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Erziehung: Laut Experte begehen viele Eltern einen entscheidenden Geschenke-Fehler

Junge umarmt seine Mutter stürmisch, weil er sich über sein Geschenk freut.
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Vorab im Video: So viel Geld geben Eltern durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke aus

Es gibt fast nichts Schöneres, als Kindern zu Weihnachten ihre größten Wünsche zu erfüllen. Dabei sollte man aber nicht die ganze Wunschliste abarbeiten. Warum weniger Geschenke oft mehr sind, verrät der Experte.

An Weihnachten ist es wohl der schönste Moment, wenn die vor Aufregung zappeligen Kinder vor der Wohnzimmertür stehen, diese langsam aufgeht, die ersten Töne von ‚“O Tannenbaum“ erklingen und man Zeuge werden darf, wie die Kleinen vor Glückseligkeit beinahe schweben.

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​Nach all der Warterei, Neugier und Anspannung ist er endlich da – der Tag, an dem den Kindern ihre größten Wünsche erfüllt werden. Ein Berg von Geschenken zeichnet sich unter dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum ab, die alle nur darauf warten, ausgepackt zu werden.

Allerdings ist dieser Berg aus Geschenken problematisch.

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Kinder wollen sich wertgeschätzt fühlen

„Wenn es ein Ungleichgewicht gibt zwischen den seelischen Bedürfnissen [des Kindes] einerseits und einer Menge an Geschenken andererseits, kommt es zuallererst zu einer Materialbefriedigung, die ständig steigt und unaufhaltsam steigen wird“, erklärt Armin Krenz, Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie in einem Gespräch mit der ‚Huffington Post.‘

Krenz sagt, dass Kinder vor allem eines brauchen: Liebe und Zuwendung der Eltern. Kinder wollen sich wertgeschätzt fühlen, um ihrer selbst willen. Mit einer „Überhäufung“ von Geschenken kann diese Wertschätzung, die ihnen so wichtig ist, aber in ein falsches Licht gerückt werden. Das kann zur Folge haben, dass Kinder sich nur wertgeschätzt fühlen, wenn sie etwas bekommen, was sie sich wünschen.

Geschenke verlieren ihren Reiz

Wenn Eltern ihrem Kind also jeden Wunsch von den Lippen ablesen und erfüllen, egal ob zu Weihnachten, an Geburtstagen oder einfach mal zwischendurch, bedienen sie nur die „Materialbefriedigung“ des Kindes, wie Kranz es ausdrückt. Das Verlangen nach Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung bleibt aber auf der Strecke.

Geschenke verlieren ihren Reiz und werden uninteressant. Das Kind empfindet zwar Freude an dem Geschenkten, aber nur für einen kurzen Moment. Es wird schnell langweilig und der Wunsch nach etwas Neuem kommt auf.

Kinder sollten lernen, dass man nicht alles haben kann, was man sich wünscht. Sie dürfen sich alles wünschen, ohne Frage. Aber sie müssen verstehen lernen, dass nicht alles, was sie auf ihren Wunschzettel zu Papier gebracht haben, auch unter dem Baum liegen wird.

Auch wenn das mal enttäuschend sein kann, es sorgt auch dafür, dass die Weihnachtsmagie nicht verloren geht. Die Vorfreude und das Warten sind umso schöner, wenn man eben nicht weiß, was man geschenkt bekommt.

Lasst das Schenken aus Gewissensbissen!

Und ja, als Eltern ist das mit dem Schenken auch so ein Gewissenskonflikt. Manchmal hat man das Gefühl, dass man zu wenig Zeit für die Kinder hat und dass man ihnen deshalb wenigstens mit diesem und jenem eine kleine Freude machen sollte. Aber das ist genau der falsche Ansatz. Denn Kinder wollen Zeit mit Mama und Papa verbringen – und nicht nur mit Dingen, die Mama und Papa geschenkt haben.

Also, liebe Mit-Eltern: Haltet die Einkaufslisten kürzer, erfüllt euren Kindern einen großen Wunsch, bringt sie und euch zum Strahlen und genießt einfach die Feiertage. Denn das Wichtigste und Schönste an Weihnachten ist immer noch die Zeit mit der Familie.

Apropos Familie: Um eine Geschenkeflut von Omas, Opas, Onkel und Tanten zu vermeiden, hilft es, ihnen präzise Anweisungen zu geben. Entweder in Form eines konkreten Geschenk-Hinweises oder aber mit einer Beschränkung auf ein Geschenk pro Kind.