Werdende Eltern haben oft eine bestimmte Vorstellung vom Leben mit Baby. Man stellt es sich wunderschön vor, gemeinsam mit dem Neugeborenen stundenlang im Bett zu kuscheln oder es zu gemütlichen Kaffee-und-Kuchen-Nachmittagen mit den besten Freundinnen mitzunehmen. Und dann schlägt einem die Realität sprichwörtlich mit der Faust ins Gesicht.
Denn ein Baby stellt das Leben der Eltern einfach auf den Kopf. Weinen, wickeln, füttern und schlafen – besonders die ersten Tage und Wochen nach der Geburt sind eine emotionale Achterbahn für Mama, Papa und Kind. Da liegen auch schon mal die Nerven blank und man fragt sich, ob man das mit dem Elternsein wirklich hinkriegt.
ALLE frisch gebackenen Eltern durchleben diese Phasen, in denen sie nicht wissen, was eigentlich mit ihrem Baby los ist und ob sie als Eltern womöglich völlig ungeeignet sind. Die Geburtsstation eines schottischen Krankenhauses hat deshalb vor kurzem eine Nachricht auf ihrer Facebook-Seite geteilt, die frisch gebackenen Eltern ein wenig von dem Druck, den sie selbst sich oft am meisten machen, nehmen soll.
In einem fiktiven Brief eines Neugeborenen an seine Eltern, sollen diese lernen, dass „perfekt zu sein“ nicht erstrebenswert ist und das auch eine Eltern-Kind Beziehung vor allem eines braucht: Zeit und Geduld.
Der Brief lautet wie folgt:
Lieber Mama, lieber Papa,
bitte behaltet diesen Brief von mir, damit ihr ihn immer wieder lesen könnt, wenn es mal schwierig wird und ihr euch schlecht fühlt.
- Bitte erwartet nicht zu viel von mir als Neugeborenes oder zu viel von euch als frisch gebackene Eltern. Schenkt uns beiden sechs Wochen als eine Art Geburtstagsgeschenk. Sechs Wochen, in denen ich wachse, mich entwickle und reifer, stabiler und vorhersehbarer werde – und sechs Wochen in denen ihr euch ausruht und entspannt und euer Körper sich erholen kann.
- Bitte füttert mich, wenn ich Hunger habe. Ich kannte keinen Hunger in Mamas Bauch und Uhren und Zeiten bedeuten nichts für mich.
- Bitte haltet, schmust, küsst, streichelt mich. Ich war Mama so lange so nahe und nie zuvor allein.
- Bitte verzeiht mir, wenn ich viel weine. Ich bin kein Tyrann, der zu euch geschickt wurde, um euer Leben miserabel zu machen. Nur so kann ich euch sagen, dass ich nicht glücklich bin. Bitte ertragt mich und in kürzester Zeit weine weniger.
- Bitte nehmt euch Zeit herauszufinden, wer ich bin, wie sehr ich mich von euch unterscheide und was ich euch geben kann. Beobachtet mich genau und ich zeige euch, was mich beruhigt, tröstet und was mir gefällt.
- Denkt immer daran, ich bin flexibel und kann die Fehler, die ihr mit mir macht, ganz gut wegstecken – so lange ihr sie mit Liebe macht, kann mir nicht passieren.
- Seid bitte nicht enttäuscht, wenn ich nicht das perfekte Baby bin, das ihr erwartet hattet, und seid auch nicht enttäuscht, wenn ihr nicht die perfekten Eltern seid.
- Passt bitte auf euch auf, esst ausgewogen, ruht euch aus und macht Sport, damit ihr die Geduld und Energie habt, gut auf mich aufzupassen, wenn wir zusammen sind. Der Ausgleich für ein grummeliges Baby ist noch mehr Ruhe für Mama.
- Achtet auf eure Beziehung. Wozu soll das Familienbonding gut sein, wenn es am Ende keine Familie gibt?
- Denkt an das große Ganze. Ich werde nicht lange so klein sein, auch wenn es euch gerade so vorkommt. Auch wenn ich euer Leben auf den Kopf gestellt habe, es braucht nicht lange bis alles wieder normal ist.
Der Post des Krankenhauses ist bereits fast 10.000 Mal geteilt worden und hat über 6.000 Kommentare gesammelt. Und alle sind sich einig darüber, dass in dem Brief, so ausgedacht er auch sein mag, sehr viel Wahres steckt. Kinder müssen nicht „perfekt“ sein oder funktionieren – und genauso wenig müssen das Eltern.
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