Inhaltsverzeichnis
- Baby vegan ernähren: Hier lauern Risiken
- Experten helfen bei veganer Ernährung von Babys und Kleinkindern
- Baby vegan ernähren: So deckt man den kindlichen Nährstoffbedarf
- Baby und Kleinkind vegan ernähren: Vitamine D und B 12
- Gefahren rein veganer Ernährung von Babys und Kleinkindern
Immer mehr Menschen ernähren sich vegan. Sie verzichten bewusst auf jedwede Art tierischer Produkte. Dazu zählen neben Fleisch und Fisch auch Milch und Milchprodukte, Eier und Honig. Oft spielt bei der Entscheidung der veganen Ernährung der Tier- und Umweltschutz eine große Rolle.
Es liegt deshalb auf der Hand, dass Eltern, die aus voller Überzeugung vegan leben, auch ihr Kind vegan ernähren wollen. Das ist in Deutschland jedem gestattet und auch nicht per se falsch. Jedoch birgt eine ausschließlich vegane Ernährung von Babys und Kleinkindern Risiken.
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Was Experten veganen Eltern raten und worauf man bei einer veganen Ernährung besonders bei Kindern achten sollte, erfahrt ihr hier.
Baby vegan ernähren: Hier lauern Risiken
Eine rein pflanzliche Ernährung birgt die Gefahr von Nährstoffmängeln, weshalb Experten Eltern überwiegend empfehlen, ihr Kind nicht rein vegan zu ernähren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. schreibt dazu: „Eine vegane Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindes- und Jugendalter wird von der DGE aufgrund des erhöhten Risikos für eine Nährstoffunterversorgung sowie einen Nährstoffmangel und deren teilweise irreversiblen Konsequenzen weiterhin nicht empfohlen.“
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Die rein pflanzlichen Lebensmittel reichen oft nicht aus, den Vitamin B12 Bedarf eines Kindes zu decken. Zudem können auch Eiweiß, langkettigen Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Eisen, Jod, Zink, Selen, Vitamin D und B2 oft nicht ausreichen zugeführt werden.
Bei vegan ernährten Babys und Kindern ist es deshalb besonders wichtig, auf die ausreichende Nährstoffversorgung zu achten und diese auch regelmäßig durch einen Arzt oder eine Ärztin untersuchen zu lassen. Zudem muss bei einer rein veganen Ernährung in jedem Fall Vitamin B12 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Denn dieser in tierischen Lebensmitteln vorkommende Nährstoff lässt sich schwer ersetzen.
Experten helfen bei veganer Ernährung von Babys und Kleinkindern
Eltern, die ihr Kind ausschließlich vegan ernähren wollen, sollten unbedingt auf Expertenwissen in Form einer professionellen Ernährungsberatung zurückgreifen. Sie weist nicht nur auf mögliche Risiken hin, sondern kann Lebensmittelempfehlungen sowie geeignete Rezepte geben.
Auch wichtig bei vegan ernährten Babys und Kindern ist, in regelmäßigem Kontakt zum Kinderarzt oder der Kinderärztin zu stehen und die Nährstoffversorgung des Kindes genau beobachten zu lassen.
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Baby vegan ernähren: So deckt man den kindlichen Nährstoffbedarf
Kinder haben aufgrund ihrer rasanten Entwicklung einen besonders hohen Nährstoffbedarf, der sich, bei richtiger Zusammensetzung, auch rein pflanzlich decken lässt. Es ist also durchaus möglich, Kinder vegan zu ernähren, wenn man das entsprechende Wissen hat oder sich dazu beraten lässt. Auf die folgenden Nährstoffe sollten Eltern bei einem rein vegan ernährten Kind besonders achten:
Rein pflanzliche Nahrung hat eine geringere Kalorienzahl als Mischkost. Deshalb sollten Eltern darauf achten, dass ein Kind seinem Alter entsprechend ausreichend Kalorien zu sich nimmt. Vollkornprodukte und gesunde Fette aus Nüssen oder Avocados sind hier gute und gesunde Lieferanten für Kalorien.
Auch der tägliche Proteinbedarf lässt sich bei einer rein pflanzlichen Ernährung decken, sowohl bei Babys und Kindern, als auch bei Erwachsenen. Proteine sind deshalb so wichtig, weil sie die Bildung von Aminosäuren unterstützen. Auf einem veganen Speiseplan sollten deshalb Vollkornprodukte, Nüsse, Gemüse, Hülsenfrüchte, Tofu, Sojaprodukte und Ölsaaten nicht fehlen.
