Erkältungen sind bei Kindern keine Seltenheit. Und das aus gutem Grund: Da sich ihr Immunsystem noch im Aufbau befindet, haben sie den Krankheitserregern noch nicht viel entgegenzusetzen. Und so scheinen sich die Kleinen beim kleinsten Anzeichen eines Schnupfens bei Freund*innen und Klassenkamerad*innen anzustecken.
Der Schnupfen ist für das Kind zwar sehr lästig, muss aber in der Regel nicht behandelt werden. Mit genügend Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und etwas Geduld löst sich das Problem innerhalb von sieben bis zehn Tagen von selbst.
Was aber, wenn das Kind besonders häufig Schnupfen hat – ist das noch normal? Und wie kann man zur Genesung beitragen? Wir verraten es.
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Wie oft ist Schnupfen bei Kindern normal?
Das Immunsystem von Kindern ist noch im Aufbau. Das bedeutet, mit jeder Erkältung und jedem Infekt lernt es dazu. Deshalb ist es nicht schlimm, wenn Kinder häufiger als Erwachsene eine verstopfte Nase oder Husten haben. Bis zu 12 Erkältungen im Jahr sind hier völlig normal und nicht besorgniserregend.
Startet ein Kind gerade erst mit der Betreuung bei einer Tagesmutter oder im Kindergarten, sind auch bis zu 14 grippale Infekte pro Jahr normal. Zum einen stecken sie sich dort schnell bei anderen Kindern an. Zum anderen tendieren sie in diesem Alter dazu, sich alle möglichen Dinge in den Mund zu stecken.
Eltern, die glauben, ihr Kind habe überdurchschnittlich oft Husten und Schnupfen, sollten das beim Kinderarzt bzw. der Kinderärztin ansprechen. Es kann auch eine Allergie vorliegen, die sich in Form von häufigen Atemwegserkrankungen zeigt.
Achtung: Unsere Tipps sind für Kinder gedacht. Babys sind stets ein Sonderfall und sollten in der Regel nicht mit den gleichen Mitteln behandelt werden wie ältere Kinder.
Wie behandle ich Schnupfen bei meinem Kind?
In den allermeisten Fällen muss man einen Schnupfen nicht ärztlich untersuchen lassen. Symptome wie eine verstopfte Nase und Husten nehmen in den ersten zwei bis drei Tagen in der Regel zu, verweilen dann für ein, zwei Tage und klingen dann stückweise wieder ab.
Allgemein gilt: Bei Schnupfen sollte das Kind viel trinken, warm gehalten werden und sich ausruhen. Ein wenig frische Luft kann zudem Wunder wirken.
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1. Verstopfte Nase befreien
Gegen die verstopfte Nase kann man Nasentropfen für Kinder verabreichen. Je nach Mittel werden hier mehrmals täglich einige Tropfen mit leicht zurückgelegtem Kopf in die Nasenlöcher getropft.
Auch abschwellende Nasensprays eignen sich gut, um eine kleine Schnupfennase zu befreien. Außerdem pflegen sie meist zusätzlich die gereizten Schleimhäute. Hier bitte auf die Altersangaben der Verpackung achten, es gibt spezielle Mittel für Kinder.
Für ältere Kinder eignet sich auch eine Erkältungssalbe. Diese wird auf die Brust aufgetragen und lindert so die Atemwegsbeschwerden, wie etwa eine verstopfte Nase. Ätherische Öle aber bitte nicht bei Babys und Kleinkindern anwenden!
2. Den Hustenreiz bekämpfen
Gegen den lästigen Hustenreiz, der oft mit einem Schnupfen einhergeht und der den Kindern nachts den Schlaf raubt, kann man gut zu Hausmitteln greifen. So hilft zum Beispiel feuchte Luft im Raum. Dafür einfach ein Handtuch mit warmem Wasser anfeuchten und in die Nähe des Bettes hängen.
Auch eine Tasse Tee mit Honig kann bei Kindern den Hustenreiz lindern. So schmecken Heiltees, etwa mit Fenchel oder Anis, auch direkt besser. Den gesüßten Tee aber bitte vor dem Zähneputzen trinken. Schließlich möchte niemand Karies riskieren.
Darüber hinaus kann auch ein Hustenstiller aus der Apotheke helfen. So kann das Kind besser durchschlafen und wird schneller wieder gesund. Sprecht am besten mit eurem Apotheker oder eurer Apothekerin, welches Mittel sich eignet.
Wichtig: Der altbekannte Trick mit dem Inhalieren über einem Kochtopf mit heißem Wasser eignet sich für Kinder eher nicht. Zu groß ist die Gefahr, dass das Kind sich verbrüht. Deshalb besser einen Vernebler benutzen.
3. Halsschmerzen lindern
Kämpft das Kind zusätzlich auch noch mit Halsschmerzen, kann auch hier ein warmer Tee Linderung bringen. Etwas Salbei- oder Kamillentee hilft vielen Kindern bei einem rauen Hals. Gerne kann auch etwas Honig hinzugefügt werden.
Auch zuckerfreie Kräuterbonbons oder Halsbonbons für Kinder sind beim älteren Nachwuchs (ab ca. 4 Jahren) eine gute Wahl. Die regen den Speichelfluss an und beruhigen den Halsschmerz. Je nach Sorte schmecken sie außerdem ganz ausgezeichnet!
Ein kuscheliger Schal oder ein warmer Wickel um den Hals bekämpfen ebenfalls die Schmerzen. Sie haben obendrein den Vorteil, dass sie helfen, den Hustenschleim zu lösen und so das Abhusten zu erleichtern.
Wann sollte man bei Schnupfen zum Kinderarzt?
Zum Arzt bzw. der Ärztin gehen, sollte man mit dem verschnupften Kind, wenn
- Die Erkältung auch nach einer Woche noch nicht besser geworden ist.
- Das Nasensekret die Farbe ändert und gelblich-grün erscheint.
- Zusätzliches Fieber hinzukommt.
- Kopfschmerzen auftreten.
Denn zeigen sich auch diese Symptome, dann kann der Schnupfen zu einer Kiefer- bzw. Nebenhöhlenentzündung ausgeufert sein. Diese sollten schleunigst behandelt werden.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.