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Zu wenig Personal in Kitas: Darum dürfen wir nicht sparen!

Schriftzug 'Kita zu' auf einem Holzboden.
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Vorab im Video: Kita-Eingewöhnung: So wird der Start leichter

Viele Kitas müssen immer häufiger schließen oder ihr Betreuungsangebot einschränken. Der Grund: zu wenig Personal. Warum wir hier nicht sparen dürfen, sagen wir euch.

In Deutschland hat jedes Kind ein Recht auf einen Betreuungsplatz. Das gilt seit August 2013 für Kinder ab dem abgeschlossenen ersten Lebensjahr.

Was in der Theorie so schön klingt, gelingt in der praktischen Umsetzung oft gar nicht. Besonders in Ballungszentren sind freie Kitaplätze rar gesät. Da muss man schon wirklich Glück haben, einen der begehrten Plätze zu bekommen. Und wenn man in der glücklichen Situation ist, sein Kind in der Krippe oder in der Kita betreuen zu lassen, gehören Schließungen oder Betreuungseinschränkungen zur Tagesordnung.

Wie der Spiegel jetzt berichtet, sind besonders die Familien im Westen von der derzeitigen schlechten Kita-Situation betroffen. Grund ist vor allem der Personalmangel.

Kitas in NRW reduzieren Betreuungsangebote

NRW gehört zu einem der bevölkerungsreichsten Bundesländer in Deutschland. Kein Wunder, dass der Kita-Bedarf hier besonders hoch ist. Doch akuter Personalmangel führt auch in Großstädten wie Köln immer wieder dazu, dass Kitas unerwartet schließen müssen.

Laut Spiegel mussten die Kitas in Nordrhein-Westfalen 3600 Mal im September ihre Betreuungsangebote einschränken. Das geht aus einem Schreiben des Familienministeriums an den Landtag hervor. Das sind rund 1200 mehr Meldungen als aus dem Vormonat.

Und das, obwohl der September kein klassischer Krankheitsmonat ist, in der Erkältungen und grippale Infekte die Erzieher*innen außer Gefecht setzen. Im Februar 2024 waren es mit rund 3300 sogar weniger Meldungen gewesen als jetzt im September. Krankheit kann also nicht nur der Grund für vorübergehende Schließungen oder Einschränkungen der Betreuungszeit sein.

Vielmehr ist die derzeitige angespannte Kita-Situation auf den aktuellen Personalmangel zurückzuführen.

Wird das Personal aus finanziellen Gründen heruntergefahren?

Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, sagt dazu: „Die Lage in den Kitas spitzt sich immer weiter zu.“ Er wirft Familienministerin Josefine Paul (Grüne) vor, dass sie untätig sind und sich aufgrund finanzieller Probleme „nicht mehr anders zu helfen wissen, als das Personal massiv herunterzufahren.“

Eine Sprecherin des Familienministeriums wehrt sich dagegen und erklärt, dass in Beziehung auf Kinder und Jugendliche nicht gespart wird. Der Fachkräftemangel greife auch hier. Weiter heißt es: „Wenn Personal fehlt oder erkrankt ist, müssen die Kitas vor Ort teilweise schnelle Lösungen finden und Eltern unter Umständen spontan umplanen.“

Das ist einfacher gesagt, als oft getan. ‚Umplanen‘, wenn die Kita unerwartet ausfällt oder das Kind früher abgeholt werden muss, ist nämlich für viele Familien nicht so einfach.

Fehlende Kitaplätze nicht nur im Westen

Fehlende Kitaplätze sind kein neues Problem. Schon seit Jahren sind Fachkräfte im sozialen Bereich Mangelware. Kitas selbst warnen schon seit einiger Zeit davor. Dass die Aufsichtspflicht mitunter nicht mehr sichergestellt werden könne, davor warnte bereits der Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Aktuell fehlen in Deutschland in diesem Jahr rund 306.000 Kitaplätze für Kinder unter drei Jahren. Das ergab eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). 277.900 Plätze davon entfallen auf den Westen Deutschlands, 28.200 Plätze lediglich auf den Osten.

Wenn sich nichts grundlegend in der Politik ändert, wird sich diese Situation wahrscheinlich auch so schnell nicht ändern.

Wenn ihr euch fragt, welche Rechte ihr habt, wenn die Kita schließt, solltet ihr hier weiterlesen:

Personalmangel, Notbetreuung, Kita zu: Welche Rechte haben Eltern und gibt es Geld zurück?

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