Das neue Schuljahr 2023/24 darf endlich ohne Coronapandemie-Bestimmungen starten und trotzdem müssen sich Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern in NRW auf größere und kleinere Änderungen einstellen.
So gibt es für Grundschüler*innen ab diesem Schuljahr eine feste, in den Lehrplan geschriebene, Lesezeit und den Plan, Alltagshelfer*innen einzusetzen, die Lehrkräfte zum Beispiel bei der Vorbereitung der Klassenzimmer unterstützen sollen. Außerdem sollen Schulen in NRW in diesem Schuljahr Unterrichtsausfälle umfangreich erfassen. >> Alle Änderungen für das Schuljahr findest du hier.
Zudem, so erklärte es Schulministerin Dorothee Feller von der CDU bereits letzte Woche, soll der Lehrermangel an weiterführenden Schulen teilweise durch den Wegfall von Klassenarbeiten aufgefangen werden.
Weniger Klassenarbeiten wegen Lehrermangel
In NRW fehlen etwa 6700 Lehrer und Lehrerinnen an weiterführenden Schulen. Um die Schulen, ihre Lehrer*innen, aber auch Schüler*innen dahingehend zu entlasten, dürfen im Schuljahr 2023/24 bestimmte Klassenarbeiten wegfallen.
Erachten es Lehrkräfte und Schule als erforderlich, darf je eine Klassenarbeit pro Schuljahr in den Klassenstufen 7 und 8 in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch wegfallen. Statt der sonst üblichen fünf bis sechs Klassenarbeiten pro Schuljahr und pro Hauptfach müssen Schüler*innen also vier bis fünf schreiben.
Hintergrund ist, dass so „Freiräume für eine bessere Vor- und Nachbereitung des Unterrichts“ geschaffen werden sollen, so Feller.
Auch für Kinder der 10. Klasse kann je eine Klausur in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch im Schuljahr 2023/24 entfallen. Grund sind hier die zentralen Prüfungen in diesen Fächern. Mit dem Wegfall je einer Klausur sollen Schülerinnen und Schüler entlastet werden können.
Lehrermangel bleibt großes Problem
Bereits im Juni erklärte Schulministerin Feller, warum NRW aktuell zu wenig Lehrer beschäftigt. So trage zum einen die gewachsene Schülerzahl in allen Schulformen dazu bei. Aber auch der Ausbau der Ganztagsangebote, sowie die Umsetzung der Inklusion machen den Einsatz von mehr Personal notwendig.
Bis 2027, so hat es die nordrhein-westfälische Regierung unter Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angekündigt, will man zusätzlich 10.000 Lehrkräfte an Schulen einsetzen. Dabei helfen sollen unter anderem erweiterte Möglichkeiten zum Quereinstieg in den Lehrerberuf und ein Ausbau von Studienanfängerplätzen für die Lehrämter Grundschule und Sonderpädagogik.