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Das 1. Kind: So sehr verändert sich eure Beziehung

Das 1. Kind: So sehr verändert sich eure Beziehung
Das 1. Kind: So sehr verändert sich eure Beziehung Credit: Getty Images

Vor allem in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt dreht sich fast alles ums Kind. Da läuft man schnell Gefahr, den Partner bzw. die Partnerin aus den Augen zu verlieren. Wir erklären euch, wo die größten Veränderungen liegen und wie ihr sie gemeinsam meistert.

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Das 1. Kind: So sehr verändert sich eure Beziehung

Das 1. Kind: So sehr verändert sich eure Beziehung

Wenn aus zwei Menschen plötzlich drei werden, wird das Leben erstmal ganz schön auf den Kopf gestellt. Ein Baby krönt das Familienglück und schweißt die Eltern enger zusammen, oder? Es gibt ein paar Dinge, auf die Mamas und Papas sich einstellen sollten – damit die ersten Monate mit Baby auch wirklich so schön werden, wie sie sich das ausgemalt haben.

In der Fantasie nämlich geht das Leben ganz normal weiter, nur eben mit Baby als Krönung der Liebe – und dann stolpern die Neu-Eltern in die Realität. Natürlich lässt dieser kleine Schatz das Herz von Mamas und Papas vor Glück fast platzen, aber Eltern merken nach der anfänglichen Euphorie trotzdem schnell, dass sich das Leben jetzt komplett um das Baby dreht.

Wenn aus einem Paar Eltern werden, verändert sich die Beziehung. Das ist wunderschön und verbindet zwei Liebende noch mehr. Damit das Baby die Liebe wirklich krönt, ist es jedoch wichtig, dass die Eltern sich bewusst machen, dass sich die Partnerschaft verändern wird und diese Veränderungen als Chance für eine tiefere Bindung zueinander willkommen heißen.

Damit ihr eine klare Vorstellung von der ersten Zeit mit Baby habt, beschreiben wir für euch die vier wichtigsten Punkte, in denen sich eine Partnerschaft durch ein Kind verändert – und geben Tipps, wie ihr damit umgeht.

Schlaflose Nächte

Jeder Mensch weiß, dass Babys ihre Eltern nachts wach halten, aber oft sind die frisch gebackenen Eltern dann doch überrascht, wie anstrengend diese Anfangszeit sein kann. Gerade wenn euer Baby Koliken hat, oder zahnt und sich einfach nicht beruhigen lässt, zehrt das gewaltig am Nervenkostüm. Wenn Mama und Papa übermüdet sind, wundert es auch nicht, wenn sie manchmal nicht gerade zimperlich miteinander umgehen. Müde Eltern sind oft gereizte Eltern. Das kann sich schnell zur Belastungsprobe für die Beziehung entwickeln.

Deshalb bekommen viele Eltern den sicherlich gut gemeinten Rat, dann zu schlafen, wenn das Baby schläft. Dieser Tipp funktioniert natürlich, er ist aber leider in der Praxis sehr schwer umzusetzen. Schließlich warten in diesen ruhigen Minuten so viele andere Dinge: Die Telleransammlung im Spülbecken, Wäscheberge oder auch einfach die lang ersehnte Dusche.

Was ihr tun könnt: Damit ihr in den Ruhezeiten eures Babys also auch ruhen könnt, ist es wichtig, dass ihr die täglichen Aufgaben, die nun einmal anfallen, auch in den Wachphasen eures Babys erledigen könnt. Schließlich kann man leider nicht alles in den ersten Monaten liegen lassen, manche Dinge müssen einfach gemacht werden. Dabei kann eine Babyschaukel aber sehr hilfreich sein.

Babys haben sich im Mutterleib daran gewöhnt, ständig mit der Mama in Bewegung zu sein. Außerdem war es auch immer laut durch die Geräusche in Mamas Körper wie zum Beispiel den Herzschlag oder die gedämpften Umgebungsgeräusche und Stimmen der Eltern. Bewegung und auch Geräusche vermitteln den Kleinen also ein Gefühl der Geborgenheit, weil es sie an die Zeit in Mamas Bauch erinnert. Wenn wir Babys nun ablegen und dann auch noch in einem stillen Raum, gefällt ihnen das meistens gar nicht.

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Das 1. Kind: So sehr verändert sich eure Beziehung

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Die Rollenverteilung verschiebt sich

Vor der Geburt des ersten Kindes sind in der Regel beide in der Beziehung berufstätig und teilen sich auch den Haushalt. Nachdem das Baby da ist, ändert sich das jedoch meistens. Plötzlich fallen viele Paare in die klassische Rollenverteilung: Einer von beiden bleibt zuhause, kümmert sich um das Baby und den Haushalt, während der andere arbeitet und die Familie finanziell versorgt. Da die Rollenverteilung beiden neu ist, neigen die Partner oft dazu, die Aufgaben des Anderen zu idealisieren.

Sie stellt sich vor, wie er in seinem schicken Anzug den ganzen Tag von einem Kaffeemeeting zum nächsten schlendert, interessante Projekte betreut und die stille Autofahrt nach Hause genießt. Während er seine Frau in Gedanken ständig mit dem Baby spielen und kuscheln sieht, und nicht verstehen kann, wieso der Haushalt liegen bleibt, das Baby würde ja die meiste Zeit schlafen.

