Seit einigen Jahren vermiesen uns Eichenprozessionsspinner den Sommer. In weiten Teilen Deutschlands warnen unübersehbare Schilder vor den giftigen Insekten.
Doch was macht die haarigen Raupen so gefährlich und wie sieht der typische Eichenprozessionsspinner-Ausschlag aus? Wir klären auf.
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Eichenprozessionsspinner: Ausschlag und Symptome
Eichenprozessionsspinner sind kleine Schmetterlingsraupen. Gefährlich machen sie ihre unzähligen Brennhaare. Kommen diese mit der Haut in Berührung, verursachen sie eine heftige allergische Reaktion. Sie zeigt sich als typischer stichförmiger Ausschlag mit kleinen Quaddeln und starkem Juckreiz. Einige Betroffene berichten zudem über brennende Schmerzen.
Die Symptome und der starke Juckreiz zeigen sich allerdings nicht immer sofort. Es kann auch einige Stunden dauern, bis Schmerzen oder Juckreiz beginnen. Das Tückische: Fangen wir an zu kratzen, verschlimmern sich die Symptome, da das Gift der Brennhaare so noch tiefer in die Haut eindringt.
Nicht immer ist es klar, ob die Hautreaktion tatsächlich durch das Gift der Eichenprozessionsspinner ausgelöst wurde. Erkennt ihr auf eurer Haut noch die feinen Brennhaare, ist das jedoch ein klarer Beweis, dass es sich um einen Eichenprozessionsspinner-Ausschlag handelt.
Wichtig: Die noch auf der Haut befindlichen Härchen solltet ihr unbedingt restlos entfernen. Ein Trick: Nutzt dazu breites Klebeband. An ihm bleiben die Brennhaare am besten haften. Anschließend abduschen, damit die Haut abgespült wird und die getragene Kleidung bei 60°C waschen. So werden die Härchen unschädlich gemacht.
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In extremen Fällen drohen sogar Atemprobleme
Ist nur eine kleine Hautpartie in Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinnern gekommen, heilt der Ausschlag meist innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne Komplikationen ab.
Schwerwiegender ist es, wenn die feinen Härchen eingeatmet werden. Das kann in extremen Fällen zu lebensbedrohlichen Atemproblemen führen.
Wer sich im Sommer unter Eichen aufhält, sollte sich die Baumstämme und Äste deshalb genau anschauen und Ausschau nach den weißen „haarigen“ Nestern halten. Das gleiche gilt für die behördlich angebrachten Warnschilder. Sind sie da, heißt es: Schnell aus der Gefahrenzone!
Was hilft bei einem Ausschlag durch Eichenprozessionsspinner?
Bei leichten Symptomen wie Juckreiz oder Brennen hilft zuerst einmal kühlen. Ideal ist eine kalte Dusche, da die auch eventuelle Rest-Brennhaare entfernt.
Anschließend können Gels und Salben mit anti-allergischen Inhaltsstoffen und/oder Cortison lokal angewendet werden, um den Juckreiz und das Brennen zu lindern. Bei einem leichten Ausschlag die- Apotheke die erste Anlaufstelle.
Bei schwerwiegenden Symptomen, wie Atemproblemen oder starken Schmerzen sollte zügig ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Hat euer Kind einen Ausschlag und klagt über Juckreiz oder Schmerzen, solltet ihr eine kinderärztliche Praxis aufsuchen.
Was mache ich, wenn ich ein Eichenprozessionsspinner-Nest entdecke?
Wer im eigenen Garten oder in der Natur ein Nest entdeckt, sollte es niemals(!) selbst entfernen, sondern die zuständigen Behörden, wie das örtliche Ordnungsamt informieren.
Diese beauftragen anschließend Fachleute, die die Nester des Eichenprozessionsspinners professionell entfernen. Durch Absaugen oder biologische oder chemische Mittel wie Nematoden werden die Raupen effektiv bekämpft.