Anders als viele Menschen glauben, steckt in pflanzlicher Kost ausreichend Eisen, wenn man den Körper bei der Aufnahme unterstützt. So begünstigt Vitamin C nämlich die Aufnahme von wichtigem Eisen aus Lebensmitteln im Darm. Ein Glas O-Saft zu Vollkornprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten, aber auch grünem Blattgemüse und Trockenobst kann dabei helfen, den täglichen Eisenbedarf zu decken.
(Übrigens empfehlen Kinderärzt*innen auch bei Babys und Kindern, die Fleisch essen, einen Schluck O-Saft oder ähnliche Vitamin-C-Lieferanten zum oder sogar im Essen, um die Eisenaufnahme zu begünstigen.)
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Auch dem Spurenelement Zink sagt man gerne nach, dass es ausschließlich aus tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern, Milch und Käse aufgenommen werden kann. Allerdings steckt auch in Getreide und Nüssen ausreichend Zink, dessen Aufnahme, ähnlich zum Eisen, durch die Kombination mit Vitamin C begünstigt wird.
Das für die Knochendichte und Zähne wichtige Kalzium steckt vor allem in Milchprodukten? Das stimmt zwar, Milchprodukte sind jedoch nicht die ausschließliche Quelle dafür. Auch Mandeln, Haselnüsse, Trockenfrüchte, Mohn und Sesam sowie Grünkohl enthalten viel Kalzium und gehören deshalb unbedingt zur veganen Ernährung von Kindern dazu.
Omega-3-Fettsäuren stecken zwar vor allem in Fisch, wie Lachs, Hering oder Makrele, aber eben auch in pflanzlichen Produkten. Chiasamen, Walnüsse, Leinsaat, Hanfsaat und ihre entsprechenden Öle sind eine sehr gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren.
Baby und Kleinkind vegan ernähren: Vitamine D und B 12
Einzig der Bedarf der Vitamine D und B 12 lässt sich nicht ausschließlich durch rein pflanzliche Nahrung decken. Für Vitamin D gilt das in den ersten Lebensmonaten von Kindern auch für Mischkost-Esser. Auch sie sollten während des ersten Lebensjahres Vitamin D Präparate bekommen.
Vitamin D und Vitamin B 12 sollte bei einer rein veganen Ernährung bei Babys und Kindern immer über entsprechende Präparate supplementiert werden. Über die Dosis informieren Kinderärzt*innen und Ernährungsberater*innen.
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Gefahren rein veganer Ernährung von Babys und Kleinkindern
Die größte Gefahr einer rein veganen Ernährungsweise von Babys und Kleinkindern ist, dass sie nicht die für ihre Entwicklung benötigten Nährstoffe bekommen. Dann nämlich drohen Entwicklungsverzögerungen. Wissenschaftliche Studien zeigen zwar, dass auch rein pflanzliche Kost den Nährstoffbedarf von Heranwachsenden decken kann. Das ist jedoch mit einem großen Aufwand verbunden. Eltern müssen sich genauestens mit dem Bedarf ihres Kindes, den verschiedenen Nahrungsmitteln und enthaltenen Nährstoffe beschäftigen.
Ein vor dem australischen Gericht verhandelter Fall aus dem Jahr 2019 zeigt, wie schwer das sein kann. Ein australisches Paar hatte seine Tochter von Geburt an rein vegan ernährt, denn auch Mutter und Vater lebten vegan. Sie bekam Obst, Haferflocken, Kartoffeln, Reis, Tofu, Brot, Erdnussbutter und Reismilch. Mit 19 Monaten hatte das Mädchen noch keine Zähne, wog weniger als fünf Kilogramm und war so weit entwickelt wie normal ernährte dreimonatige Kinder. Erst als das kleine Mädchen mit Krämpfen in einem Krankenhaus behandelt werden musste, fiel der Fall auf.
Die australischen Eltern wurden zu jeweils 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt und entkamen nur knapp einer fünfjährigen Gefängnisstrafe.
Der Fall verdeutlicht, dass vegane Ernährung bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, mehr ist, als tierische Produkte aus der Ernährung zu streichen. Gesund und reichhaltig ist die Kost nur, wenn man auf die richtige Zusammensetzung achtet, ganz besonders bei kleinen Kindern.
Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure*n Ärzt*in oder Apotheker*in.