Das Affenpockenvirus breitet sich in immer mehr europäischen Ländern aus. Experten betonen, es bestehe kein Grund zur Panik. Dennoch sei es von höchster Priorität, das Virus einzudämmen.
Daher hat sich Großbritannien dazu entschlossen, Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko gegen Affenpocken zu impfen. Auch in den USA plane das CDC Impfungen gegen Affenpocken.
In Deutschland, mit bisher fünf bestätigten Fällen, werde noch über eine Impfung entschieden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehe aktuell keinen Anlass, flächendeckend in Europa zu impfen.
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Schützt die „normale“ Pocken-Impfung?
Zudem müsse in der älteren Bevölkerungsschicht, die noch gegen Pocken geimpft wurde, ein gewisser Impfschutz bestehen, erklärt das RKI auf einer Informations-Website. Denn durch die Ähnlichkeit der Viren schützen auch Impfstoffe gegen Affenpocken, die gegen echte Pocken (Variola) hergestellt wurden. Es gab in der BRD eine Impfpflicht zur Erstimpfung zum Schutz vor Pocken bis 1976 und in der DDR bis 1982.
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Unter Umständen sei eine Impfung für bestimmte Kontaktpersonen mit erhöhtem Risiko denkbar, so werde höchstwahrscheinlich in den USA und Großbritannien vorgegangen. Eine Impfaktion, vergleichbar mit der gegen das Coronavirus werde es höchstwahrscheinlich nicht geben.
Übertragung nicht vergleichbar mit Coronavirus
Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko für die breite Bevölkerung noch als gering ein. Ein Grund dafür liegt allein im Übertragungsweg. Da sich das Virus deutlich schlechter übertrage als beispielsweise das Coronavirus. Mediziner Christoph Specht erklärt gegenüber „ntv„:
„Es braucht schon den direkten Kontakt. Es ist nicht so wie bei Corona, dass ein Aerosol im Raum schweben kann und sich dann jemand noch anschließend infiziert.“ Allerdings empfiehlt das RKI eine Isolation von mindestens drei Wochen bei einer Infektion mit Affenpocken.
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