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Holt euch bloß keinen Hamster! Warum er als Haustier für Kinder gänzlich ungeeignet ist

Dsungarische Zwerghamster wäscht sein Gesicht auf einem rosa Hintergrund
© Adobe Stock/ Duha

Hamster sind alles andere als Anfänger-Haustiere

Es kommt der Tag, da fragen die meisten Kinder ihre Eltern nach einem Haustier. Weil Hamster ja so einfach sind, denken viele, sie seien die idealen Einsteiger-Haustiere für Kinder. Doch das ist ein großer Irrtum.

Sie sind klein, süß, machen überschaubar wenig Arbeit und kosten noch dazu nicht die Welt. Die Rede ist von Hamstern. Flitzen die zuckersüßen Vierbeiner unaufhörlich durch Laufräder und sehen dabei noch so drollig aus, erklärt sich auch, warum sie besonders hoch im Kurs bei Kindern stehen. Mal abgesehen davon, dass sich seit Generationen die Annahme hält, dass der Hamster als Einzelgänger das geeignete Einsteiger-Haustier ist.

Trotz all der scheinbar positiven Umstände, die so ein Hamster als Haustier mit sich bringt, er ist alles andere als ein geeignetes Tier für Kinder. Und wir sagen euch auch, warum.

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Hamster sind nachtaktiv

Wer sich der Vorstellung hingibt, dass sich der aufgeweckte Nachwuchs dank eines Hamsters bald stundenlang mit dem Tierchen beschäftigen wird, den müssen wir enttäuschen. Statt nämlich tagsüber durch den Käfig zu hüpfen, das Laufrad zum Qualmen zu bringen und süß an Salatblättern zu mümmeln, schläft ein Hamster am Tag. Erst mit der Dämmerung wird der Wühler aktiv, also genau dann, wenn der Nachwuchs ins Bett geht.

Und dann ist der kleine Vierbeiner auch gar nicht mehr so leise. Sollte sein Käfig im Kinderzimmer stehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass er das Kind wachhält. Entweder ist der Hamster nämlich zu laut oder das Kind hockt dann wirklich gespannt am Käfig und sieht zu, was sein tierischer Freund da veranstaltet.

Trotz seiner kleinen Größe braucht ein Hamster außerdem ausreichend Auslauf. Am besten natürlich, wenn er sowieso wach ist, also am Abend. Noch etwas, was Kinder ungewollt lange wachhalten kann.

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Hamster sind Wühler

Ein Käfig, Laufrad, frisches Wasser und was zu Knabbern, das sind in etwa die Bedürfnisse eines Hamsters. Was die wenigsten aber wissen ist, dass Hamster es lieben, sich Höhlen zu bauen und zwischen ihnen hin und her zu flitzen. Mit einem einfachen Haustierkäfig ist es also nicht getan, möchte man das Tier artgerecht halten.

Tatsächlich stammt der Goldhamster, der besonders oft als Haustier einziehen darf, nämlich aus der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien, genauer von der Hochebene von Aleppo. Und da baut er bis zu neun Meter lange, röhrenähnliche Gänge, die noch dazu bis zu einem Meter tief unter der Erde liegen. Schwer, das in einen kinderzimmertauglichen Käfig zu übertragen.

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Hamster kuscheln nicht gern

Kinder wünschen sich ein Haustier, weil sie auf der Suche nach einem Freund sind, mit dem sie spielen und kuscheln können. Der Hamster mag zwar süß und flauschig aussehen, mag es aber nicht, hochgehoben, getragen oder ausgiebig gestreichelt zu werden. Noch dazu ist sein kleiner Körper sehr fragil und kann schnell verletzt werden, wenn man ihn ungeschickt anfasst.

Fühlt ein Hamster sich bedroht, beißt er zudem auch mal zu. Das führt zwar nicht zu tiefen Bisswunden, kann für ein Kind aber ein richtiger Schock sein.

Hamster sind Einzelgänger

Und wenn es heißt, Hamster sind Einzelgänger, dann sind Hamster Einzelgänger. Sie möchten nicht mit Meerschweinchen, Hasen und auch nicht mit anderen Artgenossen gemeinsam gehalten werden. Das kann böse enden, wie eine Kollegin zu berichten wusste.

Als Kind durfte sie sich einen Zwerghamster aussuchen und weil die Schwester bereits einen Goldhamster besaß, wusste die Zoofachhandelsangestellte ihr und ihren Eltern einen Doppelkäfig zu verkaufen. Doof nur, dass der Zwerghamster so klein war, dass er durch die Gitterstäbe zum Goldhamster rübergeklettert ist. Und der hat kurzen Prozess gemacht und seinen neuen Nachbarn kurz nach dessen Einzug getötet. Auch heute noch ein erschreckendes Erlebnis, wie sie sagt.

Hamster leben nicht lange

Hamster werden nur zwei bis drei Jahre alt. Was in elterlichen Ohren also bestens klingt, denn die Zeitspanne für die Verantwortung für das Tier ist damit sehr überschaubar, kann für das Kind sehr, sehr traurig sein. Hat es eine große emotionale Bindung zu dem Tier aufgebaut, kann es unter dem Verlust sehr leiden.

Und jetzt?

Da bleibt die Frage, welches Haustier statt eines Hamsters einziehen kann? Das ist selbstverständlich von vielen Faktoren wie Geld, Zeit und Wohnsituation abhängig. Einen guten Überblick über die verschiedenen Haustiere, ihre Vor- und Nachteile, sowie einer groben, monatlichen Kostenhochrechnung findet ihr hier: Welche Haustiere für Kinder geeignet sind (und welche nicht).

Und wenn Zeit oder Geld nicht für ein eigenes Haustier reichen, vielleicht könnt ihr euren Nachwuchs für eine Patenschaft für ein Tier gewinnen. Oder ihr fragt in einem Tierheim in eurer Nähe, ob ihr evtl. helfen könnt. Das geht zwar nur gemeinsam, also mit Mama und/ oder Papa, aber auch das kann eine tolle Erfahrung für ein Kind sein. Und gemeinsame Zeit mit den Eltern ist für Kinder sowieso das größte.

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Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Bevor ein Haustier bei euch einzieht, bedenkt immer die große Verantwortung, die so ein Lebewesen mit sich bringt. Bei weiterführenden Fragen kontaktiert euren Tierarzt oder eure Tierärztin und bei Bedarf eine Tiertrainerin oder einen Tiertrainer.