Veröffentlicht inFamilie, Kind & Familie

Erziehung: Warum Kinder auch mal scheitern müssen (und wie du sie dabei unterstützen kannst)

Junges Mädchen, ca. 7 Jahre, sitzt am Tisch, macht Hausaufgaben und scheint verzweifelt zu sein.
© AdobeStock/Prostock-studio

Warum es sinnvoll ist, dass Kinder auch mal scheitern

Der richtige Umgang mit Fehlern stärkt das Selbstbewusstsein.

Dürfen oder müssen Kinder auch mal scheitern? Auf jeden Fall, denn nur so können sie sich zu selbstbewussten Erwachsenen entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Niemand scheitert gerne. Das ist bei uns Erwachsenen so und natürlich auch bei Kindern. Keiner redet gerne darüber, wenn etwas nicht klappt. Schließlich leben wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft, in der Erfolg ganz oben steht. Misserfolg dagegen gilt als Schwäche. Es ist daher nur natürlich und nachvollziehbar, wenn wir unsere Kinder vor solchen Misserfolgen bewahren wollen.

Doch Kinder stehen immer vor Herausforderungen. Oft versuchen wir dann, ihnen zu helfen. Doch ist das auch die richtige Entscheidung? Sollten Kinder nicht auch mal scheitern dürfen oder sogar müssen? Denn mit unserer „Hilfe“ nehmen wir ihnen eine sehr wichtige Erfahrung. Nämlich die Erfahrung des Scheiterns. Auch wenn der nächste unangenehme und lautstarke Gefühlsausbruch wahrscheinlich schon in den Startlöchern steht.

Warum sollten Kinder scheitern lernen?

Um Kinder vor Fehlern zu bewahren, sollten wir nicht zu sehr eingreifen. Dadurch können die Kleinen lediglich das Gefühl entwickeln, dass wir ihnen nichts zutrauen und nicht daran glauben, dass sie das alleine schaffen können. Besser wäre es, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass sie selbstbewusst an neue Aufgaben herangehen können. Sie sollen das Scheitern als natürlichen Teil des Lernprozesses wahrnehmen.

Welche Gründe noch dafür sprechen, dass Kinder auch mal scheitern sollten, sagen wir euch:

Aus Fehlern lernen

Aus Fehlern lernt man! Was wir uns als Erwachsene immer wieder sagen, gilt natürlich auch für die Kids. Misserfolge lassen Kinder erkennen, was sie falsch gemacht haben und wie sie es beim nächsten Mal besser machen können.

Entwicklung von Frustrationstoleranzen

Als Kind sollte man lernen, mit Frustration und Enttäuschung umzugehen. Für die Zukunft kann das besonders wichtig sein.

Stärkung des Selbstvertrauens

Fehler passieren. Wichtig ist, daraus zu lernen und es erneut zu versuchen und nicht aufzugeben. So können Kinder ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl entwickeln.

Förderung von Kreativität und Problemlösung

Wenn Kinder scheitern, haben sie die Möglichkeit, neue Lösungen zu entwickeln, wie sie das Problem besser angehen können. Daher ist es wichtig, dass sie überhaupt scheitern. Es zwingt Kinder dazu, kreativ zu werden und nach neuen Lösungen zu suchen.

Das Leben steckt voller Herausforderungen

Das Leben ist kein Ponyhof. Das müssen leider auch Kinder lernen. Wir können sie nicht ein ganzes Leben lang beschützen, denn das Leben steckt voller Herausforderungen, neuer Aufgaben und Misserfolge. Kinder sollten daher lernen, damit umzugehen, um auf das Leben vorbereitet zu sein.

Wie kann man Kinder im Umgang mit neuen Aufgaben und Herausforderungen unterstützen?

Eltern sollten sich bewusst machen, dass sie ihren Kindern nicht in jeder Situation helfen oder sie unterstützen müssen. Lasst sie Fehler machen. Auch wenn es manchmal hart sein kann, seine Kinder scheitern zu sehen. Wie ihr die Herausforderungen besser meistern könnt, sagen wir euch:

1. Entwickelt gemeinsam neue Lösungsstrategien

Macht dein Kind einen Fehler oder schafft es etwas nicht, dann sucht gemeinsam nach neuen Lösungen. So merkt der Nachwuchs, dass nicht immer alles direkt funktioniert, das aber keine ausweglose Situation ist.

2. Hört auf, alle Probleme der Kinder selbst lösen zu wollen

Kinder probieren sich aus und wollen Aufgaben alleine schaffen. Das machen wir „Großen“ schließlich auch. Warum also nicht sie auch? Deswegen einmal tief durchatmen und das Kind machen lassen. Auch wenn es manchmal länger dauert oder etwas daneben gehen kann.

3. Strukturiert schwierige Aufgaben

Erscheint eine Aufgabe zu schwierig, kann es helfen, wenn ihr die Aufgabe in kleine Einzelaufgaben strukturiert. So lernt das Kind, zuerst die kleinen Aufgaben zu schaffen und erst im nächsten Schritt das große Ganze.

Weitere Lesetipps: