Eltern kennen die Situation, wenn das Kind etwas möchte und nicht ein- oder zweimal danach fragt, sondern unentwegt. Oft geht das so lange, bis Mama oder Papa die Beherrschung verliert und es laut wird. Es folgen Tränen, Entschuldigungen und die Sache ist vorerst ad acta gelegt. Bis das Bedürfnis des Kindes erneut aufkeimt und man dasselbe Spiel von vorne startet.
Als Eltern fühlt man sich dann oft provoziert, weil man nicht verstehen kann, warum das Kind schon wieder fragt, ob es fernsehen, zocken oder ein Eis essen darf, hat man doch erst vor 5 Minuten das letzte Mal nein gesagt. Und das auch sehr laut und deutlich.
Aus Sicht des Kindes, so erklärt es der Therapeut Tommy Ash in einem Instagram-Video, ergibt es aber total viel Sinn, noch einmal zu fragen, gerade weil die Eltern die Fassung verloren haben.
Er erklärt, dass, weil das Kind es durch sein unentwegtes Fragen geschafft hat, die Emotionen seines Elternteils zu ändern, glaubt es, es bestünde auch die Möglichkeit, dass sich die Meinung von Mama oder Papa noch einmal ändert. Es fragt also weiter nach. Dadurch entsteht mehr oder weniger ein Kreislauf.
Broken Record Technik bricht den Kreislauf
Um einem Kind deutlich zu machen, dass ein Nein wirklich auch Nein bedeutet, sollten Eltern die Fassung bewahren. Wie Ash erklärt, sollten sie, egal was das Kind sagt, wie es sich benimmt oder agiert, um seinen Wunsch in die Tat umgesetzt zu sehen, immer auf dieselbe ruhige Weise nein sagen.
Eltern sollten im besten Fall also klingen, wie eine kaputte Schallplatte (auf Englisch: broken record), die immer wieder den gleichen Abschnitt abspielt.
Auf diese Weise bleibt das Nein der Eltern klar und präzise, bedarf keiner weiteren Erklärungen und bietet zudem keinen Raum für Diskussionen. Es mag in den ersten Anläufen mit Sicherheit ein wenig länger dauern, bis das Kind diese Grenze der Eltern versteht, ist sie aber einmal gesetzt, wird das Kind sie akzeptieren.
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