Seit mehreren Monaten grassiert nun das Coronavirus weltweit. Mittlerweile macht sich auch unter jungen Menschen Verunsicherung breit, denn es werden auch Fälle von sehr jungen Corona-Patienten bekannt, die einen tödlich Verlauf nehmen.
Fachleute warnen: Auch junge und gesunde Menschen können schwer an Covid-19 erkranken und sterben. Das kann verschiedene Gründe haben, die wir nun näher erklären.
40 Prozent der schwer Erkrankten sind zwischen 20 und 54 Jahren alt
Mit dem Coronavirus anstecken kann sich grundsätzlich jeder. 80 Prozent der Infizierten in Deutschland sind 15 bis 59 Jahre alt.
Es ist zwar richtig, dass ältere und kranke Personen ein höheres Risiko haben, schwer zu erkranken.
Doch eine Studie aus den USA ergab: Knapp 40 Prozent von Covid-19-Patienten mit schwerem Verlauf waren zwischen 20 und 54 Jahre alt. Kinder dagegen erkranken nur sehr selten schwer.
Mögliche Gründe für einen schweren Krankheitsverlauf
Ein Grund für einen schweren Krankheitsverlauf kann eine Vorerkrankung sein. Der spanische Fußballtrainer Francisco Garcia zum Beispiel starb mit nur 21 Jahren an den Folgen von Covid-19. Bei ihm war gleichzeitig eine Leukämie festgestellt worden.
Prof. Christian Drosten, Virologe der Charité Berlin, hat eine weitere Vermutung dafür, warum jüngere Corona-Patienten schwere Kranheitsverläufe erleben. Die Art der Ausbreitung im Körper könnte ausschlaggebend sein.
Hohe Virendosis kann Lunge schwer belasten
In seinem NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ erklärt Prof. Drosten, dass das Virus in manchen Fällen nicht erst in den Hals gelangen kann, sondern gleich in hoher Dosis in die Lunge vordringt. Besonders, wenn jemand engen Kontakt zu einem Infizierten hat.
Beginnt die Infektion im Hals, regt das Virus dort das Immunsystem und die Produktion von Antikörpern an.
Gelangt es dann in die Lunge, ist der Körper schon vorbereitet und kann die Infektion dort abwenden.
Ist er jedoch weitgehend schutzlos, weil die Infektion sofort in der Lunge beginnt, kann sie schwerer ausfallen.
Jeder sollte sich also schützen. Wenn nicht für sich, dann aus Gründen der Solidarität.
Quelle: onmeda.de