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Warum fremdelt mein Baby? Alles zu Alter, Dauer und hilfreiche Tipps

Warum fremdeln Kinder?
Warum fremdeln Kinder? Credit: Getty Images

Die meisten Babys sind in den ersten Lebensmonaten quietschvergnügt oder tiefenentspannt, auch wenn sie von Freund*innen und Verwandten gehalten werden. Ändert sich das ganz plötzlich, sind Eltern verunsichert und Oma und Opa fühlen sich abgelehnt. Warum Babys diese Phase durchlaufen und wie man ihnen helfen kann, erfahrt ihr bei uns.

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Warum fremdeln Kinder?

Warum fremdelt mein Baby? Alles zu Alter, Dauer und hilfreiche Tipps

Reagieren Babys verängstigt und weinend darauf, wenn sie nicht von Mama oder Papa gehalten werden, sind Eltern oft verunsichert über diese Veränderung. Falsch gemacht haben sie aber trotzdem nichts.
Wie so oft bei Babys und Kindern, ist das Fremdeln nur eine Phase, auch bekannt als Achtmonatsangst. Die meisten Kinder durchlaufen diese und sie ist alles andere als negativ, sondern ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung.

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Leider reagieren Mitmenschen darauf verunsichert, verstehen es gar als Ablehnung ihrer Person. Babys fremdeln jedoch nicht, um andere vor den Kopf zu stoßen. Es ist vielmehr ein Zeichen ihrer emotionalen und sozialen Reife.

Was ist der Grund für das Fremdeln?

Der Grund für das Fremdeln ist ein ganz einfacher: Mama und Papa sind für das Baby die Sicherheitsgarantie. Bei ihnen fühlt sich das Kind geborgen und behütet, schließlich sind sie es, die sich Tag und Nacht kümmern. Im Alter zwischen vier und acht Monaten kann ein Baby seine Eltern auch nicht mehr nur an Geruch und Stimme erkennen, sondern es beginnt seine Eltern zu sehen.

Mit dem geschärften Blick erkennt das Baby nun sofort, wer nicht die Eltern sind. Es kann unterscheiden, welche Personen ihm vertraut sind und somit für seine Sicherheit garantieren und welche Personen fremd sind und eine potenzielle Gefahr darstellen. Mit dem Fremdeln sichert sich ein Baby evolutionär betrachtet also sein Überleben.

Ab wann fremdeln Babys?

Wann genau und wie stark ein Baby fremdelt, ist ganz individuell. Die meisten Kinder beginnen zwischen dem vierten und achten Monat zu fremdeln. Oft geht es einher mit dem wachsenden Radius eines Kindes, wenn es also beginnt zu robben oder zu krabbeln.

Diese neu gewonnene Freiheit und der damit wachsende Abstand zu Mama und Papa sind für Babys auch ein bisschen angsteinflößend. Großen Einfluss auf die Stärke des Fremdelns haben auch Erfahrungen, die das Kind bereits gemacht hat und das Verhalten der Eltern. Sind die beispielsweise besonders angespannt, kann sich das auf das Baby übertragen.

Wie lange fremdeln Kinder?

So individuell der Start der Fremdelphase ist, so individuell ist auch ihr ‚Ende‘. Während einige Kinder mit dem Eintritt in Krippe oder Kindergarten das Fremdeln ablegen, haben manche auch im Grundschulalter noch Probleme auf fremde Personen zuzugehen.

Generell ist das Fremdeln aber immer charakterabhängig. Es gibt Kinder, die sind mutig und stürzen sich von einem Abenteuer ins nächste, und es gibt Kinder, die sind von Natur aus zurückhaltender bzw. ängstlicher.

Egal zu welcher Sorte dein Kind also zählt, Eltern sollten immer für ihr Kind da sein und es wissen lassen, dass es bei ihnen sicher ist. Die einen Eltern müssen ihr Kind also dazu ermutigen, etwas Neues auszuprobieren, und andere müssen ihr Kind ein wenig bremsen.

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Wie kann man dem fremdelnden Kind helfen?

