Ob beim gemeinsamen Wocheneinkauf, im Restaurant oder beim Möbel-Shoppen für die gemeinsame Wohnung – Bei vielen Paaren kommt irgendwann die Frage auf, wer am Ende die Rechnung zahlt. Die einen zahlen abwechselnd und nehmen die einzelnen Beträge nicht so genau. Die anderen sammeln alle Belege und rechnen irgendwann gegen. Doch das kann auf Dauer ganz schön lästig sein. Ein gemeinsames Konto ist da schon praktisch. Aber das eigene Konto dafür aufgeben? Das können sich viele dann doch nicht vorstellen.
Und so entscheiden sich immer mehr Paare lieber für getrennte Konten. Das bestätigt nun eine You-Gov-Umfrage, die von der Postbank in Auftrag gegeben wurde. Die Ergebnisse erfahrt ihr hier.
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Nur noch 33% der Paare haben ein gemeinsames Konto
Während 2011 noch 43% ein Gemeinschaftsbankkonto hatten, sind es heute nur noch 33%. Getrennte Bankkonten hingegen werden immer beliebter. 2011 gaben 39% Prozent der befragten Paare an, dass sie getrennte Bankkonten haben, heute sind es 45%. Bei verheirateten Paaren sieht es ähnlich aus. Wie die Umfrage ergeben hat, nutzen heute nur noch 47% der Verheirateten ein gemeinsames Konto.
„Bei getrennten Konten behalten die Partner die volle Kontrolle und müssen keine Rechenschaft über ihre Ausgaben abgeben. Allerdings kann es kompliziert werden, die gemeinsamen Ausgaben gerecht zu teilen – etwa, wenn man einen gemeinsamen Haushalt führt und für Kinder sorgt“, so Alexandra Adelmann von der Postbank.
Ein Gemeinschaftskonto hat den Vorteil, dass man sich keine Gedanken darum machen muss, wer die Rechnung zahlt. Gerade für Paare mit einem gemeinsamen Haushalt oder mit Kindern kann das von Vorteil sein. Hier gibt es die Möglichkeit, sich ein sogenanntes „Oder-Konto“ einzurichten. Hier können beide Partner*innen über das Konto verfügen.
Bei einem „Und-Konto“ sieht Alexandra Adelmann jedoch Nachteile: „Ein Gemeinschaftskonto, über das beide eigenständig verfügen können, birgt jedoch auch Konfliktpotenzial – etwa, wenn ein Partner das gemeinsame Geld zu freigiebig ausgibt oder ohne Absprache das Konto überzieht.“ Für viele Paare also auch keine Lösung.
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Die Lösung: Ein Drei-Konten-Modell. Hier behält jede*r Partner*in sein eigenes Konto. Zusätzlich wird jedoch noch ein gemeinsames Konto eingerichtet. Auch das Modell wird laut Studie immer beliebter. Für diese Version entscheiden sich 18% der Paare, während es 2011 nur 13% waren.
Bei diesem Modell zahlt jede*r Partner*in monatlich einen Betrag X auf das gemeinsame Konto ein. Von diesem Konto gehen dann gemeinsame Ausgaben ab. Eine andere Möglichkeit wäre, das gemeinsame Konto für alle Einnahmen und Ausgaben beider Ehepartner*innen zu nutzen. Jede*r Ehepartner*in erhält dann ein sogenanntes „Taschengeld“ auf sein bzw. ihr eigenes Konto. Allerdings müssen sich Paare hier gut abstimmen, betont Alexandra Adelmann.