Was ihr tun könnt: Im ersten Moment ist es wichtig, Verständnis für beide Seiten zu schaffen. Die erste Zeit mit Baby ist für Mama und Papa herausfordernd und beide Rollen haben ihre Vor- und Nachteile. Fair bedeutet schließlich nicht unbedingt auch gleich. Es kann helfen, wenn beide Partner ihre Zeit in einem Kuchenmodell darstellen. Dann wird die eigene Zeit in Stücke eines Kuchen aufgeteilt – Kinderbetreuung, Haushalt, Arbeit und so weiter. Anschließend schauen sich beide die Kuchenstücke an und beide Partner suchen gemeinsam nach einem Weg, wie diese Stücke bei beiden wieder gleich groß werden.

Oft hilft es auch, wenn zu Beginn, falls irgendwie möglich, beide Eltern beim Baby bleiben. Selbst wenn es nur die Minimaldauer von zwei Monaten ist, kann das schon dabei helfen, Verständnis für die Herausforderungen bei der Kinderbetreuung klarer zu machen und so auch die Wertschätzung zu steigern.

Zeit als Liebespaar

Das neue Familienmitglied nimmt Mama und Papa in der ersten Zeit ganz schön für sich ein. Die Zeiten, in denen man als Paar am Samstagmorgen bis 10 Uhr geschlafen hat und dann stolz auf sich war, weil man so „früh“ aufgestanden ist, sind erstmal vorbei. Und statt des gemütlichen Abends zu zweit, fallt ihr abends erschöpft auf die Couch und schlaft schnell nebeneinander ein.

Durch das Baby verschiebt sich der Schwerpunkt in der Beziehung. Stand früher die Zweisamkeit im Fokus, liegt dieser jetzt auf der Familie und alle Entscheidungen berücksichtigen erstmal die Bedürfnisse des Babys und an zweiter Stelle erst die der Eltern. Zeit für sich und auch Zeit als Liebespaar kommen da erst einmal zu kurz. Dies kann natürlich zu Frustrationen führen und auch dazu, dass sich die Partner etwas voneinander entfernen. Eine Beziehung will schließlich gepflegt werden und dafür brauchen Mama und Papa Zeit für sich. In den ersten Wochen und Monaten mit Baby kann das zwar herausfordernd sein, nichtsdestotrotz ist das genau die Zeit, in der Eltern anfangen können, den Grundstein für entspanntere Zeiten zu legen, in denen ihre Abende wieder der Zweisamkeit gehören.

Was ihr tun könnt: Bereits nach 4-6 Wochen können Eltern damit anfangen, eine Gute-Nacht-Routine einzuführen. Das kann gedämmtes Licht, ein bestimmtes Schlaflied oder auch etwas ganz anderes sein. Es geht lediglich darum, dass das Baby sich langsam an eine Routine gewöhnen kann. Ein routinierter Ablauf schenkt Kindern Sicherheit und Geborgenheit, so können sie zur Ruhe kommen.

Man kann sich das so vorstellen: Kinder erleben jeden Tag viele neue Dinge und lernen konstant dazu. Vorhersehbare Abläufe erlauben ihnen eine kleine Pause von dem Ungewohnten. Es gibt ihnen Sicherheit, dass sie wissen, wann etwas passiert, sodass sie dadurch zur Ruhe kommen können.

Das könnt ihr euch bei der Schlaf-Routine zu nutzen machen. Mit einer Spieluhr könnt ihr einführen, dass euer Baby immer dann, wenn Schlafenszeit ist, 30 Minuten lang Naturgeräusche oder eine Melodie hört. Schon bald wird die gewählte Melodie bei eurem Baby ein Gefühl der Geborgenheit auslösen und es wird lernen, dieses Ritual als Hinweis zu betrachten, dass es jetzt zur Ruhe kommen und einschlafen kann.

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Credit: gofeminin.de/ Fisher Price

Am Anfang wird es trotzdem wahrscheinlich schon nach drei Stunden wieder aufwachen, aber mit der Zeit, wenn dieses Ritual zur Routine und euer Baby älter wird, werden die Stunden, in denen das Baby schläft, wieder mehr. Wichtig ist, dass ihr in der Zwischenzeit am Ball bleibt und euch bewusst macht, dass auch diese Phase vorübergehen und eure schönen Abende zu zweit zurückkommen werden.

Lesetipp: Diese 5 Dinge brauchst du für die ersten Monate mit Baby

Du liebst deinen Partner mehr als je zuvor

Die meisten sprechen nur darüber, wie unvorstellbar man sein Baby liebt, aber kaum jemand erwähnt die intensive, unerschütterliche Liebe, die man plötzlich mehr als je zuvor für seinen Partner empfinden kann.
Die neue Rolle als Mutter oder Vater offenbart eine ganz neue und andere Seite an ihm, die vorher im Verborgenen geschlummert hat. Wahrscheinlich war er sich selbst nicht bewusst, was da alles an wundervollen und liebenswerten Eigenschaften, Stärken und Potenzial noch in ihm steckt.

Lesetipp: 6 Dinge, die nur frischgebackene Mamas verstehen

Plötzlich erkennst du, dass dein Partner euer Baby meisterhaft und mühelos zum Lachen bringt. Dass er der beste Schlaflied-Sänger ist, oder geradezu heldenhaft ruhig bleibt, wenn du das Gefühl hast, die Nerven zu verlieren – und dann verliebst du dich aufs Neue in ihn.

Ja, es wird anstrengend sein. Es wird aber auch aufregend sein. Und auf einmal überkommt dich dieses gewaltige Gefühl, dass ihr gemeinsam ein Leben geschaffen habt und dein Herz wird vor Freude darüber, dass ihr euch auch gemeinsam darum kümmert, praktisch dahinschmelzen.