Woran erkennt man, dass man, trotz der Selbstzweifel, die uns Eltern regelmäßig plagen, und der rollenden Augen, die unsere Kinder uns schenken, auf einem guten Weg ist, ein guter Elternteil und gute Eltern zu sein?
Vermutlich zuallererst an unseren Kindern. Schließlich sind sie unsere gebündelte Erziehung. Wir haben in den zurückliegenden Jahren alles gegeben, damit sie unbekümmert, frei und mit einer großen Portion Selbstbewusstsein durchs Leben gehen können.
Wir haben versucht, ihnen klarzumachen, dass sie ihres Glückes Schmied sind, manchmal härter arbeiten müssen, um ans Ziel zu kommen und stets sie selbst sein sollten.
Und das sind sie heute, was andere, außenstehende Menschen vor den Kopf stoßen kann. Die empfinden es zum Beispiel als anstrengend oder gar vorlaut, wenn ein Kind willensstark ist oder selbstbewusst seine Meinung vertritt. Zu vorlaut, zu besserwisserisch und zu direkt betiteln diese Menschen unsere Kinder dann. Und sind genervt von ihnen.
Wir Eltern aber nicht. Wir sehen, dass wir gar nicht so viel falsch gemacht haben können in der Erziehung, wenn der Nachwuchs weiß, was er will und wie er es bekommen kann.
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Kinder, die gut erzogen wurden, fordern ein, dass ihre Meinung respektiert wird
Eltern, die eine gute Erziehung pflegen, legen Wert darauf, dass ihr Kind unabhängig denkt. Sie nehmen die Wünsche und Bedürfnisse ihres Kindes ernst. Statt Druck aufzubauen oder Strafen anzudrohen, sind gute Eltern in der Lage, Kompromisse mit ihrem Kind zu schließen. Das führt fast automatisch zu einer guten und respektvollen Beziehung.
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Lernen unsere Kinder von uns, was es heißt, einen anderen Menschen, seine, zum Teil auch ganz andere, Meinung zu respektieren, wird ihnen das im späteren Leben helfen, mit vielen verschiedenen Menschen umgehen zu können. Gleichzeitig fordern diese Kinder aber ein, dass man ihnen mit demselben Respekt begegnet. Dass man sie anhört, zuhört und ihnen Verständnis entgegenbringt. Und das kann vornehmlich Erwachsenen schwerfallen und zu Unverständnis führen. Schnell betiteln sie Kinder dann als anstrengend.
Kinder, die gut erzogen wurden, nehmen sich selbst wichtig
Kinder sollten wissen, dass es nicht nur wichtig ist, füreinander da zu sein, sondern mindestens genauso wichtig, sich um sich selbst zu kümmern. Sich Zeit für sich zu nehmen ist als Elternteil wichtig und auch als Kind und ganz und gar nicht egoistisch. Denn Zeit für sich selbst macht glücklich. Den eigenen Hobbys und Wünschen nachgehen zu können, macht glücklich.
Wer seinen eigenen Wert kennt, weiß viel eher den der anderen zu respektieren und anzuerkennen.
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Kinder mit guter Erziehung fordern Vertrauen ein
Kinder, die gut erzogen wurden, wissen mehr oder weniger um das Vertrauen, das sie genießen. Sie wissen, dass sie nicht perfekt sein müssen und dass Fehler zum Leben dazugehören. Und das gibt ihnen die Möglichkeit, selbstbewusst eigene Entscheidungen zu treffen und irgendwann selbstbewusst eigene Entscheidungen einzufordern.
Bei einer guten Erziehung lassen Eltern an den entscheidenden Stellen los und hoffen darauf, dass ihr Kind die richtige Entscheidung trifft. Oder helfen ihm, wenn es doch die falsche war. Sie vertrauen ihrem Kind und ihr Kind vertraut ihnen.
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Kinder mit guter Erziehung setzen auf die Liebe ihrer Eltern
Die Liebe ist für ein Kind mit guter Erziehung kein Druckmittel. Sie wird ihm nicht entsagt, wenn es anders handelt, als die Eltern es sich wünschen. Seine Eltern knüpfen ihre Liebe deshalb nicht an Bedingungen. Sie lassen ihr Kind wissen, dass es so, wie es ist, genau richtig ist und geliebt wird.
Und das macht Kinder einfach nur selbstbewusst, unabhängig und willensstark und nicht, wie andere es empfinden könnten, anstrengend.
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Kinder, die gut erzogen wurden, können alles fühlen
Gut erziehende Eltern gehen mit gutem Beispiel voran und können ihren Kindern vermitteln, was sie bedrückt, stresst, traurig oder ihnen einfach mal schlechte Laune macht. Sie verhätscheln ihre Kinder damit keinesfalls, sondern bringen ihnen bei, dass es nie eine Schwäche ist, seine Gefühle zu zeigen.
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Auch dann nicht, wenn andere Menschen mit dieser Offenheit nicht umgehen können. Ausdrücken zu können, was wir fühlen, hilft uns Eltern, damit umgehen zu können und anderen, uns verstehen zu können. Das trifft auch auf unsere Kinder zu. Etwas über die eigenen Gefühle zu lernen, hilft schließlich dabei, empathisch auf andere Menschen reagieren zu können.
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Wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Informationen und Tipps in diesem Artikel sind lediglich Anregungen. Jedes Kind ist anders und reagiert auf seine eigene Art und Weise. Es ist deshalb wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und so herausfindest, welcher Weg der beste für euch ist.