Veröffentlicht inFamilie, Kind & Familie

Psychologischer Schatz: Wie du deinem Kind die Wahrheit über den Weihnachtsmann sagst

Mädchen mit Rentierhaarreif und angemalter Nase schaut sehr überrascht.
© AdobeStock/ Natalia

Vorab im Video: Warum schmücken wir den Tannenbaum mit Kugeln?

Dass wir bunte Kugeln an unseren Weihnachtsbaum hängen, ist Tradition. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich?

Wie erklärt man seinem zweifelnden Kind, wie das mit den Weihnachtsgeschenken funktioniert, ohne ihm die Weihnachtsmagie zu rauben?

Bringt der Postbote das dritte, vierte oder fünfte Paket, dann fragt sich so manches Kind, warum Mama und Papa so viele Sachen bestellen? Und wenn das alles auch noch kurz vor Weihnachten passiert, werden Kinder ab einem gewissen Alter definitiv stutzig und fragen, ob es den Weihnachtsmann eigentlich wirklich gibt.

In so einer Situation ist guter Rat teuer. Anlügen möchte man seine Kinder nicht. Man will ihnen aber auch nicht die schöne Märchenwelt rund um Weihnachten und den Weihnachtsmann nehmen. Und genau da setzt der Brief einer Mutter an, deren Tochter dahinter gekommen ist, dass nicht der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sondern ihre Mutter.

Lies auch: Laut Psychologe: Deshalb sollten Kinder an den Weihnachtsmann glauben

​Eines Tages fragte die kleine Lucy ihre Mama in einem Brief: „Bist du der Weihnachtsmann?“ Mama Martha ließ sich ein wenig Zeit mit ihrer Antwort, schrieb ihrer achtjährigen Tochter dann aber einen Brief, in dem sie ehrliche, aber dennoch sehr schöne Worte fand.

„Der Weihnachtsmann ist viel größer als irgendeine Person“

Liebe Lucy,
vielen Dank für deinen Brief. Du hast eine sehr gute Frage gestellt: „Bist du der Weihnachtsmann?“
Ich weiß, dass du schon lange auf die Antwort wartest und ich musste mir einfach ein bisschen Zeit mit der Antwort lassen, um die richtigen Worte zu finden.

Die Antwort ist nein. Ich bin nicht der Weihnachtsmann. Es gibt keinen Weihnachtsmann.

Ich bin diejenige, die die Geschenke unter den Baum legt. Ich suche sie aus, packe sie ein und lege sie unter den Baum, genau so, wie es meine Mama für mich gemacht hat und ihre Mama für sie. (Und ja, Papa hilft auch.)

Ich stelle mir vor, wie du das eines Tages für deine Kinder machen wirst, und ich weiß, dass du es lieben wirst, sie am Weihnachtsmorgen die Treppe runterlaufen zu sehen. Du wirst es lieben, wie sie unter dem Baum sitzen und ihre kleinen Gesichter von den Weihnachtsbaumkerzen beleuchtet werden.

Aber das macht dich noch nicht zum Weihnachtsmann.

Der Weihnachtsmann ist viel größer als irgendeine Person und seine Arbeit gibt es länger als jeden einzelnen von uns. Was er macht, ist einfach, aber sehr beeindruckend. Er bringt Kindern bei, an etwas zu glauben, was sie nicht sehen oder anfassen können.

Das ist eine riesige Aufgabe und eine sehr wichtige noch dazu. Dein ganzes Leben lang wirst du die Fähigkeit brauchen, an etwas glauben zu können: an dich selbst, an deine Freunde, an deine Talente und an deine Familie. Du wirst außerdem an Dinge glauben müssen, die du nicht messen oder in deinen Händen halten kannst. Ich spreche von Liebe – die große Macht, die dein Leben zum Strahlen bringen wird, selbst in den dunkelsten Momenten.

„Der Weihnachtsmann ist ein Lehrer“

​Der Weihnachtsmann ist ein Lehrer und ich war eine seiner Schülerinnen und jetzt kennst auch du das Geheimnis, wie er es schafft, an Weihnachten all die Kamine herunterzukommen: Er hat Hilfe von all jenen, deren Herzen er einst mit Freude erfüllt hat.

Mit unserem ganzen Herzen helfen Menschen wie dein Papa und ich dem Weihnachtsmann dabei, einen Job zu erledigen, der sonst unmöglich zu bewerkstelligen wäre.

Also nein, ich bin nicht der Weihnachtsmann. Der Weihnachtsmann ist Liebe und Magie und Hoffnung und Glückseligkeit. Ich bin in seinem Team und jetzt bist du es auch.

Ich liebe dich und werde dich immer lieben.

Mama

​​Wir finden die Worte wirklich wunderschön. Sie rücken das Schenken in das richtige Licht. Es geht nicht um den Konsum oder darum, das neueste Teil von irgendetwas zu haben, sondern es geht darum, Freude und Liebe zu schenken.