Mittlerweile untermauern immer mehr Daten die anfängliche Vermutung, dass die Omikron-Variante mildere Verläufe verursacht als Delta. Auch in Deutschland müssen im Vergleich zu früheren Wellen weniger Covid-Erkrankte im Krankenhaus behandelt werden – und das, trotz Infektionszahlen in Rekordhöhe.
Einige sehen eine Infektion mit der milden Variante dadurch mittlerweile als gewinnbringenden Antikörper-Boost an. Auch Impfgegner fühlen sich darin bestätigt, die Omikron-Infektion einer Impfung vorzuziehen. Eine Studie aus den USA macht diese Überlegung allerdings zunichte.
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Die Forschenden untersuchten, wie stark die Antikörpertiter nach durchgemachten Infektionen bei Omikron im Vergleich zu Delta ansteigen. Die Antikörpertiter geben an, wie viele neutralisierende Antikörper eine Person hat. Diese spielen eine erhebliche Rolle beim Schutz vor einer weiteren Infektion oder einem schweren Verlauf.
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Die US-Wissenschaftler*innen fanden heraus, dass bei einem milden Verlauf auch weniger Antikörper gebildet werden. Somit steigt die Gefahr einer Reinfektion erheblich. Laut den Forschenden kann eine milde Omikron-Durchbruchsinfektion bei vollständig Geimpften eine Booster-Impfung nicht ersetzen.
Die Auffrischungsimpfung rufe im Vergleich rund drei Mal so viele Antikörper hervor. Außerdem sollen Antikörper, die gegen Omikron entwickelt wurden, nicht automatisch auch vor Delta schützen. Dieser Punkt ist vor allem aus dem Grund relevant, dass Experten fürchten, die Delta-Variante könne noch einmal zurückkehren.