Die Zigarette in Anwesenheit von Kindern ist für die meisten Eltern längst tabu. Doch auch der sogenannte „Thirdhand Smoke“, also der, den man an der Haut oder an der Kleidung trägt, nachdem man geraucht hat, kann die Gesundheit kleiner Kinder – vor allem die von Säuglingen – negativ beeinflussen.
Wissenschaftler*innen des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) haben sich deshalb mit dem Ausmaß des Thirdhand Smoke beschäftigt. Um genauer zu sein, untersuchten sie, welche Auswirkungen es hat, wenn Mama oder Papa nach der Zigarette auf dem Balkon den Nachwuchs auf den Arm nehmen.
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Dabei schauten sie besonders darauf, wie das Nikotin seinen Weg in Babys Organismus findet. Zum einen, so die Grundannahme, fassen kleine Kinder alles an und stecken sich danach die Finger in den Mund. Doch das ist nur ein Weg, wie das Nikotin von der elterlichen Haut oder Kleidung in den Körper des Kindes gelangen kann. Mithilfe von Zellkultur-Modellen untersuchten die Wissenschaftler*innen zudem, wie viel Nikotin sich von dem rauchenden Elternteil über die Haut des Kindes überträgt.
Erschreckendes Ergebnis
Das erschreckende Ergebnis zeigt, dass das Nikotin in allen Hautschichten der Babyhaut nachweisbar war und tatsächlich auch „in tiefere Körperschichten transportiert wurde“, heißt es in einem Artikel auf medizin-aspekte.de. Besonders bei Säuglingen kann das Nervenzellen negativ beeinträchtigen, die dann nicht mehr in der Lage sind, sich richtig untereinander zu vernetzen.
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Prof. Dr. Dirk Höfer, Direktor des IHB Instituts, sagte dazu: „Eltern sollten sich bewusst sein, dass ihre eigene Kleidung als Überträger der Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch dienen kann.“
Was können Eltern tun?
Bis die Wissenschaft vielleicht Kleidung entwickelt hat, die die Schadstoffe aus dem Rauch gar nicht erst aufnimmt, ist die einfachste Lösung wohl, ganz auf die Zigarette zu verzichten. Wer das nicht schafft, sollte nach dem Rauchen nicht in direkten Kontakt zu kleinen Kindern treten. Das Händewaschen nach dem Glimmstängel ist hoffentlich schon ohnehin selbstverständlich.
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Und jetzt packen wir den Zeigefinger wieder weg und hoffen, die rauchenden Eltern haben sich ein bisschen erschrocken und versuchen, bald ganz auf die Glimmstängel zu verzichten. Denn dann bleiben alle immer noch am längsten gesund.