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Koffeinentzug: Das passiert, wenn du auf Kaffee verzichtest

Koffeinentzug: Das passiert mit deinem Körper ohne Kaffee
Koffeinentzug: Das passiert mit deinem Körper ohne Kaffee Credit: unspalsh.com/ nathan-dumlao

Was viele nicht glauben, aber der Verzicht auf Kaffee kann tatsächlich Entzugserscheinungen verursachen. Hier erfährst du, wie sich die Symptome des Koffeinentzugs auf deinen Körper auswirken.

Inhaltsverzeichnis

Ohne Kaffee geht bei einigen Menschen morgens gar nichts. Am liebsten würde sich so mancher die Kaffee-Maschine auf den Nachttisch stellen. Allerdings kann Koffein den Körper belasten, das heißt es immer wieder. Vor allem zu viel davon kann sich schnell bemerkbar machen.

Die Auswirkungen sind ganz unterschiedlich, so kann es zu innerer Unruhe führen, Nervosität bis hin zu Schlaflosigkeit. Bist du also ein Kaffee-Junkie und willst deinen Koffein-Konsum herunterschrauben? Dann erfährst du hier, was das mit deinem Körper macht und womit du bei einem „Entzug“ rechnen musst.

Koffeinentzug: Das passiert mit deinem Körper ohne Kaffee

Koffeinentzug: Das passiert mit deinem Körper ohne Kaffee

So wirkt Koffein auf deinen Körper

Koffein ist eine Substanz, die das zentrale Nervensystem stimuliert und in gemäßigten Dosen das Müdigkeitsgefühl verringern und die Wachsamkeit steigern kann. Koffein blockiert bestimmte Rezeptoren im Gehirn. Eigentlich dockt an ebendiesen Rezeptoren Adenosin an, ein Neurotransmitter, der unter anderem Müdigkeit auslöst.

Sind die Adenosinrezeptoren schon besetzt, reduziert Koffein also vorerst die Müdigkeit. Dadurch wird dein Gehirn künstlich in Stress versetzt, da der Körper ja eigentlich Erholung braucht. Dein Gehirn versucht also gegenzusteuern, indem es die Produktion von Adenosin hochfährt. Ein Teufelskreis, der durch den Konsum von Kaffee bzw. koffeinhaltigen Getränken in Gang gehalten wird.

Was passiert, wenn du auf Koffein verzichtest?

Von Koffeinentzug spricht man erst, wenn jemand, der regelmäßig Koffein konsumiert hat, plötzlich keinen Kaffee mehr trinkt. Dann passiert Folgendes: Wenn du aufhörst, Koffein zu dir zu nehmen, gibt es einen Überschuss an Adenosin, was erklärt, dass du dich erschöpft und müde fühlst. Das ist aber nur eines der Symptome des Koffeinentzugs. Dazu gleich mehr.

Die Schwere und Dauer der Symptome des Koffeinentzugs hängt weitgehend davon ab, wie viel Koffein du jeden Tag zu dir genommen hast und wie lange du schon koffeinfrei unterwegs bist.

Logischerweise gilt in der Regel: Je höher deine Koffeindosis war und je länger du dann ohne Koffein auskommst, desto deutlicher treten Entzugserscheinungen auf. Bei einigen Menschen kann sich der Koffeinentzug schwerer äußern, bei anderen weniger. Vor allem, wer plötzlich aufhört Koffein zu konsumieren – richtige Kaffee-Junkies, die also regelrecht süchtig sind und von Koffein abhängig sind – kann es besonders hart treffen.

Auch wie lange Symptome des Koffeinentzugs auftreten ist ganz unterschiedlich, sodass diese zwischen Tagen und Wochen anhalten können. Der Grund: Der Stoffwechsel muss sich erst wieder ausbalancieren, das geht bei manchen Menschen schneller, als bei anderen.

Worin ist Koffein enthalten?

In Deutschland nehmen Erwachsene Koffein vor allem in Form von Kaffee zu sich. In Großbritannien und Irland wird Tee hingegen häufiger getrunken. Das nicht ohne Grund. Denn auch Tee, zum Beispiel schwarzer und grüner Tee, enthält Koffein. Eine Zeitlang nannte man das Teein, aber es hat sich herausgestellt, es handelt sich auch bei Tee um die gleiche Substanz, also Koffein.