Wie bei vielen Entwicklungsphasen hilft Eltern und Kind auch beim Fremdeln nur ganz viel Geduld. Jedes Kind braucht unterschiedlich viel Zeit, um Vertrauen zu neuen Personen aufzubauen. Wer beispielsweise darauf angewiesen ist, dass das Kind von einem Babysitter betreut wird, sollte denjenigen frühzeitig in den Alltag mit einbinden. Beim gemeinsamen Spielen, Füttern oder Wickeln entsteht das notwendige Vertrauen.

Die Angst des Kindes, so absurd sie den Eltern erscheinen mag, sollte immer ernst genommen werden. So raten es auch die Kinderärzte im Netz. Fremdelt das Kind bei Personen, die ihm doch eigentlich nahestehen, wie Oma, Tante oder beste Freundin, dann lacht nicht darüber oder gebt das Kind der anderen Person einfach trotzdem in den Arm. Erklärt den anderen lieber, was gerade los ist. Sagt, dass das Kind Oma nicht plötzlich nicht mag, sondern macht deutlich, dass es eine Phase ist.

Nehmt euer Kind auf den Arm, wenn ihr das Gefühl habt, es fühlt sich gerade unwohl. Von da wird es Besucher und andere Personen neugierig beobachten und von sich aus den Kontakt suchen. Im sicheren Arm bei Mama und Papa fühlt es sich geborgen und kann leicht die Welt erkunden. Das heißt natürlich nicht, dass ihr euer Kind immer und überall hin tragen sollt. Aber wenn es ihm hilft, in einer neuen Situation ein bisschen entspannter zu sein, dann gebt ihm die Möglichkeit.

Die Vorbildfunktion der Eltern ist beim Kennenlernen neuer Menschen auch entscheidend. Denn das Kind merkt, ob Mama und Papa sich freuen und entspannt sind. Dann fühlt es sich selbst auch sicherer. Signalisiert eurem Kind, dass alles in Ordnung ist. Lasst es dabei zusehen, wie ihr eine Person umarmt oder ihr die Hand gebt. Das lässt es wissen, das von ihr keine Gefahr ausgeht.

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Mein Baby weint schon, wenn ich nur den Raum verlasse. Was kann ich tun?

Beim Fremdeln tun sich Kinder nicht nur schwer mit (vermeintlich) fremden Personen. Sie reagieren plötzlich auch ganz anders, wenn die Eltern mal kurz den Raum verlassen. Das hängt zusammen mit der Trennungsangst.

Babys sind es gewohnt, dass immer jemand da ist, der sich um all seine Bedürfnisse kümmert. Ihren Eltern gegenüber haben Kinder ein Urvertrauen entwickelt. Finden sie sich plötzlich also in einem Raum ganz alleine oder sehen, wie Mama oder Papa den Raum verlassen, reagieren sie ängstlich bis panisch. Schließlich hängt ihr Leben von diesen Personen ab.

Am besten übt man das kurze ‚Alleinsein‘ mit seinem Kind. Statt sich heimlich aus dem Raum zu schleichen, wenn es gerade mit einem Spielzeug abgelenkt ist, sollte man dem Kind aktiv und mit besonders freundlicher Stimme mitteilen, dass man kurz verschwindet. Das Kind wird den Wortlaut nicht verstehen, aber anhand der Stimmlage darauf schließen können, das etwas Positives vor sich geht. So findet sich das Kind nicht plötzlich alleine gelassen.

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Was bedeutet es, wenn Kinder gar nicht fremdeln?

Fremdeln spiegelt in gewisser Weise die Eltern-Kind-Bindung wider, denn das Fremdeln ist Ausdruck der Trennungsangst des Kindes. Fehlendes Fremdeln kann ein Zeichen für eine gestörte Eltern-Kind-Bindung sein.

Lesetipp: „Mama, ich hab dich lieber als Papa.“ Was tun, wenn das Kind nur Mama will?

Erfährt das Kind Ablehnung, emotionale Kälte oder Vernachlässigung und hat dadurch negative Erfahrungen mit seinen Bezugspersonen gemacht, ist die Bindung gestört. Das Kind fühlt sich bei seinen Eltern nicht sicherer als bei anderen Personen.