Zwei Männer konnten bereits erfolgreich von der Aids auslösenden HIV-Infektion geheilt werden, nun gilt auch eine Frau seit 14 Monaten als virusfrei. In den USA ist es amerikanischen Ärzt*innen offenbar gelungen, eine Frau zu heilen, die an HIV und Leukämie (Blutkrebs) erkrankt war.
Wie mehrere Medien berichten, setzte das Forschungsteam bei der Behandlung der Frau auf eine neuartige Stammzellentransplantationsmethode.
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„New Yorker Patientin“ durch Stammzellentherapie geheilt
Die Frau, die als „New Yorker Patientin“ bezeichnet wird, da sie in einem Medical Center in New York behandelt wurde, erhielt 2013 die Diagnose HIV, 2017 wurde bei ihr dann zusätzlich myeloische Leukämie diagnostiziert.
Im Rahmen einer Studie, die im Jahr 2018 unter der Führung von Dr. Yvonne J. Bryson, einer Spezialistin für Infektionskrankheiten an der David Geffen School of Medicine der UCLA-Universität in Los Angeles, USA und an der insgesamt zehn Forschungsinstitute und Universitäten aus den USA beteiligt waren, wurde bei der Frau erstmals eine sogenannte Haplo-/ Nabelschnurtransplantation durchgeführt.
Dafür nutzten die Ärzt*innen zum einen Stammzellen eines nahen Verwandten der Patientin und zum anderen entnahmen sie Stammzellen aus der Nabelschnur eines Säuglings. Die Stammzellen des Säuglings enthielten ein natürlich vorkommendes, aber seltenes Gen-Merkmal, das gegen das HIV-Virus resistent ist.
Dieses Gen besäßen vor allem Menschen aus Nordeuropa oder dem Kaukasus.
Großer Erfolg: Frau nach 14 Monaten virusfrei
Diese hochmoderne Stammzellentherapie führte zum Erfolg bei der Behandlung der „New Yorker Patientin“. Bereits seit 2017 muss die Frau keine antiretroviralen Medikamente mehr einnehmen, mit der sie zuvor die Viren in Schach gehalten hatte.
Bis heute, 14 Monate nach der Behandlung, sei nach Angaben der behandelten Ärzt*innen kein HIV mehr im Körper der Frau nachzuweisen. Auch von ihrem Blutkrebs sei die Frau geheilt.
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Dritter Mensch weltweit von HIV geheilt
Die Patientin ist somit nun der dritte Mensch sowie die erste Frau weltweit, die von HIV geheilt wurde.
Der erste HIV-erkrankte Mensch, der mit einer Stammzelltransplantation geheilt werden konnte, war 2007 der Amerikaner Timothy Ray Brown, auch als „Berliner Patient“ bekannt. Brown war nach der Behandlung zwölf Jahre virusfrei, 2020 starb er an Krebs.
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Adam Castillejo gilt als zweiter Mensch, der von HIV geheilt wurde. Auch beim sogenannten „Londoner Patient“ ist das HI-Virus nach der Stammzelltransplantation im Jahr 2017 bis heute ebenfalls nicht mehr nachweisbar.