Allerdings nimmt der Körper das Koffein aus Tee anders auf. In deutlich geringeren Mengen und langsamer. Tee ist also sanfter zum Organismus, Nebenwirkungen wie etwa Ruhelosigkeit oder Herzrasen, das manche Menschen, die zu viel Kaffee trinken, bemerken, können durch Teekonsum verringert werden.

Was viele dabei vergessen, ist, dass Koffein auch in anderen Lebensmitteln und Getränken enthalten ist. Neben Kaffee und Tee steckt es auch in Kakao, Energy-Drinks, Limonaden und auch in Nahrungsergänzungsmitteln sowie manchen Medikamenten.

Die besten Tipps: So kommst du vom Koffein los

Mit Angewohnheiten ist das so eine Sache. Manche sind recht nützlich, wie der Automatismus, sich die Zähne zu putzen. Andere wandeln sich eher zu schlechten Gewohnheiten, wie das Kauen an Stiften, Rauchen, der ständige Blick aufs Smartphone oder eben Kaffee.

Hast du das Gefühl, dein Kaffee- bzw. dein Koffeinkonsum ist übertrieben und du empfindest die Gier nach Cappuccino, Energy-Drinks und Co. eher als Laster, anstatt als Genuss, dann solltest du damit aufhören. Koffein kann schließlich auch Nebenwirkungen mit sich bringen. So kann Koffein der Grund für innere Unruhe, Schlaflosigkeit und Nervosität sein. Bei manchen Menschen wirkt es sich auch auf den Magen aus und verursacht Bauchschmerzen.

Nun hast du die Wahl, du setzt auf den kalten Entzug und hörst sofort auf mit der Einnahme von Koffein oder du gehst es langsam an und schleichst die Substanz langsam aus deinem Körper. Bei einem kalten Entzug fallen die Entzugserscheinungen möglicherweise heftiger aus. Um die Symptome des Entzugs zu mildern, kannst du ein paar Dinge beachten.

Hier ein paar hilfreiche Tipps für deinen Koffeinentzug:

  • Ändere deine festen Gewohnheiten: Sprich, der morgendliche Kaffee fällt flach, stattdessen springst du morgens direkt unter die Dusche und trinkst ein Glas Wasser, Saft oder Kräutertee zum Frühstück.
  • Suchst du einen Wachmacher? Ingwer-Tee hat einen ähnlichen Effekt wie Kaffee, die Schärfe macht fit. Auch Pfefferminztee wirkt belebend.
  • Probiere Alternativen zu Kaffee aus. Lupinenkaffee, Getreidekaffee und falls du vor allem den Geschmack vermisst, entkoffeinierter Kaffee.
  • Willst du deine Verdauung in Schwung bringen, versuche es mit ballaststoffreicher Ernährung, wie etwa Haferbrei, Trockenobst oder Leinsamen.
  • Gerade, wenn du aufhörst Kaffee zu trinken, fühlst du dich müder und erschöpfter als sonst. Achte darauf, gerade in der Anfangsphase der Entwöhnung, ausreichend zu schlafen.
  • Verabredest du dich regelmäßig zum Kaffee am Nachmittag mit deinen Freunden? Du kannst auch bei einer Tasse Kräutertee gemütlich im Café sitzen. Oder ihr geht spazieren an der frischen Luft und plaudert in Bewegung.

Koffeinentzug: Das sind typische Symptome

Die Symptome des Koffeinentzugs treten typischerweise innerhalb der ersten Wochen der Reduzierung der Koffeinaufnahme auf. Die meisten Menschen verspüren dann ein gewisses Maß an Müdigkeit und leichtes Kopfweh. Die Schwere der bemerkbaren Auswirkungen des Koffeinentzugs variieren jedoch von Person zu Person.

Hier die häufigsten Symptome:

  • Kopfschmerzen,
  • Energieverlust und Müdigkeit,
  • Konzentrationsschwäche,
  • Übelkeit,
  • Verstopfung,
  • Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit,
  • Depressionen,
  • Angstzustände,
  • Muskelschmerzen,
  • Herzklopfen.

Einige Menschen erleben alle oben genannten Symptome, während andere beim Entzug von Koffein kaum eine Veränderung bemerken.

Quellen:
Studie „Caffeine-Not just a stimulant
European Food Safety Authority (efsa)

Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure Arzt*in oder Apotheker*in.