Die Gewalt gegen Frauen soll seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich zugenommen haben. Dem Hilfswerk Oxfam zufolge lässt sich ein weltweiter Anstieg beobachten.
In zehn untersuchten Ländern wurde die vermehrte Gewalt gegen Frauen anhand der Anzahl der Anrufe bei Hilfe-Hotlines verzeichnet. Dafür wurde der Zeitraum des ersten Lockdowns 2020 untersucht.
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Malaysia gilt mit 111 Prozent mehr Anrufen am stärksten davon betroffen. Auch in Kolumbien, Italien und Südafrika wurden um die 70 bis 80 Prozent mehr Hilfe-Anrufe getätigt. Außerdem sollen auch Großbritannien und Argentinien stark betroffen sein.
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„Pandemie der Gewalt“
Oxfam berichtet zudem, dass vielen Frauenrechtsorganisationen weniger Finanzmittel zur Verfügung stehen. „Die Fortschritte, die in den vergangenen 30 Jahren bei der Stärkung von Frauen erzielt wurden, sind in Gefahr,“ erklärt die Expertin für Entwicklungspolitik von Oxfam, Sandra Dworak.
Es sei ein Skandal, dass Millionen Frauen und Mädchen sowie LGBTQI*-Menschen eine „doppelte Pandemie von Gewalt und COVID-19“ erleben würden.
Sandra Dworak sagt dazu: „Regierungen haben sträflich dabei versagt, sie zu schützen. Das ist unentschuldbar, millionenfaches Leid und zunehmende Armut sind die Folge.“
Die Coronapandemie ist also für Millionen Frauen und Mädchen auch eine „Pandemie der Gewalt“.
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Telefonische Hilfe:
in akuten Fällen einfach die Polizei unter 110 rufen,
Telefonseelsorge unter 0800 111 0111 oder 0800 111 0222 (rund um die Uhr)
Opfertelefon des Weissen Ring e.V. unter Tel.: 116 006
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, Rufnummer 08000 116 016 (rund um die Uhr, kostenlos, anonym, verschiedene Sprachen dank Dolmetscher)