Am Samstag, den 2. April läuft das aktuelle bundesweite Infektionsschutzgesetz aus. Damit entfallen in weiten Teilen Deutschlands nicht nur die 2G- und 3G-Zutrittsregeln, sondern auch die staatlich angeordnete Maskenpflicht in öffentlichen Räumen, etwa Geschäften und Schulen. Einkaufen ist dann wie zu Vor-Corona-Zeiten ganz ohne Mundschutz möglich.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht dem Ende der Maskenpflicht kritisch gegenüber. Er fordert die Einzelhandels-Ketten dazu auf, per Hausrecht die Maskenpflicht weiter aufrechtzuerhalten.
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Maskenpflicht per Hausrecht weiterhin möglich
Die staatlich verordnete Maskenpflicht in Geschäften fällt zwar in wenigen Tagen vielerorts weg. Doch Geschäfte können prinzipiell von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und auf eine Maskenpflicht für Kund*innen und Mitarbeiter*innen weiterhin bestehen.
Auch Gesundheitsminister Lauterbauch appellierte bereits, dass Einzelhandels-Ketten per Hausrecht die Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes weiter aufrechthalten. Dennoch haben sich die meisten großen Handelsketten dagegen entschieden.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht davon aus, dass viele Menschen trotzdem aus Gewohnheit weiterhin freiwillig eine Maske tragen werden. Der Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, sagte außerdem der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Der Gesetzgeber hat mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes entschieden, dass die Pflicht zum Tragen von Masken nur noch in Ausnahmefällen und in besonderen Hotspots angeordnet werden kann“.
Bei diesen Geschäften fällt die Maskenpflicht weg
Wie aus Angaben mehrerer Geschäfte hervorgeht, will der Großteil auf eine Maskenpflicht verzichten. So verzichten nicht nur Supermärkte wie Aldi, Rewe, Lidl, Globus, Kaufland und Edeka auf das Tragen eines Mundschutzes, auch bei Media Markt, Saturn, Douglas, Thalia, Ikea, Deichmann, Primark, Woolworth, Ernsting’s family und C&A muss ab kommender Woche keine Maske mehr getragen werden.
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Dennoch empfehlen die Ketten, vor allem bei engerem Kontakt, weiterhin eine Maske aufzusetzen und verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Eine Sprecherin des Möbelhändler Ikeas hofft, dass die Menschen auch weiterhin an andere denken und die Maske tragen, wenn sie können: „Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens weisen wir aber gern darauf hin, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch weiterhin sich selbst und andere schützt.“
Zwar falle die Maskenpflicht, doch an bestimmte Hygienekonzepte, etwa Desinfektionsmittel am Ladeneingang und Plexiglasscheiben an Kassen, wollen viele Händler weiterhin festhalten. So berichtete die Gewerkschaft Verdi gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe von Sorgen unter den Beschäftigten: „Die Beschäftigten machen sich große Sorgen. Sie haben jetzt zwei Jahre lang in der Pandemie den Laden buchstäblich am Laufen gehalten und haben das Recht, geschützt zu werden,“ so Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Hier besteht weiterhin Maskenpflicht
Während die Maskenpflicht in weiten Teilen Deutschlands in Geschäften und Schulen ab kommender Woche entfällt, ist das Tragen eines Mundschutzes in bestimmten Bereichen weiterhin nötig. Dazu zählen Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen sowie im Öffentlichen Nahverkehr.
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Neben der Maskenpflicht fallen mit dem Ende des Infektionsschutzgesetzes auch die 2G- und 3G-Regelungen.