Kur nimmt man deswegen in der Regel schnell wieder zu.“
Restemeyer empfiehlt stattdessen eine dauerhafte Ernährungsumstellung mit einem Fokus auf frisches Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und fettarme Lebensmittel eine gesündere und nachhaltigere Methode zur Gewichtsregulation.
Wissenschaftlicher Hinweis: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für das Konzept der „Entgiftung“ durch Fasten. Silke Restemeyer von der DGE erklärt: „Es gibt keine Schlacken, die sich im Körper festsetzen. Alles, was der Körper nicht verwerten kann, wird über die Nieren oder den Darm ausgeschieden.“
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Harvard – The Nutrition Source
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder akute Beschwerden auf, solltet ihr eure Ärztin oder euren Arzt kontaktieren oder in der Apotheke um Rat fragen. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.