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So förderst du kritisches Denken bei deinem Kind

Vater und Sohn sitzen gemeinsam vorm Laptop und schauen sich etwas an.
© AdobeStock/ Halfpoint

Generation Alpha: Aufwachsen im digitalen Zeitalter

Was Kinder dieser Generation unbedingt von ihren Eltern brauchen.

Kritisches Denken ist eine wichtige Fähigkeit, die Kinder nicht nur im Schulalltag, sondern auch im Leben weiterbringt. Wie Eltern ihr Kind darin bestärken und ihm helfen, Dinge zu hinterfragen, liest du hier.

Unsere Kinder gehören der Generation Alpha an (ab 2010), einer Generation, die vollständig im digitalen Zeitalter aufwächst, umgeben von nie dagewesener Technologie wie Smartphones, Internet und künstlicher Intelligenz. Und diese Technologie prägt diese Generation.

Bereits von klein auf sind die daran gewöhnt und entwickeln eine natürliche Fähigkeit, mit digitalen Geräten zu interagieren, oft sogar schon, bevor sie sprechen oder lesen können. Sie sind bereits in jungen Jahren in sozialen Medien aktiv oder konsumieren Inhalte über Plattformen wie YouTube, TikTok und Instagram. Sie kommunizieren viel über digitale Wege und wissen sich Tools wie ChatGPT schnell zunutze zu machen. Kurzum, sie leben im digitalen Raum.

Gleichzeitig bedeutet diese Form der Digitalisierung, dass sie einer unglaublichen Informationsflut ausgeliefert sind. Und in dieser Informationsflut müssen sie lernen, zwischen vertrauenswürdigen und falschen Quellen zu unterscheiden, Fake News zu erkennen und sich nicht von oberflächlichen oder manipulativen Inhalten beeinflussen zu lassen. Sie müssen lernen, kritisch zu denken.

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Und dabei müssen wir Eltern sie unterstützen! Indem wir ihnen beibringen:

1. Fragen zu stellen und neugierig zu bleiben

Normalerweise sind es die Kinder, die ihren Eltern Fragen stellen und eine Antwort erwarten. Es lohnt sich aber, mit steigendem Alter des Kindes vertauschte Rollen einzunehmen, bzw. Chancen zu nutzen, die dem Kind helfen, seine Gedanken zu hinterfragen und zu reflektieren. Wir sollten also Dinge fragen wie, „Warum denkst du, dass das so ist?“ oder „Wie könnten wir das anders betrachten?“

2. Selbstständig Probleme zu lösen

Kinder sollten die Möglichkeit haben, Lösungen für Herausforderungen selbst zu finden, anstatt sofort eine Antwort und Hilfe zu erwarten. Schon alltäglichen Problemen wie beispielsweise ein klemmender Reißverschluss oder der abgerissene Schnürsenkel sind ein gutes Training. Das stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und fördert kreatives Denken.

3. Unterschiedliche Perspektiven einzunehmen

Es ist wichtig, Kindern zu zeigen, dass es oft mehr als nur eine richtige Antwort gibt. Sie sollten lernen, verschiedene Standpunkte zu verstehen. Eltern können Diskussionen über unterschiedliche Meinungen oder Perspektiven führen, z. B. durch Bücher, Filme oder Nachrichten.

4. Zu Lesen und zu diskutieren

Apropos Bücher, die regen nicht nur die Fantasie, sondern auch zum Nachdenken an. Die verschiedenen Charaktere, ihre Abenteuer und Herausforderungen bieten viele verschiedene Sichtweisen und Lösungsideen. Besonders wertvoll ist es, wenn die Eltern das eine oder andere Buch selbst gelesen haben und mit ihrem Kind darüber sprechen können, und ihm helfen zu verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen wurden und welche Alternativen es gibt.

5. Fehler als Lernchance zu nutzen

Kinder sollten verstehen, dass Fehler keine Misserfolge sind, sondern immer eine Gelegenheit zum Lernen bieten. Als Eltern können wir ihnen helfen, Fehler zu reflektieren und zu überlegen, was anders gemacht werden könnte, um das gleiche Problem besser zu lösen.

6. Medien kritisch zu konsumieren

In einer Welt, in der Informationen schnell verbreitet werden, ist es entscheidend, dass Kinder lernen, Informationen zu hinterfragen. Gemeinsames Nachrichten schauen und lesen hilft ihnen, zwischen guten und schlechten Quellen zu unterscheiden. Je älter Kinder werden, umso aktiver sollten Eltern sein, Artikel über aktuelle Trends oder Artikel mit dem Kind zu teilen. Und ihre Kinder auffordern, Artikel, die sie interessant finden, mit ihnen zu teilen. So bleibt man im Austausch und weiß zudem, auf welchen Seiten das Kind so surft.

7. Sich mit komplexen Themen zu beschäftigen

Es kann durchaus sinnvoll sein, mit Kindern über komplexere Themen zu sprechen, die viele verschiedene Meinungen oder Lösungsansätze haben (z. B. Umweltschutz, Technologie, Politik). Das regt dazu an, über den Tellerrand zu schauen und verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen. Wir Menschen neigen nämlich gern dazu, in unserer Bubble zu bleiben. Die hin und wieder zu verlassen, hilft, andere Meinungen zu verstehen und zu respektieren.

8. Offen zu diskutieren

Ein gutes Gesprächsklima zu Hause oder auch in der Schule, bei dem alle Meinungen gehört und respektiert werden, stärkt das kritische Denken. Kinder sollen wissen, dass es in Ordnung ist, ihre Meinung zu äußern, auch wenn diese von der der Erwachsenen abweicht.

Indem wir unsere Kinder ermutigen, selbstständig zu denken, zu reflektieren und Fragen zu stellen, lernen sie, ihre eigene Meinung zu bilden und Entscheidungen auf fundierten Überlegungen zu treffen. Das fördert ihre geistige Unabhängigkeit und hilft ihnen dabei, in einer komplexen Welt die Orientierung zu behalten.

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