Der Mangel an Lehrkräften in Deutschland ist enorm. Laut „MDR“ hat das Bundesland Sachsen-Anhalt nun angekündigt, eine Vier-Tage-Woche an zwölf Schulen ab dem neuen Schuljahr zu testen, um dieses Problem zu lösen.
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Dabei sollen Kinder an vier Tagen wie gewohnt die Schule besuchen und am fünften Tag digitale Home-Schooling-Formate nutzen: „Auch Phasen des selbst organisierten Lernens oder Besuche in Firmen oder Unternehmen, um den Schüler*innen vor Ort Praxiswissen zu vermitteln, sind möglich“, so das Landesbildungsministerium Magdeburg.
Schnaps-Idee? Ministerium erhält Gegenwind
Diese Maßnahme scheint jedoch nicht jede*r im Landtag von Sachsen-Anhalt gut zu heißen. Die Links-Fraktion bezeichnete das Vorhaben als Ausdruck der Hilflosigkeit und mangelnder Ideen. Bildungsministerin Eva Feußner von der CDU hält dieses Vorhaben ebenfalls für eine nicht geeignete Maßnahme gegen den Lehrermangel.
„Nach zwei Jahren Corona, in dem zum Teil sehr massiv auf die Schulpflicht und damit auch auf den Schulbesuch beharrt und verwiesen wurde, stellt dieses Modell die Glaubwürdigkeit von Lehrkräften und von Schulen sehr in Abrede“, äußerte sich Torsten Wahl, der Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt.
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Auch vom Verband für Bildung und Erziehung erhält das Ministerium ordentlich Gegenwind. Er definierte die Vier-Tage-Woche in Schulen als Bankrotterklärung des Landes Sachsen-Anhalt im Bildungsbereich. Ob sich diese Idee deutschlandweit durchsetzen wird, ist also fraglich.