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Aufreger: Haribo verwendet DIESE skandalöse Zutat

Skandal: Haribo bezieht Zutat aus umstrittenem Betrieb
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Aufreger: Haribo verwendet DIESE skandalöse Zutat

Auf den Süßigkeiten-Hersteller Haribo prasselt in den sozialen Medien gerade ein Shitstorm ein. Der Vorwurf: Haribo soll Gelatine aus einem Betrieb beziehen, der Schweine unter tierquälerischen Bedingungen hält.

Haribo steht wegen seiner Zulieferer für Gelatine in heftiger Kritik. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. hatte berichtet, dass der Konzern einen Teil der verwendeten Gelatine über Zwischenhändler erwerbe. Unter diesen Händlern soll auch der Fleischbetrieb Westfleisch sein, dem Tierquälerei vorgeworfen wird.

Das Deutsche Tierschutzbüro hatte Ende September Bildmaterial aus sieben Westfleisch-Zulieferbetrieben veröffentlicht. Auf diesen Aufnahmen waren kranke und verletzte Schweine zu sehen.

Der Verein richtete online das Wort an Haribo: „Stellt euch eurer Verantwortung und beendet die Zusammenarbeit mit Westfleisch“. Auf Instagram und Facebook rief das Tierschutzbüro User*innen dazu auf, sich den Forderungen anzuschließen.

Mit Erfolg: Unter vielen Posts des Süßwarenherstellers zeigt sich Empörung vonseiten der Kundinnen und Kunden. Zu lesen sind Kommentare wie: „Beenden Sie sofort die Handelsbeziehungen zu Westfleisch, andernfalls werde ich Haribo boykottieren“.

Auch Haribo nahm auf seinen Social-Media-Seiten zu den Vorwürfen Stellung.

Stellungnahme von Haribo

Nachdem das Deutsche Tierschutzbüro auf die potenziellen Verfehlungen aufmerksam gemacht hatte, veröffentlichte Haribo in den sozialen Medien eine Stellungnahme. Haribo unterhalte „keine Vertragsbeziehungen zu Unternehmen der Fleischindustrie (wie z.B. Westfleisch)“.

Ihr direkter Einfluss sei entsprechend beschränkt. Gleichzeitig wäre das Unternehmen sich jedoch seiner „Verantwortung bewusst“ und bemühe sich, Missstände zu beseitigen. Der Konzern betont: „Soziale und ethische Standards sind für uns nicht verhandelbar“.

Haribo gibt an, dass es von allen direkten Lieferanten „verbindliche Tierschutzstandards“ fordere. Diese seien in einem „globalen Verhaltenskodex“ festgeschrieben und für Vertragspartner verpflichtend.

Diese Pflicht schließe auch ein, die Standards bei „deren Zulieferern einzufordern und die Einhaltung zu überprüfen“. Das Unternehmen lässt verlauten, es stehe deshalb weiterhin mit den „Vertragspartnern in Kontakt“.

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Haribo-Statement: Gelatine in der Herstellung von Goldbären

Haribo betont in der Stellungnahme, dass Gelatine ein „Nebenprodukt der Fleischverarbeitung“ sei. Da es für diese anderweitig keine Verwendung gäbe, wirke sich die komplette Verwertung der Tiere „positiv auf die Nachhaltigkeit“ aus.

Gelatine sei außerdem eine essenzielle Zutat in der Herstellung der Haribo-Produkte und spiele „eine entscheidende Rolle bei der Konsistenz“, die durch andere Geliermittel nicht erreicht werden könne.

Es gibt laut Statement aber Alternativen: „Aktuell haben wir bereits mehr als 40 vegetarische und vegane Artikel im deutschen HARIBO-Sortiment“.

Das Unternehmen reagiert damit womöglich auf den Vorschlag des Deutschen Tierschutzbüros, nach dem sich Haribo ein Vorbild an der Marke Katjes nehmen sollte. Katjes ist ein Hersteller für vegetarische Fruchtgummi und verwendet somit keine Gelatine.

Was ist Gelatine?

Für die Herstellung von Gelatine werden Schlachtabfälle, also Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel oder Bänder, verwendet. Oft stammen diese von Schweinen.

Gelatine wird von Tierschützern als problematisch angesehen:

  • Sie stammt teilweise aus der Massentierhaltung oder aus Betrieben, in denen die Tierhaltung mangelhaft ist.
  • Für die Schlachtung legen die Tiere häufig große Distanzen zurück. Sie verbringen dabei lange Zeiträume in Transportern. Verletzungen, Stress oder Überhitzung sind keine Seltenheit.

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Westfleisch-Skandal

Vor wenigen Wochen veröffentlichte das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus verschiedenen Westfleisch-Zulieferbetrieben.

Zu sehen waren verletzte und kranke Schweine, die nur unzureichend ärztlich versorgt wurden. In manchen Betrieben erhielten die Tiere nachts nicht genug Wasser und Futter. Auch brutale Methoden bei der Verladung der Schweine wurden veröffentlicht.

„In allen Betrieben wurden katastrophale Zustände und Gesetzesbrüche vorgefunden“, so Jan Peifer, Vorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Die tierquälerische Haltung steht in direktem Kontrast zu den EU-Subventionen, die einige der Betriebe als Teil der „Initiative Tierwohl“ erhalten. Die Subventionen sollen dazu genutzt werden, die Haltungsbedingungen in Betrieben zu verbessern.