Für Eltern ist das eigene Kind immer ganz besonders. Ist ja auch irgendwie schön, wenn die Eltern stolz sind auf die großen und kleinen Dinge, die ihr Nachwuchs zustande bringt. Manchmal trügt die Eltern ihr Gefühl aber ganz und gar nicht, wenn sie meinen, dass ihr Kind intelligenter ist als andere Kinder in seinem Alter.
Bei diesen Kindern spricht man dann von einer Begabung oder sogar Hochbegabung. Das bedeutet, dass das Kind allgemein eine besonders hohe Intelligenz hat, was sich wiederum in einer hohen Denk- und Problemlösungsfähigkeit äußert.
Hochbegabte Kinder lernen schnell, haben eine hohe Auffassungsgabe und eine besonders gute Fähigkeit, sich Dinge zu merken. Geistig sind hochbegabte Kinder ihren Altersgenossen bis zu einigen Jahren voraus.
Wenn man den Verdacht hat, dass das eigene Kind hochbegabt sein könnte, kann man das testen lassen. Aber es gibt neben einem wissenschaftlichen Test einige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass ein Kind hochbegabt sein könnte.
Großer Wortschatz und gutes Gedächtnis
Hochbegabte Kinder überspringen Entwicklungsphasen. Es kann sein, dass ein hochbegabtes Kind früh läuft und das Krabbeln dabei ausfallen lässt.
Der Spracherwerb vollzieht sich bei hochbegabten Kindern schneller. Sie sind früh in der Lage, vollständige Sätze zu bilden und haben früh einen großen Wortschatz.
Dein Kind könnte auch hochbegabt sein, wenn es ein sehr gutes Gedächtnis hat und eine auffallend gute Beobachtungsgabe. Hochbegabte Kinder interessieren sich in der Regel früh für Zahlen und Buchstaben, Formen und Symbole.
Typische Charaktereigenschaften von hochbegabten Kindern
Manche hochbegabte Kinder sind besonders sensibel. Sie können empfindlich reagieren, wenn sich Gewohntes ändert oder sie mit vielen neuen Reizen konfrontiert werden.
Der Anspruch an sich selbst kann bei hochbegabten Kindern perfektionistisch sein und deshalb betrachtet das Kind die eigene – aber auch die Leistung der anderen – besonders kritisch.
Weil der Anspruch an sich selbst so hoch ist, verweigern hochbegabte Kinder auch „leichte“ Aufgaben, weil sie wissen, dass sie ihrem eigenen Anspruch nicht entsprechen können.
Was ebenfalls auffällig ist: Der Gerechtigkeitssinn von Kindern mit Hochbegabung ist besonders stark ausgeprägt. Oft wendet sich das Kind, aus seiner Not heraus, die Ungerechtigkeit zu beseitigen, an einen Erwachsenen, was von Spielkameraden oder Mitschülern als „Petzen“ verstanden wird.
Lies dazu auch: Warum petzen Kinder und wie reagiert man richtig?
Hochbegabte Kinder orientieren sich lieber an älteren Kindern und suchen meist den Kontakt zu diesen. Das zeigt sich schon früh, zum Beispiel im Umgang mit anderen Kindern in der Krippe oder Kita. Für Kinder mit Hochbegabung sind offene Konzepte mit gemischten Altersgruppen besser geeignet, da sie sich mit Jüngeren oder Gleichaltrigen häufig nicht so recht identifizieren.
Neugierig und schnell gelangweilt
Dein Kind stellt viele Fragen, die nicht unbedingt seinem Alter entsprechen? Auch das kann ein Anzeichen von Hochbegabung sein. Der Wissensdurst scheint unerschöpflich.
Im Umgang mit Autoritäten tun sich hochbegabte Kinder manchmal schwer, weil sie Aufforderungen hinterfragen und nicht blind befolgen. Hochbegabte Kinder langweilen sich außerdem schnell, was als allgemeines Desinteresse fehlinterpretiert werden kann.
Ebenfalls ein spannender Fakt, der manche übermüdete Eltern friedlich stimmen mag: Kinder mit einer Hochbegabung haben ein geringeres Schlafbedürfnis.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind viele dieser Merkmale, Fähigkeiten und Anzeichen aufweist, kannst du es jederzeit testen lassen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, bei denen du dich einfach nur informieren, beraten oder dein Kind tatsächlich testen lassen kannst.
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