Es kommt der Moment im Leben aller Eltern, da bringt das Kind seinen ersten Freund oder seine erste Freundin mit nach Hause. Ein besonderer Moment für alle Beteiligten. Das eigene Kind ist nervös, weil es natürlich möchte, dass die Eltern seinen Herzensmenschen mögen. Der Freund oder die Freundin ist aus denselben Gründen nervös. Er oder sie will gut ankommen und gemocht werden.
Und die Eltern sind nervös, weil sie als wichtigste Personen im Leben des Kindes abgelöst werden und hoffen, dass diese Person es wert ist. Und weil nun so viele erste Male unmittelbar bevorstehen. Nichts macht einem so deutlich, dass aus seinem Kind ein Erwachsener wird, wie die erste große Liebe.
Und gerade weil die so besonders ist, wollen auch wir Eltern nichts falsch machen. Wir wollen cool und aufgeschlossen wirken, uns den ‚jungen Leuten‘ aber auch nicht aufdrängen oder für eine komische Stimmung sorgen. Was macht man also, wenn der Nachwuchs einem den oder die erste Freund*in vorstellt?
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#1 Kumpelt nicht rum
Ihr seid die Eltern und das solltet ihr auch sein, wenn euer Kind seine erste feste Freundin oder den ersten festen Freund mit nach Hause bringt. Seid, wer ihr immer seid und verstellt euch nicht. Euer Kind vertraut euch und möchte euch den Menschen vorstellen, der sein Herz schneller schlagen lässt.
Das allein ist ein Vertrauensbeweis an euch Eltern. Ihr müsst also weder besonders witzig sein, noch besonders cool. Euer Kind findet euch so wie ihr immer seid vorzeigbar. Und das möchte was heißen bei einem Teenager 😋.
#2 Seid offen
Seid freundlich, offen und so unvoreingenommen, wie ihr es nur sein könnt. Das sagt sich manchmal leichter als es ist, aber es ist wichtig, dass ihr dieser neuen Person im Leben eures Kindes eine echte Chance gebt. Auch dann, wenn ihr nicht begeistert von der Person seid und nicht verstehen könnt, was euer Kind an ihr findet.
Die Wahl des Partners oder der Partnerin kann eine (erneute) deutliche Abgrenzung zu den Eltern sein. Das Kind zeigt damit, dass es seinen eigenen Weg gehen möchte. Und da bleibt einem nichts als Akzeptanz.
Lehnt man den oder die Freund*in offen ab, schiebt man auch sein Kind von sich weg. Deshalb sollte man mit seiner Meinung über die neue, sehr wichtige Person im Leben seines Kindes, in dem Fall besser hinterm Berg halten.
Die Ausnahme ist selbstverständlich, wenn sich das Kind durch die Beziehung in Gefahr bringt.
#3 Lernt einander kennen und seid interessiert
Gebt euch Zeit, den Freund oder die Freundin richtig kennenzulernen. Das braucht in der Regel mehr als zwei, drei Treffen. Seid interessiert, wenn euer Kind seinen Freund oder die Freundin mit nach Hause bringt, aber achtet darauf, sie nicht mit Fragen zu löchern.
Ladet den oder die Partner*in auch einfach mal mit ein, auf einen Kino- oder Restaurantbesuch. Gebt dem oder der Partner*in eures Kindes zu verstehen, dass er oder sie willkommen ist und dass ihr ihn oder sie akzeptiert. Das wird eurer Beziehung zu der neuen Person sehr guttun und zukünftig vieles leichter machen. Und es wird die Beziehung zu eurem Kind stärken, denn ihm ist es wichtig, dass ihr seinen oder ihren Partner*in akzeptiert.
#4 Respektiert die Privatsphäre
Auch wenn euer Kind erst 13, 14 oder 15 Jahre alt ist, wenn es seinen oder seine erste Freund*in hat, es hat ein Recht auf Privatsphäre. Man sollte die beiden also nicht kontrollieren oder ins Zimmer platzen, wenn sie alleine sein wollen. Gleichwohl sollte man offen mit seinem Kind über die persönlichen Grenzen sprechen, dann aber bitte allein und nicht in Anwesenheit des Freundes oder der Freundin.
Und egal wie gut, innig und vertraut eure Beziehung bisher war, man sollte sein Kind nicht nach allzu intimen Details ausfragen. Wenn ihr als Eltern das Thema Sexualität und Verhütung ansprechen wollt, solltet ihr darauf achten, dass in einer möglichst entspannten Situation und auf sehr respektvolle Art zu tun. Das heißt zum Beispiel auch, werft eurem Kind nicht einfach nur eine Packung Kondome vor die Füße oder steckt sie ihm ungefragt in die Tasche.
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#5 Seid ansprechbar
Lasst euer Kind zu jedem Zeitpunkt wissen, dass ihr ansprechbar seid, bei allen Themen rund um Liebe und Sex. Vermutlich reagieren die meisten Teens zugeknöpft auf das Angebot und das ist okay so. Nichtsdestoweniger müssen sie wissen, dass sie mit allem, was ihnen auf dem Herzen liegt, zu euch kommen können.
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