Text: Hella Hoofdmann
Ein einziger Schüler ist es, der Lehrerin Thea* immer wieder Probleme macht, ständig den Unterricht stört. Sie sucht das Gespräch mit den Eltern, stößt auf Ablehnung. Dann geht der Horror los: Sie wird im Internet niedergemacht. Die Eltern verbreiten, Thea sei psychisch krank. Die Lehrerin fühlt sich machtlos.
Thea ist kein Einzelfall: Jeden Tag werden im Internet Lügen verbreitet, Leute beleidigt, verleumdet, belästigt und bedroht – vor allem Frauen auch sexuell.
Anna-Lena von Hodenberg stemmt sich gegen die Hass-Spirale. 2018 hat die gelernte TV-Journalistin gemeinsam mit Campact und dem Verein Fearless Democracy die gemeinnützige Organisation ‚HateAid‘ gegründet, heute leitet sie diese. Ihr Ziel? „Das Internet soll ein positiver Ort mit demokratischen Werten werden!“
Ein steiniger Weg: Allein im letzten Jahr sind es mehr als 1.450 Menschen, die Unterstützung bei HateAid suchen. Insgesamt setzte sich HateAid schon für 4.500 Betroffene von digitaler Gewalt ein. „Und es werden immer mehr“, sagt Anna-Lena. „Manchmal fühlt es sich an wie ein Fass ohne Boden. Viel zu oft sind Hass und Lügen lauter als freundliche Kommunikation. Das muss sich dringend ändern. Wir helfen unter anderem mit Beratung und rechtlicher Unterstützung.“
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„Drei Klicks – und schon ist da Gewalt“
Diese Hilfe bekam auch Louisa (34): Die Braunschweigerin zeigt einen Mann wegen sexualisierter Beleidigung an, erkämpft eine Entschädigung. Wichtiger als das Geld ist ihr dabei das Signal: „Ich habe mich gewehrt!“ Anna-Lena nickt: „Lange mussten wir Frauen, die mit Vergewaltigung bedroht wurden, sagen: ‚Sorry, da können wir nichts tun‘. Jetzt sind solche Drohungen zum Glück strafbar.“
Auch soziale Kanäle und Apps sind oft gefährlich: „Drei Klicks – und unsere Kinder sehen Gewalt-Inhalte!“ Anna-Lena schüttelt den Kopf, berichtet dann von Programmen, mit denen fremde Gesichter in Pornos montiert werden: „Unerträglich. Dieser Missbrauch muss einfach aufhören.“
Podcast zum Thema: Digitale Gewalt: Was, wenn Nacktbilder ungewollt im Netz landen?
Lehrerin Thea hat sich schließlich wie Louisa an HateAid gewendet, um Unterstützung zu bekommen. Die Kommentare über sie sind inzwischen gelöscht. Anna-Lena: „Was uns im Internet passiert, müssen wir uns nicht gefallen lassen! Jeder Mensch hat das Recht, dass seine Würde auch online geschützt wird.“ Sie setzt sich dafür ein – jeden Tag.
INFOS: www.hateaid.org, Spenden IBAN: DE04 4306 0967 1231 5982 03
*Name geändert
GOLDENE BILD der FRAU – Die große Gala am 20.11.2024
Seit 2006 ehrt BILD der FRAU, ein Titel der FUNKE Mediengruppe und Deutschlands größte Frauenzeitschrift, Alltagsheldinnen bei der GOLDENEN BILD der FRAU-Gala. Eine Auszeichnung für Frauen, die ein soziales Problem erkannt haben und es anpacken, die Welt für uns alle ein bisschen wärmer, gerechter, besser machen. Mutmach-Frauen, die seit 2024 vom gemeinnützigen Verein „GOLDENE BILD der FRAU hilft e.V.“ ausgewählt, ausgezeichnet und unterstützt werden. Jede Preisträgerin erhält vom Verein ein Fördergeld und von BILD der FRAU die Chance auf den Publikumspreis und damit zusätzlich 30.000 Euro für ihr Projekt.
GOLDENE BILD der FRAU 2024: Jetzt hier für deine Favoritin abstimmen
Zum 17. Mal verneigen wir uns vor großartigen Frauen und ihren sozialen Projekten. Die GOLDENE BILD der FRAU, Deutschlands wichtigster Frauenpreis, sagt DANKE – für Mut, Tatkraft, Nächstenliebe. Lernt hier die großartigen Preisträgerinnen 2024 vom Verein GOLDENE BILD der FRAU hilft e.V. und ihre Projekte kennen.
Jedes wird vom Verein mit einer goldenen Figurine und einem Fördermittel ausgezeichnet – doch ihr entscheidet, welche Preisträgerin für ihr Projekt Publikumspreis von BILD der FRAU und damit zusätzliche 30.000 Euro gewinnt. Wie? Indem ihr hier für eure Favoritin abstimmt. Mitmachen könnt ihr bis zum Vorabend der Gala, 20. November 2024.
Mehr zu den Preisträgerinnen gibt’s hier: www.verein-goldenebildderfrau.de
-> Jetzt hier für den Publikumspreis abstimmen
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