„Vorsorge ist wichtig“, diesen Satz hat wohl so ziemlich jede*r von uns schon einmal gehört. Und da ist definitiv etwas Wahres dran. Insbesondere im Hinblick auf die eigene Rente sollte man sich besser früher als später Gedanken machen. Denn die wenigsten können sich mit ihrer Rente den Lebensstandard leisten, den sie als Arbeitnehmer*innen mit einem Vollzeitgehalt gewohnt sind.
Laut Deutschlandfunk Kultur bekommt der Durchschnitt der Deutschen nach 45 Jahren eine monatliche Rente von lediglich 1.543 Euro. Bei vielen ist es noch weniger. Das niedrige Rentenniveau ist erschreckend und macht einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, sich früh genug, Gedanken um die eigene finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu machen.
Auch lesen: Nur 807 Euro Rente: 5 Tipps, wie wir Frauen die Gender Pension Gap verringern können
Doch viele schieben das Thema vor sich her. Das beweisen auch die Zahlen einer aktuellen YouGov-Studie im Auftrag von AXA. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 2.013 Personen in Deutschland im September 2023 befragt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Besonders Frauen sind von Sorgen geplagt, wenn es um ihre finanzielle Zukunft geht.
Vor allem Frauen unter 30 schieben die Altersvorsorge vor sich her
Laut der Vorsorgestudie gaben 47 % der Frauen und 37 % der Männer an, dass sie sich eigentlich mehr mit der Rentenvorsorge beschäftigen müssten, es aber aktuell nicht tun. Mit 56 % schieben am häufigsten Frauen unter 30 das Thema Ruhestand vor sich her. Ein Grund dafür ist die Angst vor Altersarmut.
Das Aufschieben hat auch psychische Auswirkungen: Laut der Studie freuen sich nur rund 38 % der Frauen auf den Ruhestand, weil sie sich vor ihrer finanziellen Situation sorgen. 63 % der Frauen haben heute mehr Angst vor dem Thema Altersvorsorge als früher.
Auch Unwissenheit ist ein Grund für das Aufschieben des wichtigen Themas. Insgesamt gaben 52 Prozent der unter 30-Jährigen an, dass sie nicht genügend Kenntnisse über die Altersvorsorge haben und sich deshalb auch nicht damit beschäftigen.
Auch lesen: Geld & Beziehung: Deshalb kommt es trotz Liebe so oft zum Streit
Die Sorge um die eigene Existenzsicherung im Alter kommt nicht von irgendwoher. Laut der AXA-Altersvorsorgeexpertin Claudia Flues sieht die finanzielle Zukunft für Frauen, die in Rente gehen, deutlich schwärzer aus als bei Männern:
„Die Sorge der Frauen ist absolut berechtigt. Leider ist es in Deutschland so, dass Frauen im Schnitt rund ein Drittel weniger Alterseinkünfte beziehen. Dementsprechend ist die Mehrheit der Frauen rein rechnerisch dazu gezwungen, zusätzlich privat fürs Alter vorzusorgen. Die Realität sieht jedoch anders aus.“
Claudia Flues, Altersvorsorgeexpertin bei AXA in Deutschland
Eine Gruppe, die besonders betroffen ist: Frauen, die in Teilzeit arbeiten. 32 % der in Teilzeit arbeitenden Frauen hat Sorge vor dem finanziellen Ruin im Alter. Laut Studie sparen 40 % der in Teilzeit arbeitenden Frauen nicht für ihre Rente. Das wiederum führt zu einer besorgniserregenden Abhängigkeit, wenn Frauen auf den besserverdienenden Partner angewiesen sind.
Lesetipp: Grundsicherung: Wie viel Rente bekomme ich, wenn ich nie gearbeitet habe?
Dass ein Partner für die Altersvorsorge des Geringverdienenden in der Beziehung aufkommen soll, kommt für die wenigsten infrage (31 %). Hier stimmen mehr Männer (34 %) als Frauen (28 %) der Aussage zu, dass der Besserverdienende den anderen beim Aufbau der Altersvorsorge unterstützen sollte.
Die Expertin rät daher frühestmöglich für die Rente vorzusorgen, um finanzielle Schwierigkeiten im Alter zu vermeiden.
Sparplan, Altersvorsorge, Aktien-Investments – trau dich und beschäftige dich aktiv mit deinen Finanzen. Lies dich ein und lass dich beraten. So holst du das Beste aus dem heraus, was du hast. Deine finanzielle Freiheit liegt in deiner Hand.