Egal ob beim Grillen, beim Eis essen oder im Park: Wespen begegnen uns derzeit fast überall. Es scheint, als sei die Wespenpopulation dieses Jahr besonders hoch. Und das war scheinbar noch nicht das Ende. So warnen Experten für Ende Juli und August vor einer Wespenplage. Die derzeitige Größe der Wespennester sei bereits ein Vorbote für das, was uns erwartet.
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Das Wetter begünstigt das Wespenwachstum
Der Grund für den starken Anstieg der Wespenpopulation ist das Wetter in Deutschland. Denn Wespen lieben das warme und trockene Wetter. Je heißer, desto besser. Die trockene Witterung ist eine ideale Bruthilfe, denn so kommt es zu keinem Pilzbefall der Larven, sodass weniger von ihnen absterben, erklärte der Biologe Berthold Langenhorst gegenüber dem Fokus.
Ein weiterer Grund für die gestiegene Zahl an den Insekten: „Durch die Trockenheit und Wärme im Frühjahr gibt es reichlich Pflanzen und Beuteinsekten für die Wespen“, so der Imker und Wespenberater Matthias Kistenich gegenüber dem WDR.
Und so müssen wir davon ausgehen, dass sich die Wespenangriffe in den kommenden Wochen noch mal verstärken. Denn erst dann erreicht die Population der Tiere für gewöhnlich ihren Höhepunkt. Unschöner Nebeneffekt: Durch das knapper werdende Angebot an Nahrung werden die lästigen Biesterchen noch aggressiver. Eine Entspannung der Lage ist also vorerst nicht in Sicht.
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Wie kann man sich schützen?
Was also tun, wenn man nicht gestochen werden möchte? Aufpassen sollte man insbesondere beim Essen im Garten, denn Fleisch und Süßes lockt Wespen magisch an. Grundlos greifen Wespen zwar nicht an, aber durch ihre Kurzsichtigkeit wehren sie sich schneller bei raschen Bewegungen.
Wichtig: Alle Allergiker sollten entsprechende Medikamente griffbereit halten und sich besonders vor einem Wespenstich in Acht nehmen. Vorsicht auch beim Abstellen von Getränken und Flaschen, denn so kommt es immer wieder zu gefährlichen Stichen im Mund- und Rachenbereich.
Es gibt noch einen Trick, der gegen die unerwünschten Fluggäste hilft: Wespen lassen sich bekanntlich von bestimmten Gerüchen anziehen. Man kann sie aber auch mit Gerüchen wieder vertreiben. Zu diesen zählen beispielsweise Basilikum und Knoblauch. Auch ätherische Öle wie Citronella-Duft, Nelkenöl oder auch Teebaumöl schützen vor einem Wespenschwarm.
Sollten diese Art Gerüche nicht ausreichen, kann es auch hilfreich sein, auf bestimmte Düfte zu verzichten. Süße Düfte in Parfums und Hautcreme können Wespen nämlich ebenfalls anlocken. Auch bunte Kleidung zieht die Aufmerksamkeit der Wespen auf sich und sollte in der nächsten Zeit besser vermieden werden.
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Falls alle Stricke reißen sollten, kann auch eine Sprühflasche mit Wasser gegen die Plagegeister helfen. Anpusten sollte man sie jedoch besser nicht, denn das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und macht sie nur angriffslustiger, so Matthias Freter vom NABU Niedersachsen.
Sollte es trotz allem zu einem Stich kommen, ist erstmal kühlen angesagt. Ein kalter Waschlappen oder Eiswürfel können die Schwellung hemmen und die Schmerzen lindern. Ein gutes Mittel ist auch eine rohe Zwiebel, die zusätzlich entzündungshemmend wirkt.
Es hilft alles nichts: Auch wenn Wespen meist nicht ohne Grund stechen, müssen wir also in den nächsten Wochen bei der Kaffeetafel und dem Grillfest im Garten besonders vorsichtig sein.